Eine Idee macht noch keinen Roman
schießen die Dinger aus dem Boden wie nicht gutes. Für nicht wenige ist die Twighlight -Reihe ein Grund, selbst einen Roman dieser Art zu verfassen. Über die Twighlight -Romane kann man jetzt denken, was man will, aber sie bilden nur einen kleinen Bruchteil dessen, was zum Thema Vampire jemals produziert wurde.
Wenn man also nur diese paar Bände gelesen hat, wird man keinen guten Einblick in das gesamte Genre erhalten. Die Sache hat schließlich mal mit den verschiedensten Mythen und Legenden begonnen, ist dann irgendwann mit Bram Stokers Dracula in seinen verschiedensten Ausführungen populär geworden, hat Filme wie Bloody Mary, Tanz der Vampire und Interview With A Vampire (Buch und Film) hervorgebracht, Blüten wie die Rollenspielsysteme Vampire-The Dark Ages und Vampire-Maskerade getrieben, Buffy und Angel zum Leben erweckt und erst ganz zum Schluss kam die Twighlight -Reihe.
Je mehr Ahnung man z.B. in diesem Fall von der Materie hat, desto besser kann man mit den vorhandenen Rollenmustern, den existierenden Mythen und den entstandenen Klischees spielen und, wenn es gut läuft, etwas ganz eigenes daraus bauen. In diesem Falle hilft es zum Beispiel unheimlich, wenn man weiß, woher der Mythos der Vampire überhaupt kommt und was es z.B. mit diesem Vlad Dracul auf sich hatte, der vor ein paar Hundert Jahren in Rumänien herumgegeistert sein soll.
Ich persönlich glaube z.B. nicht, dass Stephanie Meyer noch nie mit dem Thema Vampire in Berührung gekommen ist, bevor sie die Bücher geschrieben hat. Eher im Gegenteil.
Schreib, was du liest und kennst.
Das ist eine sehr kurze Formel für das gerade Beschriebene.
Wie am Anfang schon gesagt: Natürlich ist es das Recht eines jeden Menschen, das Genre in Angriff zu nehmen, das gerade 'in' ist oder das einen selbst gerade fasziniert. Je besser man sich in diesem Genre selbst auskennt, desto besser wird das Ergebnis allerdings. Ansonsten wird's nämlich nur blasse Twighlight – Kopien geben. Und davon gibt es schon genug.
Ich persönlich hätte zum Beispiel mal gute Lust, einen Krimi zu schreiben. Selbst lesen tue ich die Dinger aber nur sehr selten. Warum? Ich weiß es nicht genau. Es ist einfach nicht mein Genre. Entsprechend werde ich mich hüten, mich ernsthaft daran zu versuchen. Ich habe zwei Drehbücher zu dem Thema geschrieben, aber die sind beide, wie mich auch nicht weiter wundert, nicht so ganz ausgereift. Dem Ganzen fehlt irgendwie der letzte Kick.
Ich habe mich in der Vergangenheit bevorzugt mit dem befasst, was ich selbst gelesen habe. Heraus gekommen sind entsprechend zwei Science-Fiction Romane und ein Fantasy Roman. Die Sachen, an denen ich schreibe, liegen zu 90 Prozent in diesen beiden Bereichen. Das liegt daran, dass die ca. 2500 Bücher, die ich in meinem Leben gelesen habe, ebenfalls mindestens zu drei Viertel diesen beiden Genres zuzuordnen sind. Wenn ich beim Schreiben mal nicht weiter weiß, gucke ich einfach meine Bücherwand an oder werfe einen Blick auf meine DVD-Sammlung. Da kommen regelmäßig mehr Denkanschübe bei raus, als mir lieb ist.
Selbst wenn man in dem Genre schreibt, das man selbst in- und auswendig kennt: Zur Strukturierung der Geschichte gehört ebenfalls, sich externes Wissen anzueignen. Das ist erst recht der Fall, wenn man sich in Gegenden wagt, die nicht das eigene Lieblingsgenre abdecken bzw. Gegenstände oder Sachverhalte berühren, mit denen man sich nicht wirklich auskennt.
Um mal drei Beispiele zu nennen: Ob es sich um die Handhabung von Waffen, die Funktionsweise eines Fusionsreaktors oder die gesellschaftlichen Zustände innerhalb einer Militärdiktatur handelt, ist eigentlich egal. Wenn es in der Handlung auftaucht, sollte dieser Sachverhalt, je wichtiger er ist, entsprechend recherchiert werden. Wenn es nicht wichtig ist, sollte man es erst gar nicht in der Geschichte auftauchen lassen.
Wie so eine Schrotflinte, ein Sturmgewehr oder eine 9-Millimeter-Automatik im Detail funktioniert, ist jetzt nicht unbedingt wichtig, wenn ein oder zwei Mal im ganzen Buch geschossen wird. Wenn der Hauptdarsteller der Geschichte jedoch andauernd in der Gegend herumballert – beispielsweise weil er Geheimagent ist und gerade sein ganzes Können auspacken muss, um heil aus der Situation herauszukommen – sollte man ungefähr wissen, wie die Dinger funktionieren. Dazu gehört, was für Kaliber es gibt, was für Munition für die einzelnen Waffen verwendet wird, wie viel Schuss so ein Magazin hat und was die einzelnen
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