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Eine Handvoll Buchstaben

Eine Handvoll Buchstaben

Titel: Eine Handvoll Buchstaben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Goosen
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„Juniausgabe 08.“
      „Wohl immer zum Scherzen aufgelegt, was?“
    „Wenn man mit einem Bären zusammen lebt, muss man schlagfertig werden.“
      „Du bist nicht schlagfertig, du bist meistens still und peinlich!“, sagt Markus zu mir und grinst höhnisch. Diese höhnische Grinserei macht mich verrückt. Ich wachse über mich hinaus . Ja, genau, mein Karma-Spruch. Ich erinnere mich, schließe die Augen und meditiere.
      „Woher willst du das wissen?“ , frage ich den Drei-Käse-Hoch. Derweil sitze ich im buddhistischen Schneidersitz und rede wie ein Guru zu seinen Sektenmitgliedern. Mein Gesicht verstecke ich hinter der Kaffeetasse, man sieht nur meine blinzelnden Augen.
      „Ich hab dich gestern Abend die Kotze deines Freundes putzen sehen. Voll peinlich! Wohl nichts mit Liebe, was?“
      „ Du Frechdachs, ich hab die Kotze geputzt, weil ich nicht in seiner Kotze schlafen wollte, das ist doch wohl verständlich.“
      In dem Moment – und ich war mit meiner Moralpredigt noch nicht fertig – hören wir: „Aua.“ Das war Vincent, er ist nun vom Sessel gefallen.
      „Jetzt hab ich ‘ne zweite Beule.“
      Uhi, denke ich mir und sehe mich über Amazon schon einen IQ-Tester bestellen, den der Partner für seinen Partner ausfüllt, um deren IQ zu ermitteln. Dann widme ich mich wieder meinem garstigen Gesprächspartner: „Sei nicht so frech! Verstanden?“
      Er nickt, isst sein Honigbrot und meint , dass Italienisch doch die beschissenste Sprache überhaupt sei.
      Wir gehen dann wieder zurück zu unserem Wohnwagen und er und ich sammeln die Bierdosen auf, die am Lagerfeuerplatz verstreut liegen. Ein trauriger Anblick, denke ich mir und ich wette, dass Markus ähnliche Sätze denkt.
      Langsam füllt sich der Klapptisch, der vor unserem Wohnwagen platziert ist, mit Leuten. Wir gesellen uns zu ihnen und richten verschiedene Frühstücksutensilien her. Silvia setzt sich auch zu uns und nimmt ohne ein Wort zu fragen von dem Brot, das ich aufgeschnitten habe und schmiert Streichkäse hinauf.
      „Na, hast du gut geschlafen?“, frage ich sie, aber sie antwortet mir nicht. Markus sieht das Schauspiel zwischen ihr und mir und fängt höhnisch zu grinsen an. Na toll!
      „Ich hasse dein höhnisches Grinsen“, sage ich zu ihm und Silvia sagt, dass ich das Kind in Ruhe lassen soll, sonst würde sie mich anzeigen.
      Guinness, der verschlafen aus seinem verdreckten Campingwagen kommt, setzt sich zu Silvia. Beide stinken sie jetzt um die Wette. Wer hat mehr Dreck zu bieten? Silvia oder Guinness?
      „Jetzt geh ich mal den a lten Sack aufwecken“, sagt Silvia und meint mit alten Sack meinen Freund. Sie kreischt, weil sie Vincent am Boden vorfindet. Ich laufe mit Guinness und Markus zum Wohnwagen. Wir blicken hinein und sehen Vincent am Boden liegen, Silvia ist über ihn gebeugt und versucht ihn ins Bett zu heben. Wenn sie ihn loslässt, wird er eine dritte Beule bekommen. Ich wette, darüber wäre er nicht gerade erfreut.
      Jetzt gibt sie ihm einen Kuss auf seine Wange.
      „He, he, das reicht, geh hinaus“, sage ich zu ihr.
      „Du hast mir gar nichts zu befehlen“, sagt sie ziemlich feindselig zu mir. Ich versuche Guinness auf meine Seite zu ziehen und sehe ihn an, mache große Augen und sage zu ihm: „Willst du nichts unternehmen?“
      Aber Guinnes s, der Heimscheißer, verneint mit heftigem Kopfschütteln.
      „Du stinkst nach Vieh, steh auf und wasch dich endlich, du alter Sack!“, sagte Silvia zu Vincent und schupft mich weg und geht nach draußen.
      Liebe Silvia, denke ich mir, ich wünsche dir, dass deine Haare mit den Wurzen ausfallen, deine Tattoos sich entzünden, deine bleich-rosa Haut soll von einem Ausschlag befallen werden und solltest du jemals schwanger werden, dann soll das Baby in deinem Bauch dich sprengen.
      So, jetzt geht es mir besser. „Ohm“, summe ich zufrieden vor mich hin.
      Markus sagt, dass ich kaputt im Schädel sei und Vincent dreht sich am Boden und flüstert meinen Namen. Ich gehe zu ihm und helfe ihm aufzustehen. In einem Punkt hat Silvia recht, Vincent stinkt entsetzlich nach Alkohol, deshalb gehen wir ins Badezimmer, nachdem ich merke, dass sein Gleichgewichtssinn – weitestgehend – wieder hergestellt ist. Das Badezimmer ist so klein, dass wir uns den Kopf stoßen. Wahrscheinlich war der Architekt des Wohnmobils ein Zwerg. Jetzt erklärt es sich!
      Ich helfe meinem Vincent sich zu waschen – zumindest den Rücken. Dann putzt er

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