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Eine ganz andere Geschichte

Eine ganz andere Geschichte

Titel: Eine ganz andere Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hakan Nesser
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ihm ja einen wahnsinnigen Kick gegeben haben, und das Widerliche dabei ist, dass es eine Art Logik beinhaltet.«
    »Logik, ja«, sagte Barbarotti, und ihm fiel plötzlich ein, was Marianne gesagt hatte. Er zog sein Fahrrad aus dem Ständer. »Schließlich ist er Dozent der Philosophie, der Mutter aller Wissenschaften. Da können einem die Wissenschaften ein wenig leid tun.«
    Backman lachte. »Weißt du was?«, sagte sie. »Weißt du, was fast das Merkwürdigste an der ganzen merkwürdigen Geschichte ist?«
    »Nein«, antwortete Barbarotti.
    »Dass du jetzt angefangen hast, mit Asunander Whisky zu trinken.«
    »Ich glaube, das ist nur vorübergehend«, sagte Barbarotti.
    »Das hoffe ich nicht«, erklärte Backman. »Denn ich möchte, dass du ihn das nächste Mal, wenn ihr wieder zusammensitzt und einen trinkt, etwas fragst.«
    »Und was?«, wunderte Barbarotti sich.
    »Warum er überhaupt ein Gebiss hat. Darüber wundere ich mich seit zehn Jahren, habe mich aber nie getraut zu fragen. Heutzutage lassen sich doch alle Pensionäre Stifte in die Kieferknochen einsetzen. Ein Gebiss, das ist Steinzeit.«
    Barbarotti überlegte.
    »So gut kenne ich ihn noch nicht«, sagte er. »Ich fürchte, das muss noch warten.«
    »Feigling«, sagte Eva Backman. »Aber gut, wir sehen uns morgen. Ich werde heute Abend das Dokument noch mal lesen. Fahren wir ein Stück zusammen?«
    »Ich fürchte nicht«, sagte Barbarotti. »Ich muss vorher noch in der Schule vorbeischauen.«
    »In der Schule?«, fragte Backman. »Wieso das?«
    »Das erzähle ich dir ein andermal«, sagte Barbarotti.
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    K önnen Sie etwas lauter sprechen?«, bat Barbarotti. »Es ist so schlecht zu verstehen.«
    Es war Donnerstagmorgen. Zehn Minuten nach neun. Wie spät es in Australien war, darüber war er sich nicht so recht im Klaren.
    »Sure, mate!«, rief Detective Inspector Crumley, und plötzlich klang er so nah, als hocke er auf Barbarottis Schulter. »We goťem! Goťem both in fact!«
    »Ihr habt sie alle beide?«, fragte Barbarotti in seinem besten Schulenglisch. Detective Inspector Crumleys Schulenglisch ließ einiges zu wünschen übrig, wie er fand. »Wollen Sie das damit sagen? Dass ihr die Brüder Malmgren beide in sicherer Verwahrung habt?«
    »Ja doch!«, rief Crumley. »Hoss und Boss Malmgren. Er hat bei seinem Bruder gewohnt, genau wie Sie es sich gedacht haben. Wollen Sie alle beide oder nur einen? Wir haben ein bisschen Probleme, sie auseinanderzuhalten.«
    »Ich denke, wir brauchen beide«, sagte Barbarotti. »Sie brauchen nicht mehr so schreien, es ist jetzt besser zu verstehen. Ja, unseren Tat-verdächtigen zu überführen, das wird wohl kein Problem sein, aber ich werde gleich noch untersuchen, wie wir das dann machen mit …«
    »Boss Malmgren wird freiwillig mitkommen«, unterbrach Crumley ihn. »Das hat er schon siebzig Mal wiederholt, seit wir sie uns geschnappt haben. Er will mit nach Schweden und an der Seite seines Bruders bleiben. Come what may.«
    »Hat er denn keine Familie?«, wunderte Barbarotti sich. »Boss Malmgren?«
    »Nicht mehr«, sagte Crumley. »Seit drei Jahren geschieden. Sie schei nen einander vermisst zu haben, die Brüder. Benehmen sich fast wie Affen, die man vergessen hat, voneinander zu trennen, als sie noch klein waren, wenn Sie wissen, was ich meine?«
    Ob er das wusste, dessen war sich Barbarotti nicht so sicher, aber er glaubte schon, den Sinn zu verstehen.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Dann warten wir darauf, dass wir beide überstellt bekommen. Ich werde alle Papiere fertig machen und sie schicken. Achtet nur darauf, das sie nicht fliehen oder sich das Leben nehmen. Hoss hat schließlich vier Menschenleben auf dem Gewissen.«
    »Er sieht nicht so aus, als ob er überhaupt ein Gewissen hat«, sagte Detective Inspector Crumley. »Aber vielleicht ist das ja gerade das Problem?«
    »Wahrscheinlich«, sagte Barbarotti. »Haben Sie ihm die Frage gestellt, um die ich Sie gebeten habe?«
    »Über den sechsten Mann?«
    »Ja.«
    »Yes, mate«, sagte Crumley und räusperte sich umständlich. »Ich habe ihn gefragt, ohne zu wissen, wonach ich eigentlich frage, aber das bin ich ja gewohnt. Zunächst hat er eine ganze Weile still dagesessen, als könnte er sich nicht entscheiden, ob er antworten wollte oder nicht. Aber dann hat er wie zu sich selbst genickt und gesagt, dass er Stephen hieß.«
    »Stephen?«
    »Ja. Und dass er ein Tramper war, der Urlaub in Europa gemacht hat. Kam aus Johannesburg, Südafrika. Does that make

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