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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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wollen.«
    »Im Augenblick klingt es ausgesprochen verlockend, Rache üben zu können. Ich vermute, das Gute an der ganzen Sache ist, dass ich meinen Mädchennamen nicht wieder annehmen muss. Ich habe seinen Namen nämlich nie übernommen. Eine innere Stimme riet mir, es nicht zu tun. Das sollte wohl ein Fingerzeig sein, auf den ich hätte hören sollen.«
    Zach beugte sich vor. »Ich muss Ihnen eine Reihe von Fragen über Ihre Ehe stellen, zum Beispiel, über welche Besitztümer Sie verfügen, diese Art von Dingen. Wollen Sie das jetzt gleich erledigen?«
    Sie nickte.
    Geschäftsmäßig zog er ein Blatt Papier hervor und reichte es ihr. »Diese Informationen brauche ich so bald wie möglich.«
    Brenna las sich den Zettel durch. »Kontoverbindung, Kontostand, Kreditkartennummer, Angaben zur Autoversicherung.« Sie blickte zu ihm auf. »Sieht so aus, als würden Sie eine ganze Menge sehr persönlicher Dinge von mir wissen wollen.«
    »Genau wie das Gericht, falls wir uns nicht außergerichtlich einigen. In Kalifornien gilt das Gesetz der Gütergemeinschaft, das heißt, alles wird genau geteilt.«
    »Das wäre in Ordnung für mich.«
    »Gut. Jetzt erzählen Sie mir von Ihrer Beziehung.«
    Brenna hätte sich am liebsten unter ihrer Bettdecke verkrochen und sich gewünscht, dass alle Welt verschwinden möge. Auch die Vorstellung, in eine tiefe Bewusstlosigkeit zu versinken, klang im Moment sehr verlockend. Ihr Herz raste abwechselnd so schnell, dass sie das Gefühl hatte, es würde ihr bis zum Hals pochen, und dann wieder gab es Augenblicke, wo sie nicht einmal mehr einen Puls ertasten konnte. Ihr war gleichzeitig heiß und kalt, und alles tat ihr weh.
    Vierundzwanzig Stunden zuvor war sie noch glücklich gewesen. Dumm, aber glücklich. Sie hatte in einem Job gearbeitet, den sie hasste, um die Schulden für das Medizinstudium ihres Mannes abzahlen zu können, der sich derweil seine Zeit mit einer anderen Frau vertrieb.
    Wut, Zorn und Trauer stiegen in ihr auf. Sie fühlte sich gedemütigt, alt und benutzt.
    Doch nichts davon würde Zach Stryker helfen, ihre Scheidung voranzubringen. Also tat sie, worum er sie gebeten hatte, und gab ihm eine Zusammenfassung ihrer Ehe.
    »Sie haben sich eine Wohnung geteilt?«, hakte er nach.
    »Bis ich heute Morgen weggegangen bin.«
    »Und das Bett?«
    Sie warf ihm einen Blick zu, doch er schaute sie gar nicht an, sondern machte sich Notizen. Sie merkte, dass ihr die Röte ins Gesicht stieg. Dies war einer der Momente, wo sie Gott für ihre italienischen Gene dankte. Die hatten ihr zwar pummelige Schenkel beschert, aber zumindest verhinderte ihr dunkler Teint, dass die Röte allzu deutlich sichtbar war.
    »Wenn Sie wissen wollen, ob wir zusammen in einem Bett geschlafen haben, dann: ja. Jede Nacht.« Sie runzelte die Stirn. »Außer wenn er auf einer seiner Konferenzen war.« Von denen es in letzter Zeit ziemlich viele gegeben hatte, fiel ihr auf einmal ein. Tränen brannten ihr in den Augen. »Wenn Sie nach Sex fragen: ziemlich selten.«
    Nicht ein einziges Mal während der vergangenen vier Monate, erinnerte sie sich. Jeff hatte immer so viele gute Entschuldigungen parat gehabt. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Da hatte er doch tatsächlich seine Zeit noch damit verschwendet, Gründe zu finden, warum er nicht mit ihr schlafen konnte. Dabei hätte er ihr nur die Wahrheit zu sagen brauchen. Hätte sie von der anderen Frau gewusst, hätte sie sich nicht die Mühe gemacht zu fragen.
    Vor Scham schnürte sich ihr die Kehle zu. Das war das Schlimmste an der ganzen Sache. Dass sie gefragt hatte. Sie hatte gewusst, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, aber blöd, wie sie war, hatte sie angenommen, dass es an dem Druck lag, dem er ausgesetzt war, weil er endlich seine Assistenzzeit beendet hatte und Gespräche mit so vielen anderen Ärzten führen musste, um eine neue Praxis zu gründen.
    »Sie und Jeff, Sie haben keine Kinder, richtig?«
    »Richtig.«
    »Sind Sie schwanger?«
    Die Frage traf sie völlig unvorbereitet. Sie erschauderte, das Atmen fiel ihr schwer. »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Weil ein Kind noch viel weitreichendere juristische Konsequenzen nach sich ziehen würde. Also, sind Sie schwanger?«
    »Nein.«
    Sie presste die Lippen aufeinander, um nicht die Beherrschung zu verlieren, doch es war sinnlos. Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Brenna sprang auf und ging um den Schreibtisch herum. In der obersten Schublade lag ein Päckchen Papiertaschentücher. Sie zog eins

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