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Eine Japanerin in Florenz

Eine Japanerin in Florenz

Titel: Eine Japanerin in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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den Stadtwerken und müßten an der Rückseite aller Gasöfen eine neue Sicherheitsvorrichtung anbringen, weil ein neues Gesetz dies verlange. Sie erschreckten die alten Leute mit Geschichten über Gasexplosionen und verließen sie schließlich mit deren Unterschrift und um zehn Euro reicher. Signora Verdi hatte den Gaunern erzählt, sie hätte kein Geld im Haus, und sie gebeten, am nächsten Tag noch einmal vorbeizukommen. Da warteten dann zwei Carabinieri auf die beiden.
    Sie unterhielten sich noch einen Weilchen. »Ich muß jetzt wieder los«, verabschiedete sich Signora Verdi schließlich. »Der Mann in dem Warteraum war vor mir da. Allerdings ist an der Treppe kein Geländer. Könnte der junge Carabiniere mir vielleicht hinunterhelfen?«
    »Aber natürlich. Das macht er gerne. Ich bringe Sie zu ihm. Sie haben uns sehr geholfen. Ich hätte Sie gern in meiner Truppe.«
    Als sie wieder auf den Beinen stand, nahm sie ihn in den Arm und drückte ihn kurz. »Wissen Sie, mein Herd ist elektrisch«, erklärte sie ihm auf dem Weg zu dem jungen Carabiniere.
    Der Mann, der das Anzeigenprotokoll für die Versicherung brauchte, stand auf.
    »Komm rein, Franco, setz dich.«
    Danach wartete niemand mehr, so daß sich der Maresciallo dem Papierkram widmen mußte, den er so gerne liegengelassen hätte. Darüber hinaus fand er auch noch Zeit für ein kurzes Gespräch mit einem neuen Kollegen, der direkt nach der Ausbildung zu ihnen gekommen war und in letzter Zeit offenbar mit einigen Problemen zu kämpfen hatte. Noch war nichts passiert, was die gute Frühlingslaune des Maresciallo hätte beeinträchtigen können. Als er zum Mittagessen nach Hause zurückkehrte, stand Teresa in der Küche und kochte Spaghetti alla Norma , sein Lieblingsgericht.
    »Ich weiß ja, daß du kein Fett essen darfst, aber es war so herrlich sonnig auf dem Markt heute morgen. Ich habe es richtig genossen, und der Schäfer, der immer mittwochs kommt, hat den gesalzenen Ricotta nur ganz selten, deshalb … Wenn du nicht zuviel davon ißt …«
    Natürlich aß er zuviel davon. Es war köstlich. Und selbstverständlich gehörte ein Glas Rotwein dazu.
    Ein kleiner, zufriedener Seufzer entschlüpfte ihm. Selbst als Giovanni und Totò ihre endlose Streiterei wiederaufnahmen, mischte er sich nicht ein, sondern blieb die Ruhe selbst und überließ es Teresa, die beiden zur Ordnung zu rufen.
    »Totò, das reicht jetzt!«
    »Aber ich habe doch recht. Er ist zu nichts zu gebrauchen, und überhaupt, es ist doch bloß, weil ich Software-Spezialist werden will. Er weiß ja nicht einmal, was das ist.«
    »Weiß ich wohl.«
    »Weißt du nicht. Mit deinem Spatzenhirn schaffst du es höchstens zum Carabiniere.«
    »Totò!« Teresa warf einen prüfenden Blick zu ihrem Mann hinüber. »Ich hatte gesagt, daß es jetzt reicht«, raunte sie warnend ihren Söhnen zu. »Gebt mir eure Teller.«
    Giovanni reichte ihr seinen Teller hinüber und griff nach dem seines Vaters. Er wirkte bedrückt. Der Maresciallo, der den Streit weitestgehend ausgeblendet hatte, wollte seinem Sohn tröstend über den Kopf streichen. Aber Giovanni wich der Hand aus.
    »Ich will kein Fleisch«, sagte Totò.
    Der Maresciallo schaute seine Frau an, die ihm bedeutete, nicht weiter darauf einzugehen.
    Totò aß Zucchini und Brot. Giovanni aß ohne Einschränkung alles, und als der Maresciallo schließlich einen Apfel zum Dessert schälte, hatte sich seine Laune deutlich gebessert.
    »Ich mach uns einen Kaffee.« Die funkelnde Espressomaschine unterstand seiner Machtbefugnis. Teresa begann mit dem Abwasch, und die Jungen marschierten in ihr Zimmer, um sich wegen der Computerspiele zu streiten, statt Hausaufgaben zu machen. »Möchtest du ihn hier trinken, oder soll ich ihn nach hinten bringen?«
    »Bring ihn nach hinten, ich brauche nur noch eine Minute. Die Zeitung liegt im Flur. Ich habe heute noch keinen Blick hineingeworfen.«
    Er nahm die Zeitung auf, die im Flur auf der Truhe neben Teresas Handtasche und der Schale mit den Schlüsseln lag. Mit Tablett und Zeitung schlurfte er weiter in das kühle, ruhige Wohnzimmer und machte es sich in einem Ledersessel bequem, um diese kostbare Stunde des Tages so richtig zu genießen, bevor er wieder zurück in die Uniform schlüpfen mußte. Teresa ließ ihren Kaffee kalt werden, aber sie kam kurz zu ihm, um ihm von ihrem Tag zu erzählen, wobei sie sich jedoch nicht einmal setzte.
    »Was sagst du dazu?«
    »Wie bitte? Oh, ich bin ganz deiner Meinung. Wenn ich mit

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