Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
heraus und setzte sich wieder.
    »Entschuldigung«, brachte sie heiser hervor.
    »Kein Problem. Ich nehme mal an, dass das ein heikles Thema ist?«
    »Ja.« Sie schniefte und wischte sich die Tränen ab. »Ich wollte immer Kinder haben, doch Jeff meinte, wir sollten noch warten. Warten, bis er das Medizinstudium abgeschlossen hatte, dann, bis er seine Assistenzzeit absolviert hatte. Warten, bis die neue Praxis aufgebaut war. Ich habe achtzig Stunden die Woche gearbeitet, von daher hatte ich keine Zeit zum Grübeln oder so ...« Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Ich habe mir so sehr Kinder gewünscht.«
    Das tat sie noch immer. Der Unterschied war jetzt, dass sie keinen Mann mehr hatte. Der Gedanke versetzte ihr einen Stich.
    »Gibt es einen Ehevertrag?«
    Schnell richtete sie sich wieder auf und schaute Zach an. »Nein. Darüber haben wir nie gesprochen.«
    »Hat einer von Ihnen Geld mit in die Beziehung eingebracht?«
    Sie lachte tonlos. »Nein. Jeff hat nur Schulden mit in die Ehe gebracht. Er hatte einen Kredit aufnehmen müssen, um sein Studium finanzieren zu können. Seine Schulden sind im Laufe der Zeit sogar noch weiter angewachsen.«
    »Also haben Sie ihn im Grunde während des gesamten Studiums unterstützt und seine Schulden bezahlt, die er vor der Ehe schon angesammelt hatte?«
    »Genau.«
    »Hat er auch gearbeitet? Teilzeit oder wenigstens in den Semesterferien?«
    »Nein. Er hat studiert. Wir waren uns einig, dass das sein Job war.« Weil ich so verdammt dumm gewesen bin, dachte sie grimmig. Als die perfekte, liebende Ehefrau hatte sie ihn in allem unterstützt. Und wenn das bedeutet hatte, zwei Jobs, aber keine Freizeit mehr zu haben, dann hatte sie in den sauren Apfel gebissen. Sie hatte ihre Familie verlassen, das Weingut... und wofür? Für einen Mann, der nicht treu sein konnte und sie wegen einer Jüngeren verließ.
    Wütend knüllte sie das Taschentuch in ihrer Hand zusammen. »Er hat nichts getan. Ich habe gearbeitet. Ich habe gekocht. Ich habe geputzt und seine Sachen aus der Reinigung abgeholt.« Schon wenn sie nur darüber sprach, wurde sie fuchsteufelswild. Erneut sprang sie auf und ging zum Fenster. »Ich kann's nicht glauben. All diese Jahre meines Lebens habe ich ihm geschenkt, und was habe ich jetzt davon? Nichts. Ich bin nicht aufs College gegangen, ich habe kein Studium vorzuweisen, nichts. Ich habe kein Leben, außer dass ich seine Frau war.« Sie wirbelte zu Zach herum. »Ich habe ihm alles gegeben, und das ist meine Belohnung.«
    »Sie haben ihn geliebt.«
    »Ich war eine Idiotin.« Sie rieb sich die Schläfen. »Ich fasse es noch immer nicht, dass ich meinem Mann das Medizinstudium finanziert habe und er mich jetzt wegen einer anderen verlässt. Das hätte doch eigentlich erst in zehn Jahren oder so passieren sollen.«
    Zach antwortete nicht darauf. Brenna wusste, darauf gab es nichts zu sagen. Stattdessen fragte er. »Was wollen Sie von Jeff?«
    »Genugtuung«, erklärte sie trocken. »Ich will, dass er richtig blutet. Er hat mich benutzt und will mich jetzt entsorgen.« Noch schlimmer, er hatte sie tief verletzt, aber das würde sie nicht laut sagen. Die Ironie an der ganzen Sache entging ihr nicht. Jeff war Kardiologe – er hatte genau gewusst, wie er ihr das Herz brechen konnte.
    »Sind Sie sicher, dass keine Hoffnung auf eine Versöhnung besteht?«
    Sie versuchte zu lachen. »Er ist nicht daran interessiert, hat schon eine Neue. Auch ich habe kein Interesse mehr an ihm. Er hat es mit irgendeinem ... Flittchen getrieben. Vermutlich sogar in meinem Bett. Soll sie ihn doch haben.«
    »Er könnte seine Meinung ändern.«
    »Das glaube ich nicht. Die Chancen, dass er seine Tussi für eine alte, dämliche Ehefrau verlässt, stehen ziemlich schlecht.«
    »Was ist mit Ihnen? Was ist, wenn er wieder zur Vernunft kommt und erkennt, was für ein Idiot er gewesen ist? Was ist, wenn er Sie anfleht, ihn wieder zurückzunehmen? Würden Sie das wollen?«
    Brenna dachte einen Moment lang über diese Frage nach. An diesem Morgen, als Jeff wie nebenbei erwähnt hatte, dass ihre Ehe am Ende war und dass er die Scheidung eingereicht hatte, da hatte sie das Gefühl gehabt, dass ihre Welt von einem Meteorit zerschlagen worden war. Sie war am Boden zerstört gewesen – zerbrochen in tausend Teilchen, ohne Hoffnung, jemals wieder ganz zu sein. In dem Augenblick hätte sie alles getan, um ihr altes Leben wieder zurückzubekommen.
    Seitdem durchlebte sie eine Achterbahnfahrt der

Weitere Kostenlose Bücher