Eine naechtliche Begegnung
ihre Lippen seinen Hals berührten. Ein sanfter Laut entfuhr seiner Kehle. Er presste die Lippen aufeinander, um eine Wiederholung zu vermeiden, und wunderte sich entnervt über sich selbst.
Nell stellte einen Fuß auf seinen, ein warmes, leichtes Gewicht, als wollte sie ihn dort festhalten. Dann presste sie sich an ihn, eine träge Wellenbewegung, bei der er ihre Brüste spürte und ihm der Atem stockte. Sanft leckte sie über seine nackte Haut am Übergang zwischen Hals und Schulter.
Er merkte, wie er steif wurde. Ihr Gewicht zu spüren war alles, was dafür nötig war: Animalische Begierde überwog seine zweifelnden Gedanken. Seine Unsicherheit war nur noch schwache Erinnerung, lächerlich, er wusste genau, was er wollte: über ihr liegen, sie festhalten und in sie eindringen, während sie stöhnte.
Simpel.
Er griff unter ihre Arme und hob sie aufs Bett. Sie legte sich hin, und ihr dunkles Haar ergoss sich über die Bettdecke, als er auf Händen und Knien über sie kroch. Mit dem geöffneten Mund fuhr er von ihren Lippen hinab zu ihrem Hals, biss zart in die weiche Haut ihrer Kehle. Als sie aufseufzte, stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Eine solche Frau war ein seltenes Geschenk, sie war hingebungsvoll, hatte seidenweiche Haut, kluge und unberechenbaren Hände, und sie grub die Nägel in seinen Rücken, während sie ihm die Hüften entgegenhob. Ein Traum, der einen Mann aus der Dunkelheit nach Hause führte.
Er zog den Halsausschnitt des Nachthemds zu Seite. Unglaublich, dass er bis jetzt noch nicht einmal ihre Brüste ganz nackt gesehen hatte, deren Schönheit er in seiner Vorstellungskraft nicht erahnen konnte. Dabei hatten sie die ganze Zeit auf seine Liebkosungen gewartet. Sie waren klein, aber perfekt geformt, süß unter seiner Zunge. Er schloss den Mund um eine aufgerichtete Brustwarze, und Nell keuchte.
Er saugte, nahm die harte Knospe zwischen die Zähne und bearbeitete sie mit der Zunge, um wie durch Zauberei einen weiteren Laut aus Nells Kehle zu locken, diesmal klang sie höher und fast verzweifelt, während sie sich unter ihm wand. Seine Hand fuhr über die unebene Landschaft ihrer Rippen bis zur scharfen Kurve ihrer Taille hinab. Das glatte Gefälle ihres Bauches lenkte seine Handfläche weiter, bis er die weichen Locken zwischen ihren Beinen ertastete, die warme, feuchte Mündung, die zwischen den elastischen Schenkeln lag. Sie bäumte sich wilder auf, ihr keuchender Atem wurde fast zu einem Schrei. Sie war heiß, so heiß. Simon hob die Finger an den Mund, um sie zu schmecken.
Geräuschvoll sog Nell den Atem ein. Wie eine mythische Kreatur hatte er sich über sie gebeugt, ein Sukkubus, ein Vampir, der sich an ihr ergötzte. Sein Mund gab sie frei, und er sah auf. Seine funkelnden Augen trafen auf ihre. Hinter einer Wolke tauchte der Mond auf, ließ sein kaltes Licht durch die Fenster scheinen und goss seine harten Züge, die geblähten Nasenlöcher in Silber. Er atmete schwer, keuchte so heftig, als wäre er gerannt.
Simon lächelte nicht. Sie sahen sich in die Augen, und er starrte. Sein Mund war eine schmale, starre Linie, der Ausdruck so intensiv und dunkel, dass sie für einen Moment fast Angst verspürte. So hilflos lag sie vor ihm …
Plötzlich spürte sie, dass er ihr Handgelenk packte und aufs Bett presste. Er stoppte sie, noch bevor sie überhaupt bemerkt hatte, dass sie sich aufrichten wollte. »Ich bin es«, sagte er.
Erstarrt und hilflos in seinem Blick gefangen keuchte sie selbst.
»Ich bin es nur«, sagte er. Er kam wieder über sie, presste seine Hüften an ihre, und der Atemzug, der ihr entfuhr, erzeugte ein tiefes, erstauntes Stöhnen, das sie über und über erröten ließ.
Sie klang wie ein Tier. Sie fühlte sich wie ein Tier, das unter ihm gefangen war. Ihr Körper wusste, was er zu tun hatte. Sie wölbte sich ihm entgegen, und er ließ ihr Handgelenk los, sein Daumen fuhr in einer festen Linie ihren Arm hinauf. »Ja«, sagte er leise.
Seine andere Hand schloss sich um ihren Knöchel, glitt langsam aufwärts und drehte sich dabei um, sodass er mit dem Fingernagel einen prickelnden Strich auf ihre Wade zeichnete. Sie legte ihren Kopf auf das Kissen zurück und starrte an die im Halbdunkel verschwommene Decke. Überall spürte sie ihren Puls, in den Kniekehlen, in den Spitzen ihrer Brüste und am intensivsten und köstlichsten zwischen den Beinen, wo seine ruhige Hand jetzt angekommen war. Leicht verschob er seine Hüfte, um sich Zugang zu verschaffen, und
Weitere Kostenlose Bücher