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Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Titel: Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Günak
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deiner Aufwachphase. Zieh dir was an, wir haben Besuch.»
    Zack, sitze ich aufrecht. Besuch? Schockschwerenot! Wenn ich nachts Besuch bekomme, droht meistens die Welt unterzugehen. Oder der Besuch fliegt besoffen gegen meine Scheiben und kotzt in die Rabatten. Beides Dinge, die ich nicht gebrauchen kann.
    «Sag mir, dass es keine Elfen sind. Und keine Waldgnome. Und keine Hexen. Und schon gar keine Vampire. Auch Engel will ich jetzt hier nicht haben!»
    «Steht auf, dann siehst du es.»
    Das scheint mein Schicksal zu sein. Kein Lebewesen auf diesem Planeten ist bereit, mir mal VORAB eine Information zu geben. Niemand tut das. Alle sind immer sehr verschwiegen und heimlich mit ihrem Wissen.
    «Ätzendes Katzentier», murre ich, hieve mich aber doch auf die Füße und schlüpfe in eine Jeans und meinen alten Kapuzenpulli mit der Aufschrift «Achtung Hexe!», weil beides Griffbereit vor dem Bett liegt. Manchmal hat mein Schlampertum eben auch seine Vorteile.
    Vincent zieht mich durch das Wohnzimmer, durch die Küche und dann durch die Terrassentür, direkt in den Garten.
    Wir haben tatsächlich Besuch. Er steht sich mitten auf meinem vom Vollmond beschienenen Rasen gegenüber und hält mit links Händchen und mit rechts jeweils eine rote Kerze in der Hand, während meine Erdlinie sanft und träge (in Bleu!) über meinen Rasen wabert.
    Mein Gehirn hat noch Probleme, das sich mir bietende Bild korrekt umzusetzen und an die entsprechenden Hirnregionen weiterzuleiten. Da Vincent wieder komplett verhüllt ist, gibt es auch keine Zusatzhormone, die das Aufwachen erleichtern könnten.
    «Äh. Ich brauche einen Kaffee», murmele ich.
    «Brauchst du nicht», widerspricht der Besuch und strahlt mich an. «Das geht schnell.»
    Meine Erdlinie berührt mich am Knie und augenblicklich durchschießt mich das altbekannte Erdlinienkribbeln. Und das auf leeren Magen. Zumindest bringt der Energiekick mein Hirn etwas in Fahrt.
    «Seid ihr bescheuert? Es ist», ratlos blicke ich zum Mond hoch, «äh, verdammt spät!»
    «Eli, wir möchten dich etwas fragen», strahlt Florentine mich an.
    Nachts um weiß die Göttin wann? Wir leben in Zeiten des Handys und Facebook. Eine SMS oder PN hätte es doch wohl auch getan.
    Vincent schubst mich und wieder ist dieses Grinsen auf seinem Gesicht. «Sie wird schon noch aufwachen», prophezeit er freundlich, knufft mich aber erneut von der Seite an, wohl um den Aufwach-Prozess zu beschleunigen.
    Und dann endlich raffe ich, was hier vor sich geht. So mit zehnminütiger Verspätung.
    «Huch!», entfährt es mir und ich greife mir in die Haare. So ein großer Moment und auf meinem Kopf sieht es aus, als ob ein Amselpaar versucht Eier zu brüten. Ich raffe die wirren Locken ein wenig zusammen und drehe sie im Nacken zu einem Knoten. Dort bleiben sie zwar nicht, dafür stehen sie nicht mehr zu Berge, was als Fortschritt in der Gesamtoptik zu werten ist.
    «Okay, bringen wir es hinter uns.»
    Nicolas sieht mich ernst an. Ernst und doch so glücklich. Seine hellblauen Augen spiegeln den Mond wieder und auf seinem Gesicht liegt ein Ausdruck der Ruhe. Seine übliche zur Schau getragenen Kälte, die so hervorragend alle Gefühle übertüncht, die es bis auf sein Gesicht schaffen, hat er zu Hause gelassen. Und seine blonden Haare hat er auch nicht gekämmt. Oder sie zwischendurch gerauft, auch möglich, bei den Absichten.
    Sie verstehen sicher gar nichts, richtig?
    ’Tschuldigung, ich war abgelenkt und noch nicht wach. Es ist nämlich so: Wenn ein Paar aus unseren Reihen nachts bei Vollmond gemeinsam jemanden aufsucht und eine brennende rote Kerze dabei hat, will es eine sehr elementare Frage stellen. Die Nicolas jetzt auch locker und leicht von den Lippen kommt: «Elionore Brevent, meine Lehrerin und Freundin, möchtest du bezeugen, wie ich die Frau meines Herzens vor der großen Göttin zu meiner Gefährtin nehme?»
    Ich bin ja keine Memme, Sie kennen mich, aber nach diesen leise vorgetragenen Worten habe ich feuchte Augen. Weil ich den beiden ihr Glück von tiefstem Herzen gönne. Und weil Nicolas beschlossen hat, dass ich seine Familie bin. Denn eigentlich wäre das Bezeugen der Ehe traditionell Aufgabe eines Bruders oder einer Schwester.
    «Ja, ich will», hauche ich und blinzle die Tränen schnell weg.
    Flo heult schon die ganze Zeit, wie ich mit einem Seitenblick feststelle. Mit tränenerstickter Stimme fängt sie plötzlich an zu sprechen: «Vincent, Kater, möchtest du bezeugen, wie ich den Mann meines

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