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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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es sich wie ein Neubeginn anfühlt, wenn ich wieder zurückkomme. Ist das okay? Ruf mich an.«
    Sie lag im Bett und wartete darauf, dass er zurückrief, aber er tat es nicht. Ihr Magen rebellierte, als ihr klar wurde, dass er Weihnachten womöglich mit der Frau verbrachte, mit der er geschlafen hatte. Selbst wenn er in dieser Nacht nicht ihr Ehemann sein konnte, so hatte sie doch gehofft, er hätte zumindest ihr Freund sein können. Sie hatte gehofft, er würde anrufen und ihr sagen, dass sie mit ihrem Kummer nicht allein war. Während die Zeit verstrich, wurde ihr jedoch bewusst, dass das Telefon nicht klingeln würde und dass sie mit ihrem Schmerz ganz allein war.
    Tom war in die Gold Pan Bar gegangen, um etwas zu trinken, und hatte einen netten kleinen Feiertagsschwips, als er nach Hause kam. Als er aber Jill durch die Tür hindurch schluchzen hörte, war er schlagartig wieder nüchtern.
    Tom dachte nach und kam zu dem Ergebnis, dass er Unterstützung brauchte. Also klopfte er bei Lisa und öffnete die Tür. »Lisa?«, rief er hinein.
    Sie saß vor dem Fernseher und sah sich einen Film an. Als sie Toms Stimme hörte, blickte sie auf. »Thomas, ich sagte ›enthaltsam‹, nicht ›unterhaltsam‹.«
    »Nein, es geht um Jill«, sagte er. »Es ist zu viel für mich.«
    Lisa öffnete Jills Tür, trat an ihr Bett und schlang wortlos die Arme um sie.
    »Es sollte das erste Weihnachtsfest für mein Baby werden«, schluchzte Jill.
    »Ich weiß«, sagte Lisa.
    »Ich werde das nie mehr erleben. Ich hatte eine Blutung, und sie mussten mir die Gebärmutter entfernen.«
    »Oh, das wusste ich nicht«, brachte Lisa hervor und drückte Jill an sich.
    »Ich habe David gesagt, er solle für das Baby singen, weil ich es nicht konnte. Ich konnte es nicht, Lisa! Ich werde niemals für mein eigenes Baby singen! Ich wollte es, doch ich konnte nicht aufhören zu weinen. Gott, ich hoffe, er hat für unser Baby gesungen!« Jill schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte laut auf.
    Lisa hielt sie fest in den Armen, bis Jill irgendwann einschlief. Sie wusste, dass es nichts gab, was sie ihr hätte sagen können.
    Dann schlich sie sich aus Jills Zimmer und öffnete Toms Tür. Er lag auf dem Rücken unter der Bettdecke und hatte die Beine angezogen. Stout schlief auf seinem Hundebett direkt neben ihm.
    Tom sah Lisa entgegen, die schnell zu ihm kam, die Decke anhob und sich an ihn schmiegte. Er drehte sich auf die Seite und schlang den Arm um sie. Sie legte ihre Hand auf seine.
    »Danke«, sagte sie leise.
    Er hielt sie noch ein bisschen fester.
    »Ich danke dir«, erwiderte er.

 
    12. Kapitel
    Schneebericht für den 31. Dezember
    Aktuelle Temperatur: –7,8 °C, Höchstwert: –6,1°C um 14 Uhr, Tiefstwert: –10°C um 4 Uhr.
    Klarer Himmel. Wind aus Südwest mit 72 km / h, in Böen bis 113 km / h.
    142 cm am Berg, 163 cm auf dem Gipfel; 0 cm Neuschnee in den letzten 24 Stunden; 5 cm Neuschnee in den letzten 48 Stunden.
    A lso, wie geht es dir dieser Tage?«, fragte Eric, als Jill in der Pistenraupe neben ihm saß und ihre Pizza aß. Jill fand, dass seine Stimme so klang wie eines dieser vibrierenden Motelbetten, die loslegten, wenn man eine Münze einwarf – sie war tief und sexy und ließ ihre Wangen kribbeln. Ja, die Männer aus dem Zwinger waren echte Charmeure. Statt einer Antwort biss sie noch mal von ihrer Pizza ab.
    Eric sah sie einen Moment zu lange an.
    »Du weißt es, oder?«, fragte sie, ohne ihn anzublicken.
    Er zögerte. »Ja«, entgegnete er schließlich. »Tom hat es mir gesagt. Das ist so furchtbar, Jill. Es tut mir leid.«
    Sie nickte nur und starrte auf ihre Pizza. »Schnell, lass uns das Thema wechseln.«
    »Also, ich bin mir sicher, dass du dich noch an den ›Dirtbag Ball‹ erinnerst. Das ist Sparkles anrüchigste Party, auf der der ultimative Skiverrückte zum ›Dirtbag‹-König oder zur ›Dirtbag‹-Königin gewählt wird … Gewöhnlich ist das jemand, der den ganzen Winter über jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe aus seinem geparktem VW-Bus kriecht; meistens ist er ungewaschen und stinkt nach seinen drei Hunden, die mit ihm im Wagen pennen; dann isst er ein altes Stück Pizza, das vom Vorabend übrig geblieben ist, und fährt mit dem ersten Sessel hoch.«
    Jill lachte. Niemand hatte es je so treffend zusammengefasst.
    »Bald ist es wieder so weit. Ich habe mein Kostüm für den ›Dirtbag Ball‹ schon zusammengestellt«, fuhr er fort. »Vor zwei Jahren habe ich mir eine Hose aus Klebeband gebastelt, aber

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