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Eine Nachbarin zum Verlieben

Eine Nachbarin zum Verlieben

Titel: Eine Nachbarin zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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Enthaltsamkeitsvorsatz unbedingt treu bleiben musste.
    „Hast du das auch gehört?“, fragte Teddy plötzlich.
    „Ja.“ Mike stand auf, um nachzusehen, was los war. Das Geräusch hatte sich angehört wie ein Klopfen an der Terrassentür, und auch Slugger benahm sich, als erwarte er Besuch.
    In diesem Fall handelte es sich um einen Rockstar im Miniaturformat. Das war jedenfalls der erste Gedanke, der ihm kam, als er Mollys Outfit sah. Besonders die Sonnenbrille schien am frühen Morgen noch nicht viel Sinn zu machen. Das schillernde Paillettenshirt dagegen konnte durchaus als Ersatz für die Sonne durchgehen, und jeder ihrer Fingernägel hatte eine andere Farbe. Das ganze Regenbogenspektrum vertreten.
    Für eine Vierjährige war dieses Mädchen mit einer beängstigenden Menge Östrogen ausgestattet.
    In einigen Jahren würde sie so schlimm sein wie ihre Mutter.
    Doch anscheinend gab es ein noch dringenderes Problem. Molly war außer Atem, weil sie gerannt war. Ihre Unterlippe zitterte, und Tränen kullerten über ihre Wangen. „Mike, Mike. Ich brauche eine Sauglocke! Schnell! Sofort! Für meine Mom!“
    „Eine Sauglocke“, wiederholte Mike verständnislos. Amanda konnte sich von gestern auf heute wohl kaum ein Hausschwein zugelegt haben.
    „Eine Sauglocke! Du weißt schon! Für die Toilette!“
    Schlagartig ging Mike ein Licht auf. „Eine Saugglocke“, wiederholte er, zufrieden, dass er das Rätsel gelöst hatte. Doch die Freude währte nur kurz, weil ihm schwante, dass das Problem unter diesen Umständen wohl wirklich ernst war. „Sag deiner Mom, ich komme gleich.“
    „Es muss jetzt sein.“
    „Das habe ich schon verstanden, Molly, aber ich muss vorher noch schnell meine Werkzeugkiste und die Saugglocke holen.“
    „Aber erzähl Mommy nicht, dass ich hier war. Sie hat gesagt, sie kann es allein, und ich soll im Wohnzimmer warten. Aber alles war voller Wasser, und sie hat ganz schlimme Wörter geschrien. Ich würde dir ja erzählen, welche, aber Mom hat gesagt, ich darf diese Wörter nicht sagen …“
    „Okay, Molly. Lass uns schnell handeln.“ Er stieg in seine Schuhe, sperrte den bellenden Slugger ins Schlafzimmer, schnappte sich seine Werkzeugkiste und zog Teddy hinter sich her.
    In Anbetracht des Werkzeugs würde Amanda vermutlich merken, dass er ihr keinen zufälligen Höflichkeitsbesuch abstattete, sondern einen geheimen Tipp bekommen hatte, aber das war im Augenblick nun wirklich egal.
    Dass er seine Finger von ihrem Körper lassen musste, war die eine Sache.
    Ihr zu helfen, wenn sie in Not war, eine ganz andere.
    Mike rief ein rasches „Hallo!“, als er durch Amandas Hintertür ins Haus eilte.
    „Oh, hallo, Mike!“, rief der kleine Rockstar – der übrigens auch im Haus seine Sonnenbrille trug – so laut er konnte. „So eine Überraschung! Mom, Mike ist gerade vorbeigekommen!“
    „Molly Ann! Bis du nach nebenan gegangen?“
    „Ich?“, fragte sie wie das Unschuldslamm in Person. Aber Mike flüsterte sie zu: „Oje, ich bekomme Ärger.“
    „Keine Angst, darum kümmere ich mich. Du und Teddy, ihr spielt am besten etwas oder schaut ein wenig fern, okay?“
    Das Haus hatte sich seit seinem letzten Besuch nicht zu seinem Vorteil verändert. Plötzlich wurde es von jeder Menge Lila- und Blautönen beherrscht. Und von Kissen. Und noch mehr Kissen. Und von allen möglichen nicht genau definierbaren Dingen, die auf Tischen und Fensterbrettern und wer weiß wo noch herumstanden.
    Wichtig war jedoch vorerst nur, dass aus der Toilette im Erdgeschoss Wasser in den Gang lief.
    Amanda war nicht schwer zu finden.
    Sie musste gehört haben, wie er die Werkzeugkiste abstellte, denn sie begann zu reden, obwohl sie keine Sekunde damit verschwendet hatte, sich umzudrehen. „Geh nach Hause, Mike. Ich kann meine Probleme selber lösen! Ich brauche niemanden, der mir ständig den Hals rettet!“
    „Okay.“
    „Ich warne dich, das ist kein guter Zeitpunkt, um dich über mich lustig zu machen.“
    „Okay.“
    „Sag am besten gar nichts mehr, und geh wieder! Das ist mein Ernst!“
    Amanda war ziemlich nass. Knie, Füße, Kleidung. Das Wasser hatte sie mit Handtüchern aufgewischt. Jedenfalls etwas davon. Auch einige Rollen Küchenpapier waren in dieser Schlacht einen sinnlosen Tod gestorben.
    In einem leidlich trockenen Gebiet des Flurs lag ein aufgeschlagenes Buch – Installationen für Anfänger –, aber das schien sie nicht sehr viel weiter gebracht zu haben. Verständlich. Zu diesem Zeitpunkt

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