Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
Vom Netzwerk:
die war mir zu heiß. Also habe ich meine Garderobe im letzten Jahr abgeändert. Ich habe mir Shorts, eine Weste und einen Schlips aus dem Band gemacht. Letztes Jahr konnte ich die Sachen dann allerdings nicht tragen, weil ich eine Wette verloren hatte und stattdessen ein Kleid tragen musste.«
    »Wie schade!«, sagte Jill amüsiert.
    Als Mitternacht näher rückte, fuhr Eric auf den Gipfel des Berges in die Nähe der anderen Pistenraupen, die dort schon standen, stellte sich so hin, dass sie einen freien Blick auf das Feuerwerk haben würden, und stellte den Motor ab. Zu ihrer Rechten saßen Hans und Lisa in einer Schneeraupe, und auf der anderen Seite war Tom, der mit jemandem nach oben gekommen war, den Jill nicht kannte.
    »Einen Moment noch«, sagte Eric und kletterte aus dem Fahrzeug. Starke Winde hätten ihn beinahe umgeweht, als er zu einer Baumreihe ging und kurz darauf mit einer Flasche Champagner zurückkehrte. »Wow, heftig!«, stieß er hervor.
    In dem Augenblick klingelte sein Handy. »Okay«, sagte er in den Hörer. »Es ist viel zu windig … Bis später.« Er schob das Handy zurück in die Tasche. »Alle bleiben in den Pistenraupen. Es ist echt übel da draußen.«
    Jill hatte nichts dagegen. Sie genoss die Wärme im Fahrerhäuschen.
    Er machte die Tür auf, ließ den Korken knallen und hielt die Flasche nach draußen, als sie überlief. Dann reichte er sie Jill, und sie nahm einen Schluck, während er die Tür wieder schloss. Als sie ihm die Flasche zurückgab, explodierten die ersten Feuer werkskörper. Eric beugte sich zu ihr, um ihr einen Neujahrskuss zu geben. »Frohes neues Jahr, Jill«, sagte er und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Lippen. Der Kuss dauerte ein bisschen zu lange, um in Jills Augen als freundlicher Neujahrskuss zwischen Kumpels durchgehen zu können. Doch dann endete er, und Eric nahm einen Schluck Champagner.
    »Frohes neues Jahr«, erwiderte Jill etwas nervös.
    »Das nächste Jahr wird garantiert besser für dich«, sagte er. »Ich habe mir alle möglichen guten Wünsche für dich überlegt, als ich dich geküsst habe, also werden sie auch in Erfüllung gehen.«
    »Und ich habe mir gar keine guten Wünsche für dich ausgedacht …«, sagte Jill.
    »Dann musst du dir noch was überlegen. Komm schon, lass es uns noch mal machen«, schlug er vor.
    »Moment«, murmelte Jill und nahm einen großen Schluck Champagner. Ihre Hemmungen fielen, und sie löste den Gurt, damit sie sich ein Stückchen über die Mittelkonsole lehnen konnte. Sie trank noch etwas Champagner und reichte ihm die Flasche dann zurück. Er beugte sich hinüber, um Jill zu küssen. »Warte«, bremste sie ihn und hob einen Finger. »Ich muss nachdenken. Sich gute Wünsche zu überlegen bedeutet eine große Verantwortung.«
    »Komm her, du Dummerchen«, brummte er und legte ihr eine Hand in den Nacken, um sie für einen Kuss an sich zu ziehen – noch immer ohne Zunge, aber viel leidenschaftlicher. Jill versuchte, an etwas zu denken, doch ihr Kopf war leer. Ihr fiel nur ein, dass sie sich wünschte, er würde aufhören, jeden Tag Haschisch zu rauchen, und stattdessen mehr auf seine Gesundheit achten. »Tut mir leid, wenn das ein bisschen zu viel war«, sagte er, »aber ich wollte, dass deine guten Wünsche auch wirklich in Erfüllung gehen.«
    Jill musste lachen. Wenn er geahnt hätte, was sie sich für ihn ausgedacht hatte, hätte er das anders gesehen. Draußen füllten Explosionen in Rot, Lila, Weiß und Grün den Himmel.
    »Warum lachst du?«, fragte er. »Was hast du dir gewünscht?«
    »Na ja, was denkst du denn?«
    »Gesundheit, Glück, viel Schnee, gute Erträge, eine gute Jagdsaison – du weißt schon, das Übliche«, sagte er.
    »Oh«, entgegnete sie, »dann habe ich es wohl vermasselt.« Sie lachte wieder und rieb sich über die Stirn. »Es tut mir wirklich leid. Gott, ich hoffe, du hast meinetwegen kein schlechtes Jahr.«
    »Schnell, Jill! Noch ein Versuch! Wir haben noch immer Zeit! Meine Zukunft steht auf dem Spiel!«
    Dieses Mal legte Jill ihre Hand auf seine Wange und küsste ihn sehr zart und sehr liebevoll, und sie wünschte sich für ihn all die Dinge, nach denen er sich sehnte. Er hatte eine Hand auf ihrem Arm und die andere an ihrer Hüfte. Der Kuss endete langsam und genauso zärtlich, wie er begonnen hatte. »Gut, dieses Mal habe ich es geschafft«, erklärte Jill mit einem stolzen Lächeln.
    »Ich habe mir auch noch etwas für dich gewünscht.«
    »Danke«, sagte sie und rutschte wieder

Weitere Kostenlose Bücher