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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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wurde sie
aufgefordert und blieb trotzig stehen, während ihr Gegenüber nachlässig den
Nerzmantel über eine Stuhllehne warf und sich für ihr Alter ungeheuer elegant
in einen der Sessel sinken ließ.
    „Danke, ich stehe lieber“, lehnte
sie kühl ab. „Ich bleibe nicht lange genug, um mich zu setzten.“
    „Na, ganz wie Sie meinen“, die
Ältere musterte sie scharf, während Lara demonstrativ nach ihrer Tasche griff
und sich ihren Mantel über den Arm legte. Obwohl sie saß und Lara stand und ja
auch nicht gerade klein war, kam der Blick derart von oben herab, dass Wut in
Lara aufstieg.
    „Signora, ich möchte nicht
unhöflich sein, aber ich weiß offen gesagt noch immer nicht, worüber ich mit
Ihnen reden sollte. Wenn Sie erlauben, werde ich jetzt aufbrechen, denn ich
habe noch eine lange Fahrt vor mir …“
    „Ich erlaube nicht!“, wurde sie
brüsk unterbrochen. „Sie werden gleich erfahren, worüber ich mit Ihnen reden
möchte und Sie werden bleiben und es sich anhören. Schließlich habe ich
Ihretwegen auf Tosca verzichtet und bin so spät noch aus Bologna hergekommen.
Man hatte mich ja eigentlich genötigt, dort zu übernachten, aber ich bin
schließlich nicht von gestern.“
    Wieder fühlte Lara sich
erbarmungslos unter die Lupe genommen. Sie verstand im Moment rein gar nichts,
aber irgendetwas an dem scheinbar konfusen Gerede der alten Dame alarmierte
sie. Es wirkte viel zu präzise, um verwirrt zu sein, und das beunruhigte Lara.
    „Sie sind also die Frau, die
Alessandro heiraten will“, die Attacke kam direkt und unerwartet, die Stimme
triefte vor Ablehnung.
    Lara erstarrte. Das hatte ihr
heute Abend gerade noch gefehlt! Musste sie nun wirklich auch noch Alessandros
Chefin über ihr Privatleben Rede und Antwort stehen? Das ging ihr entschieden
zu weit.
    „Signora, Ihr Interesse in Ehren,
aber ich glaube, das geht nur Alessandro und mich etwas an.“
    „Ach, meinen Sie? Nun, genau
darüber gedenke ich mit Ihnen zu reden und Gott sei Dank hab ich Sie gerade
noch angetroffen!“
    „Ich werde mich doch mit Ihnen nicht
über unsere Beziehung unterhalten, egal, woher Sie heute Nacht gekommen sind.
Ich weiß ja nicht mal, wer Sie eigentlich sind“, langsam geriet sie in Rage.
    „In der Tat, junge Frau, Sie
bringen mich dazu, meine gute Kinderstube zu vergessen. Ich“, sie betonte die
Worte genüsslich, „ich bin dottoressa Annamaria Mancin, die Hausherrin hier.
Mir gehört dieses Hotel genauso wie noch zwei weitere, Sie sind also Gast in
meinem Haus!“
    Also hatte sie tatsächlich die
richtigen Schlüsse gezogen: die arrogante Alte war Alessandros Chefin! Sie
beglückwünschte sich insgeheim zu ihrer Entscheidung, nicht hier zu arbeiten.
Unter diesem Drachen hätte sie es garantiert keine zwei Tage ausgehalten, sie
fragte sich nur, wie Alessandro das ertrug. Und nun, fand sie, war es wirklich
genug.
    „Es freut mich außerordentlich
für Sie, Signora, aber was Ihnen gehört oder nicht gehört, interessiert mich
nicht im Geringsten. Sie haben kein Recht, mich hier zu verhören, als sei ich
irgendein dahergelaufenes Lausemädchen!“
    Sie wandte sich ab, um zu gehen.
    „Was denken Sie sich eigentlich
dabei, den armen Jungen so auf die Folter zu spannen?“, hörte sie die spröde,
eisige Stimme in ihrem Rücken.
    Sie machte kehrt.
    „Signora, Sie mögen tausendmal
seine Chefin sein, aber mir haben Sie nichts zu befehlen! Und wenn Sie es nicht
glauben wollen, dann sage ich es Ihnen noch einmal: unser Privatleben geht Sie
nichts an.“
    „Glauben Sie eigentlich wirklich,
Alessandro einen Gefallen damit zu tun, wie Sie sich mir gegenüber aufführen?“
    Die blauen Augen sprühten
sonderbare Funken und Lara starrte sie gebannt an. Diese Augen! Sie spürte mit
einemmal, wie ihr kalt ums Herz wurde und ihr Magen zog sich zusammen.
    Doch dann fing sie sich wieder.
Alessandro! Nicht eine Sekunde lang hatte sie daran gedacht, dass ihr Verhalten
seiner Chefin gegenüber für ihn Konsequenzen haben könnte! Sie war angegriffen
worden und hatte sich verteidigt, mehr nicht. War das nun eine Drohung gewesen,
die sie ernst nehmen musste? Alessandro konnte schließlich nichts dafür, dass
sie die Kontrolle verloren hatte, das würde doch nicht etwa in Zukunft ihm das
Leben schwer machen?
    „Was wollen Sie also von mir?“, Lara
schaffte es, ihre Stimme wenigstens halbwegs höflich klingen zu lassen.
    „Erst mal, dass Sie sich setzen,
so wie ein wohlerzogener junger Mensch mit ein wenig Respekt vor

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