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Eine Nachbarin zum Verlieben

Eine Nachbarin zum Verlieben

Titel: Eine Nachbarin zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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vor.
    Gerade als er ihr entschuldigend zunickte und sie verständnisvoll die Hand hob, hielt ein schwarzer Wagen in ihrer Auffahrt.
    Amandas Exmann brachte Molly zurück.
    Nur gut, dass ihnen auf diese Art keine Zeit mehr blieb, über Sex nachzudenken oder darüber, wie viel sie einander zu bedeuten begannen.
    Wenn er seinen Sohn ansah, wusste er jetzt schon, dass es ein schwieriger Abend werden würde. Ein kurzer Blick auf Molly bestätigte, dass Amanda es kaum leichter haben würde.
    Der Morgen begann unfreundlich und kühl, doch laut Wetterbericht sollte es im Laufe des Vormittags aufklaren. Während Mike sich Kaffee eingoss, ruhte sein Blick prüfend auf seinem Sohn.
    Gestern Abend war Teddy ungewöhnlich schweigsam und mürrisch gewesen. Es war ihm nicht gelungen, sich auf ein Spiel zu konzentrieren, und er hatte kaum gegessen.
    Mike hatte ihn zu nichts gezwungen. Er hatte vollstes Verständnis für seinen Sohn. Schließlich ging es ihm selbst auch so, dass er ungern über seine Gefühle sprach.
    Aber vielleicht klappte es ja heute Morgen besser. Mike hatte jedenfalls alle Voraussetzungen dafür geschaffen: Er hatte zum Frühstück eine Zeichentricksendung im Fernsehen eingeschaltet, Teddy die Fernbedienung überlassen und sogar erlaubt, dass er im Wohnzimmer aß. An normalen Tagen war all das strengstens verboten.
    Sein Sohn hatte sich, noch immer in seinem Dinosaurierpyjama, auf der Couch zusammengerollt. Slugger lag dicht neben ihm – ein sicheres Zeichen dafür, dass Teddy sein inneres Gleichgewicht noch nicht wiedergefunden hatte.
    Mike setzte sich mit seinem Teller und einer Tasse Kaffee neben ihn, um ihn zum Reden zu bringen. „Du hast mir noch gar nichts von gestern erzählt. Ihr wolltet doch in den Zoo gehen, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Und, war es so toll, wie du erwartet hast?“
    „Ja, etwa eine Sekunde lang. Bis George angefangen hat zu niesen.“ Teddy, der sonst nie die Fernbedienung haben durfte, surfte mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die Kanäle. „Obwohl er hingehen wollte. Er hat dauernd gesagt, wie viel Spaß wir haben würden. Dabei wusste er doch, dass er lergisch gegen Tiere ist.“
    Mike konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Allergisch. Und was ist dann passiert?“
    „Wir sind wieder gegangen, das ist passiert. Weil er überhaupt nicht mehr aufhören konnte zu niesen. Aber er hat versprochen, dass wir dafür ganz toll essen gehen.“ Teddy stoppte kurz bei einem anderen Zeichentrickfilm, doch auch dieser fesselte seine Aufmerksamkeit nicht lange.
    „Und?“
    „Ich dachte, er meint, zu McDonald’s oder Burger King oder Pizza Hut. Irgendwohin, wo es schmeckt. Aber stattdessen sind wir irgendwo hingegangen, wo wir eine Ewigkeit warten mussten und es Tischtücher gab. Ich wollte nicht daran ziehen, aber mein Knie hat gejuckt. Deshalb habe ich sein Glas umgekippt. Aber das war echt nicht meine Schuld.“
    „Was ist sonst noch passiert?“
    „George hat gesagt, ich sei unhöflich. Und nicht pliniert.“
    Pliniert? überlegte Mike. „Ah, diszipliniert?“
    „Habe ich doch gesagt“, murrte Teddy. „Ich habe Mom auf dem Rückweg gefragt, warum sie mit ihm zusammen ist, wo sie doch dich haben könnte, Dad. Da hat er es gesagt.“
    Mike verzog das Gesicht, als hätte er Zahnschmerzen. „Du hast Mom das gefragt, während George mit euch im Auto saß?“
    „Ja, klar. Vorher habe ich nicht daran gedacht.“ Teddy stellte seine Müslischale auf den Boden und verkroch sich noch tiefer in den Sofakissen. „Hier ist es viel schöner als bei Mom und George. So muss es sein, nur wir Männer. Keine Frauen.“
    Keine Frauen … Mike musste unwillkürlich an letzte Nacht denken. Nachdem er Teddy ins Bett gebracht hatte, hatte er gedankenverloren noch ein paar Augenblicke im Halbdunkel am Fenster gestanden und die Ruhe genossen.
    Da hatte er plötzlich Amanda gesehen. Auch sie stand am Fenster, das Licht ausgeschaltet.
    Er hätte sich bewegen können, ihr winken.
    Doch zwischen ihnen spannte sich ein so starkes Band, dass das überflüssig war. Mike fühlte sich nicht nur zu ihr hingezogen, nein, um sie herum wirkte ein regelrechtes Kraftfeld.
    Er legte eine Hand an sein Fenster.
    Amanda legte eine Hand an ihr Fenster. Lange Augenblicke standen sie so, wie verzaubert, bis in Mollys Kinderzimmer plötzlich das eigentlich schon gelöschte Licht wieder anging.
    Mike dachte an Kinder. Ihr Kind, sein Kind. Was Scheidungen für sie bedeuteten und warum er seinem

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