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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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belohnt.
    »Reine Liebe«, wünschte der Frömmling ihr mit seidig weicher Stimme. »Reine Freude.«
    »Ja, genau«, murmelte Eve und ging um ihn herum.
    Da sie bereits zu weit gegangen war, machte sie entschieden kehrt und marschierte auf das Leonardo’s zu. Der aufstrebende Designer hatte eine Loft im dritten Stock. In den der Straße zugewandten Fenstern drängten sich farbenfrohe Kreationen in diversen Formen, bei deren Anblick sie nervös zu schlucken begann. Sie hatte eine Vorliebe für alles Schlichte – oder, wie Mavis es formulierte –, für alles, was langweilig war.
    Sie trat von dem Gleitband und sah sich die ausgestellten Stücke etwas genauer an. Ganz eindeutig hatte der gute Leonardo eher den entgegengesetzten Geschmack.
    Beim Anblick der Federn, der Perlen und der Einteiler aus leuchtend buntem Gummi zog sich ihr Magen abermals zusammen. So gern sie auch Roarke geblendet zusammenzucken sähe, träte sie ganz sicher nicht in neongelbem Gummi vor den Traualtar.
    Doch das war noch nicht alles. Offensichtlich war der Designer der Ansicht, seine Waren gar nicht auffällig genug zur Schau stellen zu können, denn das Prunkstück des Schaufensters, vor dem sie gerade stand, war ein gespenstisch bleiches, gesichtsloses Modell in einer Wolke transparenter Tücher, die so dramatisch schimmerten, dass man hätte meinen können, er hätte ihnen tatsächlich ein eigenes Leben eingehaucht.
    Eve meinte zu spüren, wie der Stoff ganz langsam über ihre Haut kroch.
    Uh-uh, dachte sie. Nie im Leben. Sie machte auf dem Absatz kehrt, um hastig zu flüchten, als Mavis fröhlich auf sie zugeschlendert kam.
    »Seine Sachen sind von einzigartig kühler Eleganz.« Mavis legte freundlich, doch fest einen Arm um ihre Taille und blickte verträumt in das Schaufenster.
    »Hör zu, Mavis – «
    »Und er ist unglaublich kreativ. Ich habe einmal zugeguckt, als er ein paar Sachen in den Computer eingegeben hat. Wirklich wilde Dinger.«
    »Ja, das glaube ich dir gern. Aber ich denke – «
    »Er blickt den Menschen direkt in die Seele«, fuhr Mavis unbekümmert fort. Sie kannte die Seele ihrer Freundin und sie wusste, wenn sie jetzt nicht hart blieb, liefe Eve davon. Mavis Freestone – in ihrem weiß-goldenen Einteiler und den eleganten Pumps mit den siebeneinhalb Zentimeter hohen aufblasbaren Absätzen zart und schlank wie eine Elfe – warf ihre mit weißen Strähnen aufgehellten, dichten schwarzen Locken schwungvoll über ihre Schultern und verzog den Mund zu einem Grinsen. »Lass mich dir versichern, er macht aus dir die coolste Braut von ganz New York.«
    »Mavis.« Eve kniff die Augen zusammen. »Ich will einfach etwas, in dem ich mir nicht wie eine komplette Idiotin vorkomme.«
    Mavis strahlte, und als sie eine Hand an ihre Brust hob, sah es aus, als flöge das auf ihren straffen Bizeps tätowierte geflügelte Herz jede Sekunde davon. »Dallas, vertrau mir.«
    »Nein«, erklärte Eve, während Mavis sie bereits zurück auf das Gleitband dirigierte. »Mavis, ich meine es ernst. Ich werde mir einfach etwas über das Internet bestellen.«
    »Nur über meine Leiche«, murmelte die Freundin und zog sie mit sich in Richtung des auf Straßenniveau gelegenen Eingangs. »Das Mindeste, was du tun kannst, ist, dir die Sachen anzugucken und mal mit ihm zu reden. Gib dem Jungen eine Chance.« Sie schob die Unterlippe – wenn magentafarben angemalt, eine unschlagbare Waffe – herausfordernd nach vorn. »Sei kein solcher Feigling, Dallas.«
    »Ach, was soll’s, jetzt bin ich einmal hier.«
    Mit vor Freude roten Wangen hüpfte Mavis vor der surrenden Sicherheitskamera herum. »Mavis Freestone und Eve Dallas. Wir möchten gern zu Leonardo.«
    Die Tür ging quietschend auf und Mavis marschierte schnurstracks in Richtung des alten, käfigartigen Lifts. »Das ganze Haus ist total altmodisch. Ich glaube, Leonardo bleibt vielleicht selbst, wenn er den Durchbruch geschafft hat, weiter mit seinem Laden hier. Du weißt ja, alle Künstler sind irgendwie exzentrisch.«
    »Allerdings.« Eve schloss ihre Augen und sprach ein stummes Stoßgebet, als der Fahrstuhl sie beide ruckelnd in die oberen Gefilde des Gebäudes trug. Hinunter nähme sie die Treppe, das war völlig klar.
    »Und jetzt zeig dich ganz offen«, wies Mavis sie an, »und lass Leonardo einfach machen, Schätzchen!« Sie schwebte aus dem dunklen Fahrstuhl in einen chaotischen, farbenfrohen Raum. Eve musste sie unweigerlich bewundern.
    »Mavis, meine Taube.«
    Dann traf es sie wie ein

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