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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natale Stenzel
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herausfinden kann.«
    »Wonach suche ich denn?« Breena platzte geradezu vor Neugier.
    »Wie? Das hast du in meinem kümmerlichen kleinen Hirn nicht finden können, als du dich dort umgesehen hast?«
    Kane grinste. »Ich denke, Bree versucht, nachträglich doch noch höflich zu sein. Sie mag dich. Bree, ich möchte wissen, ob Riordan und ich die einzigen Pukas sind, die gezeugt wurden. Ich muss unbedingt herausfinden, ob auch nur die Möglichkeit besteht, dass ein weiterer Puka in dieser Welt existiert.«
    »Hmmm.« Nachdenklich kniff Breena die Augen zusammen. »Das wäre ja lustig. Okay. Ich werde spionieren. Aber es wird dich was kosten.« Mit einer leichten Drehung um die eigene Achse war ihr funkelndes Bild verschwunden, bevor sie den Kreis vollendet hatte.
    Janelle hätte schwören können, dass sie noch ein perlendes Lachen hörte, das sich dann aber verlor. Anscheinend liebten es diese Elfen alle, ihren eigenen melodramatischen Abgang zu inszenieren.
    »Frechdachs.« Kane schüttelte den Kopf.
    »Den Eindruck hatte ich auch. Aber bösartig ist sie nicht, oder?« Janelle fragte vorsichtig. Hoffnungsvoll.
    »Nein, keine Bosheit. Aber Unfug ohne Ende. Sie ist noch jung.«
    »Und ich glaube, dass sie dich mag.« Janelle zog die Augenbrauen hoch. »Trotz ihres Auftretens.«
    »Das stimmt. Aber lass dich nicht täuschen.« Kanes Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln, das irgendwie auch bewundernd wirkte. »Ihre Feindseligkeit ist Show. Damit will sie mich und ihre eigene Position in der Familie schützen. Wäre eine andere in der Nähe gewesen, wäre sie mir verbal an die Kehle gegangen.«
    »Welche andere?«
    »Meine sechs Halbschwestern. Breena ist die normalste von allen. Und sie ist diejenige, die als Erste die Krone verspotten würde und jeden, der sie trägt.«
    »Dann vertraust du Breena also?«
    »Sicher. Sie weiß, ich werde mich dafür revanchieren.«
    »Weil sie diesen Preis erwähnt hat?«
    Er lächelte.
    »Will ich das denn wissen …«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Eben.« Andere Kulturen, andere Werte. Wie also
könnte
ein Puka seine Halbschwester, eine Elfe, bezahlen? Das deutlich lesbare Hirn einer halben Leiche wie Janelle schreckte davor zurück, sich die Möglichkeiten auszumalen.
     
    Wolken aus Grau waberten bis zum Ersticken nahe heran, lösten sich dann allmählich auf und gaben vertraute Gesichtszüge frei. So blass und um Atem ringend. Da war Schmerz. Unsagbarer Schmerz. Gott, wie viel konnte sie ertragen? Und er konnte mit ihr fühlen, wie er ihren Körper in glühenden Todesqualen vernichtete, denen sie nicht lange standhalten würde. Es war seine Schuld. Er hatte das angerichtet. Irgendwie. Warum geschah das? Er schrie, sie solle aufhören …
    Und das tat sie. Sie hörte auf. Die Augen groß und ausdruckslos und …
tot.
    Kane fuhr in der Dunkelheit hoch und atmete fast schon mit Gewalt, als er die Decke von seinem verschwitzten Körper zog. Unfähig sich zurückzuhalten, kam er stolpernd auf die Beine und lief wankend über den Flur. Zitternd öffnete er leise die Schlafzimmertür und spähte hinein.
    Janelle. Ruhig und gleichmäßig atmete sie im Schlaf. Noch atmete sie. Er schloss die Augen. Aber die Zeit wurde knapp.

[home]
11. Kapitel
    N ur wenige Tage später ging der nächste Anruf ein. Janelle war bei der Arbeit.
    »Er hat es wieder getan. Und diesmal ist er zu weit gegangen«, teilte ihr die gedämpfte Stimme am anderen Ende der Leitung mit. »Sie erfüllen Ihre Aufgabe nicht.«
    »Wer sind Sie?« Noch ganz mitgenommen von ihrem schwindelerregenden Vormittagsprogramm, das mit Terminen vollgestopft war, gönnte Janelle sich gerade eine kurze Pause, um schnell ein Sandwich zu verdrücken. In zehn Minuten – nein, sagen wir neun – musste sie zu einer Belegschaftsversammlung.
    »Um mich müssen Sie sich nicht sorgen, um den Puka allerdings schon.«
    Janelle ließ das Sandwich sinken. »Was ist geschehen?«
    »Ich schlage vor, Sie schauen einmal im Haus eines Freundes vorbei. Sie erinnern sich doch noch an Ihren Freund Riordan? Früher einmal Teague? Er hat da ein gewisses Problem und könnte im Augenblick möglicherweise einen guten Arzt brauchen. Nur für den Fall. Noch besser wäre natürlich ein anständiger Hüter, der seinen Bruder auch überwacht, aber anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass so etwas …«
    Sie legte den Hörer des Tischtelefons auf, griff nach Handtasche und Handy und rannte aus dem Büro. Als sie am Empfangstresen vorbeikam,

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