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Eine Handvoll Dunkelheit

Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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können Sie es noch einmal versuchen“, fuhr Gam fort. „In Ordnung?“
    „Ich werde darüber nachdenken“, versprach Johnny.
    „Sie ist ein sehr krankes Mädchen, und sie trägt jetzt eine große Verantwortung. Sie wissen das so gut wie ich. Was immer auch zu Ihrer Trennung geführt haben mag – versuchen Sie, zu einer vernünftigen Beziehung zu kommen, bevor es zu spät ist. Das ist der einzig richtige Weg.“
    Johnny sagte nichts. Aber tief im Innern wußte er, daß Gam recht hatte.
    Und dennoch – wie sollte er das anstellen? Er war hilflos. Wie erreicht man eine psychotische Persönlichkeit? fragte er sich. Wie kann man einen derart tiefen Riß kitten? Unter normalen Umständen war dies schon schwer genug … und in diesem Fall war alles noch viel komplizierter.
    Wenn nicht jemand anders, dann war Louis dafür verantwortlich. Und Kathys Gefühle, die sie Louis entgegenbrachte. Sie mußten sich ändern. Die blinde Abhängigkeit – sie mußte aufhören.
    „Was hält Ihre Frau von ihr?“ fragte Garn.
    Verblüfft antwortete er: „Sarah Belle? Sie hat Kathy nie getroffen.“ Er fügte hinzu: „Warum fragen Sie?“
    Garn sah ihn an und sagte nichts.
    „Verdammt merkwürdige Frage“, knurrte Johnny.
    „Verdammt merkwürdiges Mädchen, diese Kathy“, entgegnete Gam. „Merkwürdiger als Sie glauben, mein Freund. Es gibt viel, was Sie nicht wissen.“ Dann schwieg er.
     
    Zu Claude St. Cyr sagte Phil Harvey: „Ich möchte etwas wissen. Etwas, auf das wir eine Antwort brauchen, oder wir werden nie die Aktienmajorität der Wilhelmina erlangen. Wo ist der Leichnam ?“
    „Wir suchen“, erklärte St. Cyr gelassen. „Wir probieren es bei allen Bestattungsinstituten, klappern eines nach dem anderen ab. Aber es geht um viel Geld; zweifellos hat jemand sie bestochen, damit sie den Mund halten, und wenn wir sie zum Reden bringen wollen …“
    „Dieses Mädchen“, unterbrach Harvey, „bekommt Instruktionen aus dem Totenreich. Obwohl Louis hinübergegangen ist … steht sie noch immer in Verbindung mit ihm. Das ist – unnatürlich.“ Angewidert schüttelte er den Kopf.
    „Ich bin der gleichen Meinung“, verkündete St. Cyr. „In der Tat hast du die richtigen Worte gefunden. Heute morgen beim Rasieren – da erschien er auf dem Fernsehschirm.“ Er schauderte sichtlich. „Ich meine, er bedrängt uns jetzt von allen Seiten.“
    „Heute“, sagte Harvey, „hat der Parteitag begonnen.“ Er sah aus dem Fenster, auf die Autos und Fußgänger. „Louis’ Aufmerksamkeit wird davon voll beansprucht werden, wenn er versucht, Alfonse Garns Nominierung durchzusetzen. Daß Johnny für Gam arbeitet, war Louis’ Idee. Vielleicht können wir jetzt mit mehr Erfolg weitermachen. Verstehst du? Vielleicht hat er Kathy vergessen; mein Gott, er kann sich doch nicht zur gleichen Zeit um alles kümmern.“
    „Aber“, bemerkte St. Cyr ernst, „Kathy befindet sich jetzt nicht in der Archimedean.“
    „Wo steckt sie dann? In Delaware? Bei Wilhelmina Securities? Es sollte kein Problem sein, sie zu finden.“
    „Sie ist krank“, erklärte St. Cyr. „Sie befindet sich in einem Krankenhaus, Phil. Gestern am späten Abend wurde sie eingeliefert. Wegen ihrer Drogensucht, nehme ich an.“
    Stille trat ein.
    „Du bist gut informiert“, stellte Harvey schließlich fest. „Wie hast du das erfahren?“
    „Ich habe dem Telefon und dem Fernseher zugehört. Aber ich weiß nicht, um welches Krankenhaus es sich handelt. Es kann sogar eines außerhalb der Erde sein, auf dem Mond oder auf dem Mars, vielleicht sogar auf ihrer Heimatwelt. Ich hatte den Eindruck, daß sie schwerkrank ist. Daß Johnny sie verlassen hat, muß sie sehr mitgenommen haben.“ Kummervoll blickte er seinen Arbeitgeber an. „Mehr weiß ich nicht, Phil.“
    „Glaubst du, daß Johnny Barefoot über ihren Aufenthaltsort informiert ist?“
    „Das bezweifle ich.“
    Nachdenklich fuhr Harvey fort: „Ich wette, sie wird versuchen, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Ich wette, er weiß es bereits oder er wird es bald wissen. Wenn wir doch nur sein Telefon anzapfen … all seine Gespräche aufzeichnen könnten.“
    „Aber die Telefone“, wandte St. Cyr müde ein. „Man hört doch jetzt nur noch – nur noch dieses Geschwätz. Louis’ Erklärungen.“ Er fragte sich, was aus Archimedean Enterprises werden würde, wenn Kathy entmündigt werden sollte, falls sie tatsächlich so krank war. Sehr kompliziert und davon abhängig, ob sie nun der irdischen

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