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Eine Geschichte von Liebe und Feuer

Eine Geschichte von Liebe und Feuer

Titel: Eine Geschichte von Liebe und Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hislop
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gesamte Innere des Gebäudes zusammengebrochen war.
    Â»O mein Gott«, flüsterte Dimitri. »Meine arme Mutter.«
    Es bestand nicht die geringste Hoffnung, dass jemand unter diesem Berg von Steinen, Beton und Metallträgern überlebt haben könnte.
    Katerina brachte kein Wort heraus. Sie klammerte sich an Dimitris Arm, und der nutzlose Schlüssel fiel in den Staub.
    Â»Bist du sicher, dass es zwecklos ist?«, fragte sie nach einer Weile, als ihr Schluchzen endlich nachließ.
    Â»Ich sehe zu, ob ich Hilfe auftreiben kann, aber allein hier reinzugehen ist lebensgefährlich.«
    Dimitri gelang es, mit dem Leiter eines Rettungstrupps zu sprechen, der ihm versprach, bei Tagesanbruch ein paar Männer zu schicken.
    Katerina und Dimitri blieben die ganze Nacht am Haus, um bei Olga Totenwache zu halten. Am Morgen erschien wie angekündigt eine Gruppe von Männern mit Schaufeln und Sägen und machte sich in der Ruine auf die Suche. Dimitri half mit.
    Für Katerina schien es eine Ewigkeit zu dauern, bevor ihr Mann zurückkam, obwohl tatsächlich nur eine halbe Stunde vergangen war. Sein Haar war weiß vor Staub, und sein Gesicht bleich vor Trauer.
    Â»Wir haben sie gefunden …«, sagte er.
    Ein Balken war auf Olgas Brust gestürzt und hatte sie eingeklemmt. Jetzt warteten sie auf schweres Gerät, um ihn anzuheben und die Leiche befreien zu können.
    Â»Es sah aus, als liege sie auf ihrer Chaiselongue«, sagte Dimitri. »Es klingt vielleicht seltsam, aber irgendwie wirkte sie ganz friedlich, fast heiter.«
    Katerina gelang ein kleines Lächeln, und sie war froh, dass Dimitri das schöne Gesicht seiner Mutter unversehrt in Erinnerung behalten würde.
    Nachdem Olgas Körper vorsichtig befreit und weggebracht worden war, verweilten sie noch ein paar Minuten am Unglücksort. Katerina betete. Dimitri wurde mitgeteilt, er müsse am nächsten Tag ins städtische Leichenhaus kommen, um seine Mutter offiziell zu identifizieren.
    Als sie schließlich in die Irinistraße zurückkehren wollten, kam einer der Rettungskräfte auf sie zu und reichte Dimitri etwas.
    Â»Das haben wir gefunden«, sagte er. »Die müssen auf der Brust Ihrer Mutter gelegen haben, als der Balken auf sie gefallen ist. Wir dachten, Sie möchten das Zeug vielleicht haben. Ich weiß nicht, was Sie davon noch retten können. Es ist ja ein ziemlich zerfledderter Wust.«
    Dimitri ließ sich von den wenig einfühlsamen Worten des Mannes nicht beeindrucken und steckte das Bündel Briefe, ohne es genauer anzusehen, in die Tasche.
    Im Weggehen warf er einen letzten Blick auf die hohle Fassade der einst so prächtigen Villa. Sie war alles, was von Konstantinos Komninos’ Reichtum übrig geblieben war.
    Der Weg, auf dem sie üblicherweise nach Hause gingen, war von eingestürztem Mauerwerk blockiert, und die Straßen waren oft vollkommen unpassierbar. Mit Mühe erreichten sie den Rand der Altstadt und kamen schließlich über einen Umweg in die Irinistraße.
    Als sie um die Ecke bogen, bot sich ihnen ein Bild totaler Verwüstung. Kein einziges Haus war stehen geblieben, alles lag in Schutt und Asche. Ihre Straße, die vor vielen Jahren dem wütenden Feuer getrotzt hatte, war am Ende von der Naturgewalt eines Erdbebens zerstört worden.
    Eine Weile brachte keiner von beiden ein Wort heraus. Olgas Tod lag ihnen schwer auf der Seele, und sie fühlten sich noch immer wie betäubt. Irgendwo aus der Ferne hörten sie die Sirene eines Krankenwagens, und das Geräusch löste bei beiden den gleichen Gedanken aus. »Gott sei Dank, dass unsere Kinder weit weg sind.«
    Inzwischen war es Nachmittag und die Hitze immer drückender geworden. Eine leichte Brise wirbelte eine große Staubwolke über ihrem früheren Zuhause auf. Auf dem Nachbargrundstück stocherten ein paar andere Bewohner im Schutt herum.
    Â»Es ist sinnlos«, sagte einer. »Bei mir ist nichts mehr zu retten. Nicht mal ein Messer oder eine Gabel.«
    Die meisten umstehenden Leute waren der Meinung, dass es keinen Wert habe, die Schuttberge zu durchwühlen, die früher einmal ihr Zuhause gewesen waren. Sie waren froh, mit dem nackten Leben davongekommen zu sein.
    Katerina teilte die allgemeine Resignation nicht.
    Â»Dimitri«, sagte sie, »wir müssen da reingehen. Es gibt etwas, was wir unbedingt retten müssen.«
    Â»Etwas, wofür es sich

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