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Eine Marcelli gibt nicht auf

Eine Marcelli gibt nicht auf

Titel: Eine Marcelli gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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sich hin zu murmeln. Ihr war klar, was das bedeutete.
    Verzweifelt blickte sie in die Runde. »So ist es doch immer in dieser Familie. Es gibt keinen Platz für eigene Meinungen. Immer zählt nur eine einzige. Eine Philosophie, die passt. Und das ist die von Grandpa. Manchmal funktioniert das aber nicht. Gefühle kann man nicht erzwingen. Meinungen im Übrigen auch nicht. Das ist falsch.«
    »Die Sache ist entschieden.« Böse funkelte ihr Großvater sie an. »Du bist nicht länger ein Teil von uns. Du bist nicht länger eine Marcelli.«
    Katie hatte das Gefühl, einen Schlag ins Gesicht bekommen zu haben.
    »Pop, das reicht«, wandte Marco ein. »Katie hat ein Recht auf ihre eigene Meinung.« Er schaute zu seiner Tochter. »Auch wenn sie falschliegt.«
    Mit tränenerstickter Stimme wandte Katie sich an ihren Vater. »Du wirst schon genauso wie er. Dabei hast du uns früher dazu ermuntert, eigenständig zu denken.«
    »Das war auch schon falsch«, merkte ihr Großvater an. »Ihr sollt hören und das tun, was man euch sagt.«
    »Lorenzo!«, mischte sich nun auch Colleen ein. »Hör auf. Katie wird schon noch einlenken.«
    »Nein, das werde ich nicht«, antwortete Katie. Sie sah zu Brenna. »Und wenn ich schon rausgeworfen werde, kann ich dir ja noch ein letztes Mal sagen, dass du einen Fehler begehst, wenn du die Sache mit Jeff durchziehst. Vielleicht bekommst du auf diese Weise das, was du willst, aber letztendlich wirst du es bereuen. Und wenn du verletzt angekrochen kommst, werde ich für dich da sein, weil ich dich liebe, auch wenn du eine Idiotin bist.« Noch einmal wandte sie sich an ihre Eltern. »Bringt Mia nicht dazu, wählen zu müssen, denn wenn sie das Haus akzeptiert, habt ihr sie für immer verloren.«
    »Raus mit dir!«, brüllte Grandpa Lorenzo. »Und lass dich hier nie wieder blicken. Du bist nicht mehr meine Enkelin. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.«
    Es tat weh – schrecklich weh. Niemand erhob seine Stimme gegen ihn. Niemand stand ihr zur Seite. Katie schluckte und verließ das Zimmer.
    Zach blickte ihr hinterher.
    »Das war unnötig«, schalt Marco seinen Vater.
    »Sie muss es lernen.«
    »Sie muss überhaupt nichts mehr lernen«, mischte Zach sich ein und stand auf. »Sie ist loyal, liebevoll und sorgt sich viel mehr um euch alle, als ihr es verdient.«
    Wutentbrannt warf er die Serviette hin und marschierte in Richtung Küche. Von dort ging er nach draußen und fand Katie auf der untersten Stufe der Veranda sitzen.
    Er hockte sich neben sie. »Alles in Ordnung?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er zog die Arme von ihren Knien, und sie hob den Kopf. Im Licht der Veranda sah er die Tränenspuren auf ihren Wangen.
    »Er hat mich rausgeworfen«, sagte sie betroffen. »Das hat er bei mir noch nie gemacht. Brenna und Francesca hat es schon mal als Teenager getroffen, aber ich war immer sein Liebling.«
    »Er meint es nicht so.«
    »Im Moment schon. Irgendwann wird er sich beruhigen, aber das kann noch eine Weile dauern. Außerdem – siehst du irgendjemanden hier draußen? Sie haben mir alle den Rücken gekehrt. Sie täuschen sich, was Mia angeht.«
    Tränen kullerten ihr über die Wangen. Zach setzte sich neben sie auf die Stufe und nahm sie in die Arme.
    Katie zögerte kurz, bevor sie sich an ihn lehnte. Zach drückte sie fest an sich. »Sie regen sich schon wieder ab. Du hattest recht, und das werden sie auch bald erkennen.«
    »Das dauert bestimmt noch. Niemand wird mich jetzt anrufen. Sie werden keine Nachrichten hinterlassen, niemand wird sich nach mir erkundigen. Ich werde allein sein. Es ist so, als wäre man tot.«
    Er hätte ihr gern gesagt, dass sie eine selbstbewusste und sehr tüchtige Frau war, aber er wusste, das war nicht das, was sie gerade hören wollte. Stattdessen streichelte er ihr den Rücken und erklärte, es würde sich alles wieder einrenken.
    »Wann?«, fragte sie.
    »Bis Donnerstag.«
    Sie lachte und schniefte dann. »Versprochen?«
    »Nein, das kann ich leider nicht versprechen.«
    »Ich weiß. Es ist wirklich lieb von dir, dass du versuchst, mich aufzuheitern.«
    »Klappt's denn?«
    »Ein bisschen.« Sie blickte an ihm vorbei zum Haus. »Jetzt reden sie bestimmt darüber. Die Grannys stehen mir normalerweise zur Seite, aber sie wollen, dass Mia und David in die Nähe ziehen, also habe ich diesmal keine Chance. Ganz offensichtlich wollen meine Eltern das auch. Brenna und Francesca sind sowieso schon wegen der Sache mit Jeff nicht gut auf mich zu sprechen, und Mia

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