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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Albernste, was ich je gehört habe.«
    Wenn er beleidigt war, dann ließ er es sich nicht anmerken. »Hören Sie mich erst zu Ende an«, sagte er, während er sie über das auf Hochglanz polierte Parkett wirbelte. »Ich bin der Grund, warum Sie niemanden haben, der für Sie sorgt. Wenn Roger noch lebte, würde er Waverly Farm erben und Sie hätten immer ein Zuhause. Aber jetzt, wo er tot ist, werden Sie Waverly Farm verlieren, wenn Ihr Großvater stirbt.«
    »Und Ihre Lösung für dieses Problem ist, dass ich Sie heirate«, erwiderte sie. Sie konnte noch immer nicht glauben, was er ihr gerade vorgeschlagen hatte.
    »Es ist das Mindeste, was ich tun kann. Ich erwarte nicht, dass Sie sich mir nichts, dir nichts darauf einlassen, aber Sie könnten mir zumindest gestatten, Ihnen den Hof zu machen.« Im warmen Schein der Gaslampen strahlten seine Augen sie an. »Vielleicht finden Sie mich ja gar nicht so übel, wenn Sie mich besser kennenlernen.«
    »Ich kenne Sie bereits gut genug, um zu wissen, dass sie arrogant und indiskret sind und zu voreiligen Schlussfolgerungen neigen.«
    »Was ich über Ihre Verhältnisse gesagt habe, ist die Wahrheit. Geben Sie es zu.«
    »Sie sind zu weit gegangen«, erwiderte sie fest. »Dazu hatten Sie kein Recht.«
    Er fluchte leise. »Ich versuche nur, Ihnen zu helfen.«
    Brennende Scham durchflutete sie. Nur eins war schlimmer, als von seinem schlimmsten Feind einen Heiratsantrag zu bekommen: von ihm bemitleidet zu werden. »Ich kann auf Ihre Hilfe verzichten, Sir. Und ganz gewiss habe ich es nicht nötig, Sie zu heiraten – und ich will es auch nicht.«
    Der Schuft zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Nur weil sie irgendwelches dummes Zeug über mich gehört haben. Geben Sie mir eine Chance. Vielleicht überrasche ich Sie ja.« Er warf ihr ein eingebildetes Lächeln zu. »Ihr Bruder mochte mich ganz gern.«
    »Ja, und es hat ihn umgebracht«, gab sie zurück.
    Sein Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an, und eine Sekunde lang wünschte sie beinahe, sie könnte ihre Worte zurücknehmen. Bis dieser Anflug von Traurigkeit verschwand und einer eisernen Entschlossenheit wich, die ihr Angst machte.
    »Genau deshalb biete ich Ihnen an, Wiedergutmachung zu leisten, indem ich Sie heirate«, sagte er kalt. »Denn ohne einen Ehemann sieht Ihre Zukunft ziemlich trostlos aus.«
    Selbst wenn es zutraf, war es eine Ungeheuerlichkeit, das auszusprechen.
    Sie reckte das Kinn in die Höhe. »Das Leben mit meinem Großvater stellt mich vollkommen zufrieden.«
    »Er wird nicht ewig leben. Und wenn er stirbt …«
    »Dann suche ich mir eine Stellung als Gesellschaftsdame.«
    Lord Gabriels Blick verfinsterte sich. »Damit Ihre Patronin ihre Launen an Ihnen auslassen kann?«
    »Wenn ich Sie heirate, dann können Sie Ihre Launen an mir auslassen. Was ist daran besser?«
    »Mir liegt Ihr Wohl am Herzen. Irgendeiner Patronin nicht.«
    »Dann werde ich eben Gouvernante.«
    »Sie wollen sich auf Gedeih und Verderb irgendeinem Hausdrachen mit sieben Kindern ausliefern? Glauben Sie, das kann eine gebildete Frau aus gutem Hause glücklich machen?« Sein Blick schweifte forschend über ihr Gesicht. »Und wenn irgendein unausgelasteter Ehemann oder ein Wüstling von einem Sohn angesichts Ihrer Schönheit auf dumme Gedanken kommt?«
    Sie ignorierte sein zweites überraschendes Kompliment und funkelte ihn zornig an. »Sir, anscheinend gehen Sie davon aus, dass jedermann dieselben Moralvorstellungen hat wie Sie.«
    »Das sind nicht meine Moralvorstellungen«, erwiderte er scharf. »Aber sie werden von vielen Männern geteilt, und ich will nicht, dass Rogers Schwester einem von ihnen zum Opfer fällt.«
    Wieder hatte er von ihr als Rogers Schwester gesprochen. Fühlte er sich tatsächlich schuldig wegen dem, was geschehen war? An jenem Tag in Turnham Green, als sie ihn zum Rennen herausgefordert hatte, hatte er sehr reumütig gewirkt. Aber sie hatte angenommen, dass das vor allem der Anwesenheit seiner Geschwister geschuldet war, vor denen er einen guten Eindruck machen wollte. Doch jetzt war es wieder so.
    Sie schnaubte. Was sie für Reue gehalten hatte, war bloß Arroganz. Wie typisch. Die Art, wie er in der Stadt herumstolzierte und dem Tod ins Gesicht lachte, als würde ihn Rogers Unfall nicht das Mindeste angehen, brachte sie zur Weißglut.
    Im Übrigen passte sein Heiratsangebot gar nicht zu ihm. Obwohl sie nur selten in Gesellschaft war, wusste sie, dass den Sharpe-Brüdern ein Ruf als Schürzenjäger

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