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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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haben uns nicht unterkriegen lassen. Ich habe vom Labor erfahren«, er nickte unserem Research Director zu, der auf der anderen Seite des Tisches saß, »dass wir in Kürze ein System testen werden, das direkt auf die Netzhaut des Auges projiziert.
    Und das ist nicht alles, es gibt noch mehr Fortschritte. Als Beispiel möchte ich nur Coƒƒiest nen…« Erschrocken hielt er inne. »Entschuldigen Sie, Mr. Schocken«, flüsterte er, »ist dieses Zimmer von der Security überprüft worden?«
    Fowler Schocken nickte. »Absolut sauber. Nur die üblichen Abhörmikros vom Auswärtigen Amt und vom Repräsentantenhaus. Für die spielen wir natürlich frisierte Playbackaufnahmen ab.«
     
    Harvey entspannte sich allmählich wieder. »Also zu Coffiest«, sagte er dann. »Wir verteilen Proben in fünfzehn Schlüsselstädten. Unser normales Angebot  – dreizehn Wochen kostenlos Coffiest, tausend Dollar in bar und ein Wochenendurlaub an der Ligurischen Riviera für jeden, der mitmacht. Aber – und aus diesem Grund ist die Kampagne, jedenfalls meiner Meinung nach, wirklich fantastisch – jede Coffiestprobe enthält drei Milligramm einfaches Alkaloid. Nicht schädlich. Aber auf jeden Fall besteht Gewöhnungsgefahr. Nach zehn Wochen haben wir den Kunden lebenslänglich. Eine Entziehungskur würde mindestens fünftausend Dollar kosten, also ist es einfacher, weiterhin Coffiest zu trinken – drei Tassen zu jeder Mahlzeit und eine Kanne auf dem Nachtschrank, wie’s auf dem Beipackzettel steht.«
    Fowler Schocken strahlte, und ich setzte wieder Ausdruck Nummer eins auf. Neben Harvey saß Tildy Mathis, Personalchefin, von Schocken persönlich ausgesucht. Aber bei Direktionssitzungen erteilte er Frauen nicht das Wort und neben Tildy saß ich.
    Ich sortierte in Gedanken gerade meine Eröffnungsworte, als mich Fowler Schocken mit einem Lächeln befreite. Er sagte: »Ich werde nicht jede Abteilung um einen Lagebericht bitten. Wir haben keine Zeit. Aber ich habe Ihre Antwort, meine Herren. Eine Antwort, die mir gefällt. Bisher haben Sie jeder Herausforderung getrotzt. Und jetzt – biete ich Ihnen eine neue Herausforderung.«
    Er drückte auf einen Knopf an seiner Konsole und schwenkte seinen Drehstuhl herum. Das Licht ging aus; der projizierte Picasso hinter Schockens Sessel verschwand, und die gefleckte Oberfläche des Monitors wurde sichtbar. Ein neues Bild nahm Konturen an.
     
    Ich hatte an jenem Tag bereits etwas Ähnliches gesehen, und zwar in den Nachrichten, auf dem Bildschirm über meinem Rasierspiegel.
    Es ging um diese Venusrakete, ein dreihundert Meter langes Monstrum, das aufgedunsene Kind der schlanken V-2S und der untersetzten Mondraketen der Vergangenheit. Auf einem Gerüst aus Stahl und Aluminium wimmelte es von winzigen Gestalten, die mit winzigen, blauweißen Schweißflammen hantierten.
    Offensichtlich war es ein altes Bild, denn es zeigte die Rakete in einem früheren Konstruktionsstadium, das Wochen oder Monate zurücklag, nicht himmelwärts gerichtet und startklar, wie ich sie gesehen hatte.
    Eine Stimme vom Monitor sagte triumphierend und ungenau: »Dieses Schiff wird eine Brücke zu den Sternen schlagen!« Ich erkannte die Orgelstimme eines Kommentators aus der Abteilung AURAL EFFECTS, der Text stammte ohne Zweifel aus Tildys Büro. Diese geniale Schlampigkeit, die Venus mit einem Stern zu verwechseln, konnte schlichtweg nur aus Tildys Abteilung kommen.
    »Dieses Schiff wird von einem modernen Kolumbus durch den Weltraum gesteuert«, faselte die Stimme. »Sechseinhalb Millionen Tonnen eingefangener Blitz und Stahl – eine Arche für achtzehnhundert Männer und Frauen, und alles was sie brauchen, um sich eine neue Welt zur Heimat zu machen. Wer wird mitfliegen? Welche glücklichen Pioniere werden dem reichen, frischen Boden einer anderen Welt ein Imperium entreißen? Ich werde sie Ihnen vorstellen – ein Mann und seine Frau, zwei unerschrockene …«
    Die Stimme hörte nicht auf zu reden. Ein neues Bild wurde eingeblendet, eine geräumige, gutbürgerliche Wohnkabine am frühen Morgen.
    Der Mann schob gerade das Bett beiseite und ließ die Trennwände zur Kinderecke herunter; die Frau besorgte das Frühstück und stellte den Tisch auf. Am Frühstückstisch – für jede Person selbstverständlich ein Becher dampfendes Coffiest – redeten sie beschwörend aufeinander ein, sprachen davon, wie klug und tapfer es doch sei, sich um einen Platz in der Venusrakete zu bewerben. Und die abschließende Frage des

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