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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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allmählich wurde mir klar, warum er ohne weiteres einen Werbefilm von neun Minuten Länge senden konnte. Er erklärte, die Regierung – seltsam, dass wir noch immer von diesem mit Abhängigkeiten jonglierenden Beziehungsfilz reden, als sei es eine Einheit mit eigenem Willen – wünsche, dass die Venus ein amerikanischer Planet werde, und dass man das explizit amerikanische Talent zur Werbung gewählt hatte, um dies möglich zu machen. Während er sprach, sprang der Funke auf uns über. Ich beneidete den Mann, der die Abteilung VENUS SECTION leiten würde; jeder von uns wäre stolz gewesen, die Aufgabe zu übernehmen.
    Er sprach von den Schwierigkeiten mit dem Senator von Du Pont Chemicals, der fünfundvierzig Stimmen besaß, und von seinem mühelosen Sieg über den Senator von Nash-Kelvinator mit nur sechs Stimmen. Er sprach stolz über die vorsätzlich provozierte Consie-Demonstration gegen Fowler Schocken, die den Innenminister, der ein fanatischer Gegner dieser Gruppe war, auf den Plan gerufen hatte. Die Abteilung »Anschauungsmaterial« hatte gute Arbeit geleistet, dennoch schauten wir beinahe eine Stunde die Tabellen an und lauschten Fowlers Vorstellungen und Plänen.
    Irgendwann schaltete er endlich den Projektor ab und sagte: »Das wär’s. Das ist unser neuer Werbefeldzug. Und er beginnt auf der Stelle – sofort. Ich habe nur noch eines zu sagen, danach gehen wir alle an die Arbeit.«
    Fowler Schocken ist ein guter Schauspieler. Er suchte umständlich nach einem Stück Papier, um einen Satz abzulesen, den selbst der unfähigste unserer Texter aus dem Handgelenk geschüttelt hätte. »Präsident von VENUS SECTION«, las er vor, »ist Mitchell Courtenay.«
    Und das war die allergrößte Überraschung, denn Mitchell Courtenay bin ich.

2
    Ich blieb noch ein paar Minuten bei Fowler, während die Kollegen wieder in ihre Büros zurückkehrten; die Fahrt im Lift nach unten in mein Büro im 86. Stock dauerte nur wenige Sekunden. Hester räumte bereits meinen Schreibtisch aus, als ich reinkam.
     
    »Herzlichen Glückwunsch, Mr. Courtenay«, sagte sie. »Sie ziehen jetzt in den 89. Ist das nicht herrlich? Und ich habe auch ein eigenes Büro!«
    Ich bedankte mich und nahm den Telefonhörer in die Hand. Als Erstes musste ich meine Mannschaft um mich scharen und die Produktionsleitung in andere Hände legen; Tom Gillespie war am längsten in der Firma und schon von daher mein Favorit. Zuvor aber rief ich schnell bei Kathy an. Immer noch keine Antwort, also ließ ich meine Mitarbeiter kommen.
    Es tat ihnen wirklich leid, dass ich ging, aber ebenso sehr freuten sie sich darüber, dass jeder auf einen besseren Posten rückte.
    Und dann war Mittagszeit; ich verschob die Probleme des Venusprojekts auf den Nachmittag.
    Ich telefonierte, aß schnell einen Happen in der Kantine, fuhr mit dem Fahrstuhl zur Haltestelle hinunter und dann sechzehn Blöcke weiter nach Süden. Als ich ausstieg, war ich zum ersten Mal an diesem Tag an der frischen Luft und holte meine Smogfilter heraus, allerdings ohne sie zu benutzen. Es nieselte etwas, und die Luft war sauberer als sonst. Ein heißer, stickiger Sommertag; die Menschenmenge, die auf dem Bürgersteig entlangkroch, zog es ebenso schnell wie mich in die Gebäude. Ich musste mir einen Weg durchs Gewühl bahnen und verschwand dann in einem Haus.
    Der Fahrstuhl brachte mich ins 14. Stockwerk. Es war ein altes Haus mit mangelhafter Klimaanlage, und ich fröstelte in meinem feuchten Anzug. Ich dachte flüchtig daran, aus dieser Tatsache etwas herauszuholen, statt die Geschichte zum Besten zu geben, die ich mir zurechtgelegt hatte, verwarf den Gedanken aber schnell wieder.
    Ein Mädchen in gestärkter weißer Uniform blickte auf, als ich ins Büro trat. Ich sagte: »Mein Name ist Silver. Walter P. Silver. Ich bin angemeldet.«
    »Ja, Mr. Silver«, erinnerte sie sich. »Ihr Herz – Sie sagten, es sei dringend.«
    »Stimmt. Natürlich ist es vermutlich psychosomatisch, aber ich dachte …«
    »Natürlich.« Sie bat mich Platz zu nehmen. »Dr. Nevin wird Sie gleich hereinbitten.«
    Es dauerte zehn Minuten. Eine junge Frau kam aus dem Arztzimmer, und ein Mann, der vor mir im Warteraum gesessen hatte, ging hinein; bald kam auch er wieder heraus, und die Schwester sagte: »Wenn Sie jetzt bitte zu Dr. Nevin hineingehen wollen?« Ich ging hinein. Kathy, sehr adrett und hübsch in ihrem Doktorkittel, legte gerade eine Karteikarte auf den Schreibtisch. Als sie aufblickte, sagte sie »Oh,

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