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Eine Handvoll Dunkelheit

Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Einige Männer bummelten über den Kiesweg und warfen den Kontrolleuren hin und wieder ein paar Scherzworte zu, die über den ganzen Park verteilt waren und mit ihren Sensoren lauschten. Eine barbusige junge Frau, die am See ein Sonnenbad nahm, nickte knapp zwei Soldaten zu, die durch den Park wanderten und David Unger nicht aus den Augen ließen.
    An diesem Morgen hielten sich hundert Personen im Park auf. Alle waren sie in das Beobachtungssystem integriert, in dessen Zentrum sich der dösende, mürrische alte Mann befand.
    „In Ordnung“, sagte Patterson. Sein Auto hatte er am Rand der grünen Bäume und Rasenflächen geparkt. „Denken Sie daran, ihn nicht überzustrapazieren. V-Stephens hat ihn damals wiederbelebt. Wenn sein Herz versagt, können wir diesmal nicht auf V-Stephens zurückgreifen.“
    Der blonde, junge Lieutenant nickte, strich seine fleckenlose blaue Uniform glatt und trat auf den Bürgersteig. Er schob den Helm zurück und schritt den Kiesweg entlang, auf das Zentrum des Parks zu. Als er ihn erreichte, ging eine kaum merkliche Bewegung durch die bummelnden Spaziergänger. Einer nach dem anderen nahmen sie ihre Positionen auf den Rasen, den Bänken ein und sammelten sich hier und da am Ufer des Sees zu kleinen Gruppen.
    Lieutenant West blieb bei dem Trinkwasserspender stehen und gab dem Automaten Zeit, seinen Mund zu finden und einen Strahl eiskalten Wassers abzugeben. Langsam wanderte er weiter und verharrte für einen Moment, die Arme locker an den Seiten, und betrachtete geistesabwesend eine junge Frau, wie sie ihre Kleidung auszog und sich auf einer farbenprächtigen Decke ausstreckte. Mit geschlossenen Augen, leicht geöffneten Lippen, entspannte sich die Frau und seufzte erleichtert.
    „Sorgen Sie dafür, daß er Sie anspricht“, sagte sie leise zu dem Lieutenant, der ein paar Schritte von ihr entfernt stand und einen schwarzen Stiefel auf eine Bank gestellt hatte. „Er muß das Gespräch beginnen.“
    Lieutenant West sah sie noch eine Weile an und folgte dann weiter dem Weg. Ein schwergewichtiger Mann spazierte an ihm vorbei und raunte ihm ins Ohr: „Nicht so schnell. Lassen Sie sich Zeit, überstürzen Sie nichts.“
    „Sie müssen einen ganz alltäglichen Eindruck machen“, forderte ihn eine scharfgesichtige Schwester auf, die ihm mit einem Kinderwagen entgegenkam.
    Lieutenant West verlangsamte seine Schritte. Er trat nach einem Kiesel und schleuderte ihn von dem Weg in die nassen Büsche. Die Hände tief in den Taschen vergraben, spazierte er zum See und blieb geistesabwesend stehen, blickte ins Wasser. Er entzündete eine Zigarette und erwarb dann ein Eishörnchen von einem vorbeirollenden Robotverkäufer.
    „Lassen Sie etwas auf Ihre Uniform fallen“, wies ihn der Roboter flüsternd an. „Fluchen Sie und beginnen Sie, die Flecken abzubürsten.“
    Lieutenant West ließ das Eis in der warmen Sommersonne schmelzen. Als einiges davon von seinem Handgelenk auf seine gestärkte blaue Uniform getropft war, runzelte er die Stirn, griff nach seinem Taschentuch, tauchte es in den See und begann unbeholfen das Eis fortzuwischen.
    Der narbengesichtige alte Mann beobachtete ihn von der Bank aus mit seinem gesunden Auge, hielt den Aluminiumstock umklammert und kicherte schadenfroh. „He, Sie“, krächzte er. „Passen Sie auf!“
    Lieutenant West sah verärgert auf.
    „Es tropft noch weiter“, kicherte der alte Mann und lehnte sich müde und vergnügt zurück, den zahnlosen Mund vor Schadenfreude weit geöffnet.
    Lieutenant West lächelte gutmütig. „Sie haben recht“, stimmte er zu. Er warf das tropfende Eishörnchen in einen Abfallbehälter und war dann auch mit der Reinigung seiner Uniform fertig. „Verdammt warm“, stellte er fest und spazierte gemächlich weiter.
    „Sie leisten gute Arbeit“, bestätigte Unger und nickte mit dem vogelähnlichen Kopf. Er verrenkte sich den Hals und äugte interessiert, versuchte, die Rangabzeichen auf der Schulter des jungen Soldaten zu erkennen. „Sie sind bei den Raketenmannschaften?“
    „Zerstörern“, erklärte Lieutenant West. An diesem Morgen trug er andere Abzeichen als gewöhnlich. „Ba-3.“
    Der alte Mann fuhr zusammen. Er räusperte sich und spuckte aufgeregt in die nahen Büsche. „Wirklich?“ Halb erhob ersieh, erregt und verängstigt zugleich, als der Lieutenant Anstalten machte, sich von ihm zu entfernen. „Wissen Sie, vor Jahren war ich ebenfalls in der Ba-3.“ Er versuchte, seiner Stimme einen ruhigen, gelassenen

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