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Eine Krone für Alexander (German Edition)

Eine Krone für Alexander (German Edition)

Titel: Eine Krone für Alexander (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfriede Fuchs
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Ufer, wo sanfte Wellen an den Strand schwappten.
    „Wegen Hochverrats natürlich! Die beiden haben uns gegen die
die Illyrer und die Illyrer gegen uns auf gehetzt, wahrscheinlich in der
Hoffnung, dass der König in den Kämpfen fällt. Und für alle Fälle haben sie Meuchelmörder
angeheuert, die notfalls nachhelfen sollten.“
    Alexander zuckte die Achseln. „Wir können ihnen nichts
nachweisen. Alles, was sie getan haben, war, sich über die Illyrer zu
beschweren. Jeder weiß, dass solche Beschwerden normalerweise durchaus berechtigt
sind.“ Er bückte sich und wühlte in den Kieseln am Strand, ließ die rund
geschliffenen Steinchen durch seine Finger gleiten.
    „Dimnos und vielleicht noch ein paar andere Königsjungen
können bezeugen, dass sie die angeblichen Illyrer in Lynkestis gesehen haben“,
sagte Hephaistion.
    Alexander stand auf und warf einen der Kiesel ins Wasser.
„Das beweist nicht, dass Arrhabaios und Heromenes etwas mit ihnen zu tun
hatten. Nicht einmal, dass es überhaupt Lynkesten waren.“ Er holte aus und warf
einen weiteren Kiesel. „Es können ebenso gut Illyrer gewesen sein, die sich als
Lynkesten ausgegeben haben.“ Noch ein Kiesel. „Oder Lynkesten illyrischer
Herkunft. In Lynkestis gibt es immer noch viele Illyrer.“
    „Meinst du, dass der dritte Bruder, dieser Alexander, mit
drinsteckt?“
    „Bisher kam er mir immer vertrauenswürdig vor. Auf jeden
Fall wird mein Vater alle drei ab jetzt gut im Auge behalten.“ Alexander
streckte den Arm aus und wies auf die Anhöhe, wo wie aus dem Nichts eine Gruppe
illyrischer Reiter aufgetaucht war, eskortiert von makedonischen Wachen. Sie
ritten auf das Lager zu. „Das muss Pleurias sein! Ist ja schnell gegangen!“
    Alexander und Hephaistion sprangen auf ihre Pferde und ritten
zum Lager zurück. Die Illyrer waren unbewaffnet; in den Händen hielten sie
frisch abgeschnittene Zweige, zum Zeichen, dass sie als Parlamentäre kamen, und
die Lagerwachen ließen sie widerwillig passieren. Sofort waren sie von einer
brüllenden und drängenden Menge umgeben. Alexander und Hephaistion folgten
ihnen bis zum Zelt des Königs.
    Die Illyrer stiegen von ihren Pferden. Der Anführer nahm
seinen Helm ab und ging auf den Eingang zu. Alexander erkannte ihn, es war der
Mann, mit dem er an der Dornenbarrikade gekämpft hatte.
    „Hatte Pleurias nicht den Mut, selbst zu kommen?“, fragte er
ihn verächtlich.
    „Doch“, sagte der Illyrer. „Ich bin Pleurias.“

14
    Nach dem Training fielen sie mit lautem Getöse ins Badehaus
des Palasts ein. Lachend spritzten sie sich gegenseitig mit kaltem Wasser ab,
ehe sie in die dampfenden Wannen stiegen. Im großen Becken in der Mitte hatte
sich bereits eine andere Gruppe breitgemacht, Philotas und einige Freunde aus
seiner Zeit als Königsjunge. Beim Hereinkommen hatte Parmenions ältester Sohn
Alexander kurz zugenickt. Die anderen unterhielten sich lautstark über ihr
Lieblingsthema, die Frauen, die sie mittels ihres umwerfenden Charmes erobert
hatten.
    Alexander ignorierte ihr Geschwätz, während er sich entspannt
in der Wanne zurücklehnte und das heiße Wasser genoss. Die Bäder stammten noch
aus der Zeit von König Archelaos. Damals waren sie ein Skandal gewesen, weil
sie – revolutionär nicht nur für die damalige Zeit – beheizbar waren.
Traditionell Gesinnte hielten Baden in warmem Wasser für ein Zeichen von
Verweichlichung, sie machten gern Witze, dass in Makedonien angeblich nicht
einmal schwangere Frauen warm badeten. Doch Archelaos hatte sich immer gern
über die Bedenken seiner Zeitgenossen hinweggesetzt.
    Die anderen kletterten bald wieder aus ihren Wannen, um ins
Becken zu springen und sich gegenseitig unter Wasser zu drücken. Inmitten des
Lärms, den sie veranstalteten, bekam Alexander mit halbem Ohr mit, wie jemand
Attalos’ Nichte erwähnte.
    „Da ist sie nicht die Erste, der das gelungen ist“, bemerkte
Philotas gerade. „Der König quartiert doch dauernd irgendwelche Frauen im
Palast ein, und nach einiger Zeit sind sie wieder verschwunden.“
    „Das sind Schlampen. Flötenspielerinnen, Tänzerinnen oder
Hetären“, erwiderte einer von seinen Freunden. „Aber Kleopatra ist ein Mädchen
aus altem makedonischem Adel. Wenn der König sie in den Palast holt, dann weil
er ernste Absichten hat.“
    „Du meinst, er will sie heiraten?“
    „Was sonst? Attalos ist jetzt einer seiner wichtigsten
Offiziere, er wird im Asienfeldzug eine große Rolle spielen. Da ist es nicht
abwegig, wenn der

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