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Eine Nacht ist nicht genug

Eine Nacht ist nicht genug

Titel: Eine Nacht ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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Geduld ausging. „Der Eisprung. Mein Eierstock stößt ein Ei ab, und dann … du meine Güte, du musst es doch sicher nicht in allen Einzelheiten wissen?“
    Luca atmete hörbar ein und schüttelte den Kopf. Als er den Blick zu ihrem Bauch gleiten ließ, bemerkte sie, dass er völlig neben sich stand.
    „Der Eispr… also gut … ich … dann leg dich doch am besten ein bisschen hin.“
    „Genau.“ Emily ging in ihr Zimmer, um vor ihm und vor allem anderen zu flüchten. Denn noch immer sehnte sie sich so sehr nach ihm, dass ihr ganzer Körper in Flammen zu stehen schien. Er schrie danach, sich mit Lucas Körper zu vereinen und neues Leben entstehen zu lassen.
    Doch stattdessen rollte Emily sich im Bett zusammen und fragte sich, wie lange sie würde warten müssen.
    Als sie wieder aufwachte, war es später Nachmittag, und die Sonne stand hoch am Himmel.
    Emily ging in den Salon, wo Luca am Fenster stand. Doch als sie auf ihn zuging, bemerkte sie, dass er von dem wunderschönen Blick auf den parkähnlichen Garten gar nichts wahrnahm. Was immer er stattdessen sah, es tat ihm weh: Er hatte die Mundwinkel herunterzogen, die Lippen zusammengepresst und die Arme vor der Brust verschränkte. Emily bemerkte, dass seine Hände zu Fäusten geballt waren, als würde er einen inneren Kampf austragen.
    Als er sich zu ihr umwandte, änderte sich seine starre Haltung nicht, sondern wurde eher noch angespannter. Emily musste sich zwingen, einen weiteren Schritt auf ihn zuzugehen und sich gegen die Kälte zu wappnen, die ihr entgegenschlug. Sie sah, wie es um seinen Mund zuckte, als er die Zähne noch fester zusammenbiss.
    Unwillkürlich spannte sich auch Emilys Gesicht an – so heftig, dass sie nur mit Mühe den Mund bewegen konnte. „Luca?“, fragte sie leise.
    „Emily“, erwiderte er mit ausdrucksloser Stimme und schien nach den richtigen Worten für das zu suchen, was er ihr zu sagen hatte. „Ich …“
    Und plötzlich wusste sie, was er ihr mitteilen wollte. Ihr Stolz meldete sich zu Wort, und sie kam ihm zuvor: „Du möchtest mich nicht mehr hier haben, stimmt’s?“
    Ohne zu blinzeln, sah er ihr in die Augen. „Ja.“
    Lucas kurze, heftige Antwort hallte unerträglich laut in Emilys Kopf nach, und einen Moment lang stand sie wie versteinert da.
    Ja, sie hatte selbst darum gebeten, dass er immer ehrlich zu ihr war. Dennoch war es ein Schock, denn noch in der vergangenen Nacht war er ein zärtlicher Liebhaber gewesen, der sie liebevoll und beschützend in seinen Armen gehalten hatte …
    Wieder regte sich Emilys Stolz. Sie wandte sich um und wollte gehen.
    „Du musst nicht sofort ausziehen“, fügte Luca leise hinzu.
    „Oh doch, dass muss ich“, entgegnete sie. Was erwartete er denn? Sollte sie etwa noch bleiben, damit sie ein letztes Mal miteinander schlafen könnten – sozusagen zum Abschied?
    „Wohin wirst du gehen?“
    Emily hielt inne und überlegte. Kate brauchte sie nicht mehr und Luca offenbar auch nicht. „Vielleicht werde ich es einmal in einer anderen Stadt probieren.“
    Sie wandte den Kopf, denn sie wollte Luca in diesem Moment ansehen.
    Er war blass, wirkte aber beherrscht. Emily kannte ihn gut genug, um seine Entschlossenheit nicht anzuzweifeln. Er würde es sich nicht anders überlegen, und sie würde sich nicht selbst demütigen, indem sie versuchte, ihn dazu zu bewegen. Das hatte sie zu lange vergeblich getan.
    Wie benommen fragte sie sich, was ihr eigenes Gesicht wohl gerade ausdrückte, denn außer einer großen Leere fühlte sie gar nichts. Dann flammten plötzlich Wut und Empörung darüber in ihr auf, dass Luca einfach nur dastand und sie starr ansah. Es war vorbei, er brauchte nicht auch noch zu beobachten, wie sie zusammenbrach. Emily beschloss, ihm diese Gelegenheit nicht zu geben. Ich habe ihm ja schon alles andere gegeben, dachte sie aufgebracht. Zumindest ihre Würde wollte sie sich bewahren.
    „Gibst du mir einen Moment Zeit, damit ich meine Sachen zusammenpacken kann?“
    Ruckartig wandte Luca den Kopf zur Seite. „Ich gehe jetzt etwas spazieren und bin in etwa einer Stunde wieder da. Dann kann ich dich bringen, wohin du möchtest.“
    Mit steifen Bewegungen ging er hinaus. Emily betrachtete die Tür, die er hinter sich geschlossen hatte. Sie hatte das Gefühl, durch die Tür sehen und ihm weiter nachblicken zu können, wie er immer weiterging.
    Luca hatte wohl nicht geahnt, dass er ihr Herz in den Händen hielt. Denn er hatte die Hände so fest zu Fäusten geballt, dass es in

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