Eine Idee macht noch keinen Roman
Baum mit magischen Heilungskräften gibt. Allerdings ist es verboten, einen dieser Früchte für sich selbst zu pflücken. Der Junge kann also nicht losgehen, eine Frucht pflücken und sie seiner Mutter geben. Entsprechend bittet Aslan ihn darum, ihm eine Frucht zu bringen. Der Hintergedanke dabei ist, dass Aslan dem Jungen einen der Äpfel schenken wird. Dies erzählt er ihm jedoch nicht, um seine Loyalität zu testen.
Und so weiter.
Das Ganze hört bei der ersten Szene auf, die erzählt, dass um und bei 1900 n. Chr. ein Junge und ein Mädchen in England lebten und sich aus Zufall kennenlernten.
Ich persönlich habe diese Methode noch nicht erfolgreich angewendet, weil ich nie genau weiß, wie die Geschichten bei mir im Detail enden werden. Wenn man dies jedoch weiß, hat diese Methode einen enormen Vorteil, sofern man sie konsequent durchzieht. Man muss sich nämlich bei jedem Absatz, bei jeder Kleinigkeit der Handlung fragen, ob es stimmig ist, ob gewisse Handlungsverläufe überhaupt möglich sind, ob es logisch ist und hat, wenn man am Ende ist (bzw. am Anfang), eine ziemlich wasserdichte Kette von Ereignissen, die die Handlung der Geschichte darstellt.
Dieses Spiel macht man vorzugsweise sowohl mit der Haupt- als auch der Nebenhandlung. Diese beiden Handlungen kreuzen sich ja irgendwann. Wann und wie das im Einzelnen geschieht, kann man dann später festlegen.
Diese Methode hat ebenfalls den Vorteil, dass man nicht auf die Idee kommt, das erste Kapitel vorschnell auf den Markt zu werfen, weil das überhaupt noch nicht existiert. Bei dieser Methode entsteht der Anfang ja schließlich ganz zum Schluss. Auf die Idee, das Ende vorschnell zu präsentieren, wird keiner kommen. Erstens wird es keiner verstehen und zweitens will man ja nicht verraten, wie es ausgeht.
5) Der Klappentext kommt zum Schluss.
Im Idealfall ist der Klappentext die 5-Satz-Synopsis vom Anfang, aber das ist selten der Fall. Klappentexte kommen zum Schluss. Weil erst da, ganz am Ende, weiß man meistens erst, was in dem Buch wirklich passiert und kann das dann auch besser zusammenfassen.
Darüber hinaus ist das eine Wissenschaft für sich. Es existieren Menschen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen.
Mir ist irgendwann mal aufgefallen, dass Klappentexte selten das eigentliche Buch beschreiben. Das geht auch gar nicht. 345 Seiten in 2 Absätzen so zusammenzufassen, dass die gesamte Handlung abgedeckt wird, ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Was aber funktioniert, ist den Geist des Werkes einzufangen. Wenn es eine Komödie ist, sollte man das auch anhand des Klappentextes erkennen. Bei Dramen und Thrillern gilt dasselbe. Hier helfen Schlüsselwörter sehr häufig.
Brutal , Angst , Grauen und schrecklich wären gute Wörter, wenn man einen Psychothriller beschreiben möchte. Bei einer Romanze wären diese Wörter vielleicht nicht so ganz angebracht.
Sex and the City - Folgen lassen sich zum Beispiel treffend beschreiben mit:
Sex , One-Night Stand , große Liebe , Schuhe , Zickenkrieg , Großstadt und Schönheitswahn .
Diese Worte muss man jetzt nur in zwei Absätzen verpacken, dabei die Handlung der Folge andeuten und man hat einen richtig schönen Klappentext. Und zwar für jede Folge.
Was in den einzelnen Folgen oder auf der anderen Seite im Roman im Detail wirklich passiert, ist völlig nebensächlich. Klappentexte sind Werbesprüche. Das mag ernüchternd klingen, ist aber so. Entsprechend sollte man die Sache auch angehen. Das ist natürlich nicht damit gleichzusetzen, den Inhalt des Buches völlig zu verfremden. Aber eine gewisse künstlerische Freiheit muss man sich da schon herausnehmen.
Die Frage des Genres und Externes Wissen
Die Frage des Genres ist eine nicht zu unterschätzende.
Viele Autoren und auch Lektoren sagen häufig, man soll schreiben, wonach einem ist und man solle sich bloß nicht von Markt oder dem Zeitgeist oder was auch immer einschränken oder leiten lassen. Ich persönlich unterstütze solche Aussagen bedingt.
Natürlich ist es jedem Menschen freigestellt, sich in jedem Genre auszutoben, das ihn gerade fasziniert oder auch nur interessiert. Wenn das nicht passieren würde, hätten wir auf dem Buchmarkt einen völlig uninteressanten Einheitsbrei, wohlgemerkt noch extremer, als es jetzt schon der Fall ist. Je weiter man sich jedoch genremäßig von dem entfernt, was man kennt, desto schwieriger wird die Sache.
Zum Beispiel sind im Moment Vampirgeschichten unglaublich angesagt. Entsprechend
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