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Eine Freundin fuer Allie

Titel: Eine Freundin fuer Allie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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Turnhalle hören. AL-LIE! AL-LIE!
    »Allie«, sagte Mrs Danielson. »Dein Wort heißt ›Eichhörnchen‹. ›Eichhörnchen‹.«
    »Eichhörnchen?« Wollten die sich lustig machen? Konnten sie mir ein noch einfacheres Wort geben? Wussten sie denn nicht, dass ich schon im ersten Schuljahr Bücher über das Leben des Eichhörnchens gelesen hatte? Eichhörnchen sind kleine oder mittelgroße Nagetiere aus der Familie der Sciuridae. Bei der Geburt sind Eichhörnchen so nackt und rosa wie
Maunzerle als Neugeborenes. Eichhörnchenbabys sind aber viel kleiner als Kätzchen.
    »Eichhörnchen«, sagte ich. »E-I-C-H-H-Ö-R-N-C-H-E-N.«
    »Das ist richtig«, sagte Mrs Danielson.
    Alle jubelten, auch Rosemarie. Meine Eltern freuten sich und Oma lächelte sogar. Allmählich wurde ich aufgeregt. Einige Viertklässler waren bereits ausgeschieden, nur Caroline, Peter und ich waren übrig. Alle anderen waren aus der fünften Klasse. Vielleicht schaffte ich es ja doch noch.
    Ich hielt mich zwar nicht für die Schulbeste im Buchstabieren, aber vielleicht konnte ich mich so gut schlagen, dass Rosemarie beeindruckt wäre. Vielleicht würde sie dann einen Waffenstillstand vorschlagen, sodass ich sie nicht austricksen oder ihr auf die Nase hauen müsste. Möglicherweise musste ich mich dann nicht mehr in jeder Pause umsehen, ob sie hinter mir her war oder ob wir aus unserem Versteck kriechen konnten. Vielleicht kämen wir endlich miteinander klar und ich müsste nicht mehr die Neue sein.
    Doch als zwei weitere Fünftklässler ausgeschieden waren und nur noch Caroline, Peter und zwei Fünftklässler vorne standen, rief Mrs Danielson mich auf und sagte: »Allie, dein Wort heißt ›Caravan‹.« Da wusste ich, dass mein Traum, ganz normal mit Rosemarie umzugehen, eben nur ein Traum war. »Caravan«, hallo? Ich wusste noch nicht mal, was das war. Es stand nicht auf der Liste, die Erica, Caroline und ich gelernt hatten. Das musste wohl ein Fünftklässlerwort sein.

    »Würden Sie es bitte in einem Satz verwenden?«, bat ich Mrs Danielson.
    »Gerne«, antwortete sie. »Wir fahren mit dem Caravan nach Frankreich.«
    Das half mir kein bisschen weiter. »Caravan« hörte sich an wie Waran. Und Warane kenne ich aus den vielen Tierbüchern, die ich gelesen habe. Das sind Echsen, die riesengroß werden können. Immerhin wusste ich, wie man Waran buchstabierte.
    »AL-LIE«, riefen Rosemarie und die anderen. »Al-LIE!«
    Es war ja auch überhaupt nicht schwer, bei diesem Lärm nachzudenken. Das hatte Mrs Hunter auch gemerkt und machte »Psssst!«.
    Als es wieder ruhig war, sagte ich: »Caravan. C-A-R-A-W-A-N. Caravan.«
    »Das ist falsch«, sagte Mrs Danielson. »Du kannst dich zu deiner Klasse setzen, Allie.«
    Oh nein! Ich hatte es falsch gemacht!
    Mit feuerroten Wangen ging ich zu den anderen und setzte mich neben Erica und Sophie, die beiseiterutschten, um mir Platz zu machen. Ich konnte meine Eltern und Oma gar nicht ansehen, obwohl ich ganz sicher war, dass sie mich ansahen.
    »Du warst so gut!«, flüsterte Erica und tätschelte mir den Rücken und Sophie flüsterte gleichzeitig: »Caravan ist ein total blödes Wort! Es steht nicht mal auf der Liste! Das muss ein Fünftklässler-Wort sein.«
    »Pst«, sagte ich und tat so, als wollte ich nicht, dass wir wegen
unserer Privatgespräche Ärger bekamen. In Wirklichkeit war ich völlig fertig, weil ich dieses Wort nicht gekannt hatte (Prinz Peter war nach mir aufgestanden und hatte es richtig buchstabiert). Wie konnte ich nur so blöd sein? Und das vor Rosemarie! Jetzt würde sie mich endgültig fertigmachen.
    Und Mom und Dad hatten mein Versagen auch mit angesehen. Und Oma. Als hätte sie nicht schon genug gegen mich. Konnte es noch schlimmer werden?
    Danach war der Wettbewerb rasch zu Ende. Die Wörter wurden immer schwerer und die Lehrer gingen offensichtlich von der Fünftklässler-Liste zur Sechstklässlerliste und dann sogar zur Siebtklässlerliste über. Schließlich ging es um Wörter wie »Bikini« und »Graffiti« und dann war nur noch eine Schülerin übrig: Caroline Wu.
    Zum Schluss standen alle um Caroline herum und gratulierten ihr, auch meine Eltern und Oma.
    »Das hast du so gut gemacht«, sagte Mom zu Caroline. »Wie schade, dass dein Vater nicht kommen konnte! Wir werden ihm haarklein erzählen, wie großartig du warst.«
    »Huh«, sagte Caroline, als Mom ihr schwungvoll die Hand schüttelte. Man konnte ganz genau sehen, was sie dachte: Eltern kommen nicht zu den

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