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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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Raum.
    Eine Zeitlang starrte sie in die
Flammen, ohne einen klaren Gedanken fassen zu können. Dieser ganze Abend bis
hierher war ein einziger Alptraum! Wie konnte es nur passieren, dass sie sich
fast stritten und sie nicht mal mehr im Stande war, klar und deutlich ihre
Meinung zu äußern, ohne dass sie gleich einen Weltuntergang heraufbeschwor!
    Es war wie verhext: alles was sie
sagen wollte, schien wie durch einen geheimen bösen Zauber in sein
missverständliches Gegenteil verdreht zu werden! Sie seufzte laut und
schüttelte ratlos den Kopf.
    Wieder verging die Zeit, und sie
saß und wartete und wartete und Alessandro kam nicht. Als sie irgendwann auf
die Uhr sah, war es schon nach zehn. Gerade als sie schon fast entschieden
hatte aufzubrechen, kam er zurück. Sein Blick verhieß allerdings nichts Gutes.
    „Bist du sauer auf mich?“,
versuchte sie halb im Spaß den Stier bei den Hörnern zu packen, als er sich ihr
gegenüber in einen Stuhl fallen ließ. Er beugte sich vor und sah sie
eindringlich an.
    „Sauer auf dich? Nein, du
Dummerchen“, er klang angespannt, „aber es ist etwas Unangenehmes passiert und
ich muss noch heute Nacht nach Rom.“
    „Nach Rom? Aber – wie – wie
willst du das um diese Uhrzeit anstellen? Und warum gerade du – können die
nicht irgendjemanden von der Geschäftsleitung schicken?“
    Es erschien ihr so absurd, dass
es ihr einen Augenblick lang so vorkam, als liege Rom auf einem anderen Stern.
Und dass ihr der Blick, den Alessandro ihr zuwarf, vollkommen entging. Ausgerechnet
jetzt! Er konnte doch nicht einfach so verschwinden und sich auf diese Weise elegant
aus der Affäre ziehen und – nach Rom??!
    „Ich nehme den Nachtexpress. Der
geht in einer halben Stunde hier vom Bahnhof aus und wenn ich mich beeile, dann
erwische ich ihn auch tatsächlich noch.“
    Nun war es endlich ganz bis zu
ihr durchgedrungen. Das war keine Finte, irgendetwas musste tatsächlich
passiert sein! Sie hatte zwar keine Ahnung was, und wie ausgerechnet er das in
Ordnung bringen sollte mitten in der Nacht, aber er würde schon wissen, was er
tat.
    „Was sitzt du dann noch hier rum?
Sieh zu, dass du weiter kommst!“
    „Nicht ohne mich ordentlich von
dir zu verabschieden“, war die entschlossene Antwort, „und so wie das heute
gelaufen ist, darf es schließlich nicht stehen bleiben zwischen uns! Wir haben
noch etwas zu klären, wenn ich erst mal zurück bin.“
    Unversehens und ohne es geplant
zu haben fand Lara sich auf dem Boden zwischen seinen Knien wieder, an seine
Brust gelehnt und mit seinen Armen um sie geschlungen. Sein vertrauter Geruch
hatte etwas so Tröstliches, dass sie sich fragte, wie um alles in der Welt die
Missstimmung des heutigen Abends hatte entstehen können.
    „Ich muss dir aber unbedingt noch
sagen, dass alles, was ich gesagt habe, nicht so gemeint war, wie du vielleicht
denkst“, versuchte sie noch die Situation zu entschärfen.
    „Mach dir keine Sorgen, es ist ja
nichts passiert“, versicherte er an ihrem Ohr. Oder versuchte er, es sich
selbst zu versichern?
    „Jetzt sieh zu, dass du deinen
Zug erwischst, sonst musst du nach Rom laufen!“
    Er lachte kurz und freudlos,
presste sie eine Sekunde lang fest an sich und zog sie dann hoch. Gleichzeitig
wandten sie sich zur Tür.
    „Soll ich dich vielleicht zum
Bahnhof fahren?“, schlug sie spontan vor. So hätten sie vielleicht noch ein
paar Minuten mehr, um sich zu verabschieden oder zu reden oder sich gegenseitig
zu bestätigen, dass ihre Beziehung durch diesen unseligen Abend keinen Schaden
genommen hatte.
    „Nein, ein Kollege fährt mich hin,
aber schön, dass du es vorgeschlagen hast! Und du setzt dich jetzt wieder an
den Kamin, trinkst noch ein Glas und tust so, als ob ich gleich wiederkäme und
wenn du müde bist, dann lässt du dir von Lorena dein Zimmer zeigen und schläfst
dich aus! Ich melde mich, sobald ich zurück bin, okay?“
    „Okay. Wie lange bleibst du
eigentlich?“
    „Weiß nicht“, er küsste sie und
wandte sich zum Gehen, „das hier kann ein paar Tage dauern, mach dir also keine
Sorgen, wenn ich nicht gleich morgen von mir höre lasse!“
    „Gute Reise!“
    „Ciao!“
    Weg war er und ließ Lara mit
einem unbestimmten Gefühl der Leere zurück.
     
    Einen Moment lang war sie
unsicher, was sie nun tun sollte. Sie hatte nicht die geringste Lust zu bleiben
und die Nacht hier zu verbringen, andererseits erwartete sie zu Hause auch
nichts und niemand. Und überhaupt, dachte sie spöttisch, was ist

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