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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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Neuankömmling Platz genommen, um zu warten.
    Großer Gott, wie viele Kunden werden denn noch auftauchen? Nun erklang ein atemloser Schrei im Schlafzimmer. Bene dict streckte sich auf dem Sofa aus und vergrub seinen Kopf unter den Kissen. Von alldem wollte er nichts mehr hören.
    Anscheinend war er eingeschlafen, denn er zuckte zusammen, als der Wandschirm beiseitegeschoben wurde. Er öffnete die Augen und sah Alessa belustigt lächeln. „Was machen Sie denn, Benedict?“
    „Ich versuche, nicht zu lauschen“, erwiderte er und setzte sich auf.
    „Was meinen Sie?“
    „Ihre … Geschäfte.“
    „Oh …“ Es dauerte eine Weile, bis sie fragte: „Was glauben Sie denn, was da drüben passiert ist?“
    Obwohl er nicht antwortete, las sie in seinen braunen Augen, was er dachte, und sie fühlte sich elend. Dann stieg heller Zorn in ihr auf, nicht nur gegen ihn. Auch sich selbst machte sie Vorwürfe. Sie hätte ihn vorher informieren müs sen … Andererseits, warum soll ich mich in meinen eigenen vier Wänden rechtfertigen? Ich habe ihn nicht hierher eingeladen. „Al so vermuten Sie, ich würde mit diesen Männern schlafen? Für Geld?“
    Schweigen. Ihre unverblümten Worte schienen ihn zusätzlich zu schockieren. Schließlich erwiderte er zögernd: „Nein – trotz allem, was ich hörte …“
    „Und warum nehmen Sie’s nicht an?“
    „Weil ich Sie richtig einzuschätzen glaube – obwohl wir uns noch nicht lange kennen. Und weil ich mir nicht vorstellen kann, Sie würden das Schlafzimmer Ihrer Kinder für ein solches … Gewerbe benutzen. Sonst wäre ich eifersüchtig.“
    „Eifersüchtig? Wieso … ? “ Ein Klopfen hinderte sie daran, den Satz zu vollenden und zweifellos peinliche Fragen zu stellen. Verwirrt riss sie ihren Blick von Benedict los und eil te zur Tür. „Ah, Mr. Williams! Kommen Sie bitte herein. Ich habe Sie erst heute Nachmittag erwartet. Aber Lord Blakeney wird sich sicher freuen, Sie schon jetzt zu sehen.“
    Der Verwalter des Lord High Commissioners trat ein, mit jener knappen Verbeugung, die er Alessa stets vergönnte. Darüber amüsierte sie sich, wenn sie auch nicht verstand, warum er eine einfache Geschäftsfrau so höflich behandelte. Lächelnd knickste sie.
    „Als Sir Thomas die betrübliche Nachricht erhielt, mach te er sich große Sorgen, Kyria Alessa“, begann er. „Natür lich wussten wir, dass sich Seine Lordschaft bei Ihnen in den besten Händen befindet.“
    Beinahe glaubte sie die Vibrationen brennender Neugier zu spüren, die vom Sofa zu ihr herüberwehrten.
    „Wie geht es Ihnen, Mylord?“, erkundigte sich der Verwalter. „Dass Sie in einem Gebiet unter englischer Administration so brutal überfallen wurden, hat uns alle entsetzt.“
    „Ich wurde nur für meinen leichtsinnigen Entschluss bestraft, so spät am Abend allein durch eine fremde Stadt zu wandern, Mr. Williams. Dank der fürsorglichen Betreu ung, die ich in Kyria Alessas Obhut genieße, werde ich mich bald erholen.“
    „Haben Sie frische Wäsche für Seine Lordschaft mitgebracht?“, wandte Alessa sich an die beiden kräftigen Lakaien, die an der Tür warteten.
    „Gewiss, Kyria.“ Roberts, den sie gut kannte, hielt einen Handkoffer hoch. „So wie der kleine Demetri es gesagt hat.“
    „Dann können Sie Seiner Lordschaft vielleicht behilflich sein.“ Sie zeigte auf den Wandschirm, bevor sie den Verwalter zur anderen Seite des Raums führte. „Zum Glück wurde der Earl nicht ernsthaft verletzt, Mr. Williams. Aber er hat starke Schmerzen an der Hüfte und in seinem verstauchten Knöchel. Deshalb braucht er in den nächsten Tagen noch ein wenig Ruhe. Sir Thomas’ Arzt wird sich um ihn kümmern.“
    „Natürlich wird Dr. Pyke es nicht wagen, Ihrer Diagnose zu widersprechen.“ Mr. Williams zog seine Brieftasche hervor und entnahm ihr eine Liste. „Übrigens, er lässt fragen, ob Sie diese Salben vorrätig haben. Wenn nicht, würde er sie gern bestellen.“
    Alessa öffnete den Schrank und ergriff einige Tiegel. „Ja, alles ist da – bis auf den Zitronenmelissenbalsam, den ich noch heute zubereiten werde, und die Salbeicreme. Die muss noch eine Weile ziehen. Am Wochenende dürfte sie fertig sein. Die vorhandenen Tiegel packe ich zusammen mit der Kleidung Seiner Lordschaft in einen Beutel. Seine Leibwäsche muss noch gereinigt werden. Demnächst bringe ich sie mit der anderen Wäsche in die Residenz.“
    Hinter dem Wandschirm erklangen gemurmelte Flüche. Von Roberts gestützt, hüpfte Benedict auf

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