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Eine Luege macht noch keine Liebe!

Eine Luege macht noch keine Liebe!

Titel: Eine Luege macht noch keine Liebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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kluge Frau. Ich tue nur genau das, was du gerade gesagt hast und diese Gewohnheit erstreckt sich natürlich auch auf enge Freunde.“
    „Es freut mich außerordentlich, das zu hören“, meinte sie zufrieden. Und mehr an Lara gewandt als an ihn: „Wie schön, dass ihr euch so gut unterhalten habt.“
    „Ja, mehr als das“, bestätigte Lara ihr auf Deutsch. „Du kannst stolz auf mich sein.“
    „Hör mal, wenn ihr noch etwas vorhabt heute, könnt ihr mich ja einfach zu Hause absetzen. Vielleicht möchte er dir gern zeigen, wo er wohnt?“
    „Das hat keine Eile, ich fahre mit dir nach Hause“, wehrte sie ab.
    Indessen machte sich Aufbruchsstimmung breit. Alessandro wandte sich im Gehen an Lara.
    „Sag mal, meinst du nicht, dass es an der Zeit wäre, mir deine Telefonnummer zu geben?“
    „Doch, allerdings. Erinnere mich daran, wenn wir aussteigen!“
    Vor ihrer Haustüre angekommen, verabschiedete sich Valerie dezent und ging schon vor ins Haus.
    Sie beide blieben noch einen Moment draußen stehen, um ihre Nummern auszutauschen. Die kalte Nachtluft umfing sie und er zog sie noch einmal eng an sich.
    „Bis bald also“, seine Zunge spielte sanft mit ihrer Unterlippe und wieder brach ein Sturm über sie herein, als sie seinen Kuss ungehemmt erwiderte.
    Er lachte leise und heiser.
    „Das mit dem Warten war keine so gute Idee, glaube ich“, gestand er, „ich hätte dein Angebot vorhin annehmen sollen!“
    „Stimmt“, flüsterte sie, als sie aufs Neue seine Erregung zu spüren bekam.
    Schließlich riss er sich von ihr los.
    „Ich melde mich. Buona notte!“
    „Notte!“
    Seinen männlich-herben Duft noch in der Nase sah sie ihm nach, als er verschwand.
     
    Nur gut, dachte er, dass er den Nachhause-Weg kannte wie seine Westentasche und ihn auch im Schlaf gefunden hätte, denn mit seiner Konzentration war es nicht weit her. Er begann bereits daran zu zweifeln, dass sein „Projekt Lara“ ohne Komplikationen abgehen würde!
    Natürlich hatte er gehofft, dass sie seinem Werben nachgeben und mit ihm ins Bett gehen würde, er hatte auch gehofft, dass sie dann nicht zu unterkühlt wäre und sie beide ihren Spaß dabei haben würden.
    Ihre Reaktion heute Abend hatte ihn allerdings mehr als verblüfft. Konnte es sein, dass unter dieser kühlen, zurückhaltenden Oberfläche eine derart leidenschaftliche Vollblut-Frau schlummerte? Und wenn ja, wie würde er auf Dauer damit umgehen?
    Was soll das, schalt er sich, wer redet denn von Dauer?
    Doch allein dass er diesen Gedanken hatte, ließ ihn schon stutzig werden. War sein Ehrgeiz, sie zu erobern denn bereits gestillt und er konnte sich mit ihr mehr vorstellen als nur das Bett? Noch hatte er sie ja nicht einmal dort gehabt!
    Er gestand sich ein, dass nicht nur ihre Reaktion bemerkenswert gewesen war, sondern vielmehr auch seine eigene darauf. Und das war ihm zugegebenermaßen nicht mehr ganz geheuer!
    „Na“, murmelte er halblaut ins Dunkle hinein, „wenn das mal gut geht!“

Hochwasser – und eine Eroberung
     
     
    Mit Valeries Abreise kam der Regen und er hielt tagelang an. Es wurde fast winterlich kalt, die spätherbstlichen, schönen Tage gehörten über Nacht der Vergangenheit an. Die großen Feuchtgebiete des Deltas speicherten die Herbstwärme noch in ihren Wassermassen und so brachte die Kälte dichten Nebel mit, der sich zeitweise den ganzen Tag über nicht auflöste. Lara fühlte sich schlagartig und unvermittelt in eine andere Welt versetzt. Valerie fehlte ihr, das sonnige Gemüt der Freundin hätte ihre Laune in diesen Tagen beträchtlich gehoben. Das anhaltende Zwielicht tat sein Übriges, es wurde fast nicht mehr hell draußen.
    Zu allem Überfluss ließ auch Alessandro nichts von sich hören, er war wie vom Erdboden verschluckt. Lara ertappte sich mehrmals dabei, dass sie ihr Telefon in der Hand hielt und mit sich kämpfte, ihn anzurufen. Doch sie tat es nicht. Dieser arrogante italienische Fischer sollte die Genugtuung nicht erleben, dass sie ihm auch noch hinterher telefonierte, grollte sie bei sich!
    Schließlich, nach zwei Tagen, war ihre Geduld von Erfolg gekrönt: er sandte ihr eine Nachricht.
    „Musste kurz weg“, hieß es da lapidar, „melde mich sobald ich zurück bin. Kuss, Alessandro.“
    Immerhin, er hatte von sich hören lassen. Warum er sich nach jenem Abend und ihrer Verabredung zum Beischlaf, wie sie es bei sich ironisch nannte, nur per SMS meldete, darüber mochte sie nicht weiter nachgrübeln. Auch darüber nicht, warum seine

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