Eine Reise beginnt
kann nicht glauben was du da sagst“, gab Indo zurück.
„ Dass du den Blick in den Spiegel noch wagst!
Deine Probleme hier müssen gewaltig sein,
dass du die Freunde lässt Fremde sein!“
Der Gambur blickte Borion scharf an, doch dieser zeigte keine Regung.
„ Ich geb’s auf! Bring mich zurück.
Ich dacht nicht alle Zwerge wären so,
doch du hast mich ausgetrickst.
Im Lager, da sprachst du noch für Koperian.
Doch jetzt“, Indo sprach nicht zu Ende.
Mit Tränen in den Augen wurde er wieder unsichtbar und Borion wusste, dass der Gambur nur noch darauf wartete zurück gebracht zu werden.
Der Zwerg fühlte sich elend. Er war selbst in Gefahr und stand zwischen allen erdenklichen Stühlen.
- Warum gerade er? Er wollte doch eigentlich nur leben, einfach nur in Frieden leben! -
Gegen Mittag wurden alle wieder in den Thronsaal gebracht. Der Priester ging langsam zwischen den vor dem Thron knienden Gästen hin und her.
Der Zwergenälteste begann wieder zu sprechen und Borion übersetzte.
„ Der gestrige Abend sollte eigentlich gezeigt haben, dass wir euch nicht als Feinde betrachten“, fing er an.
„ Wir respektieren euch und eure Reise. Aber ihr müsst auch unsere Seite verstehen. Unsere Belange gehen vor. Die Politik vor unserer Tür ist uns sehr wichtig und wir möchten jetzt wissen, ob ihr nun eine Antwort für uns habt.“
Der Druide spürte plötzlich ein leichtes Gewicht auf seinen Schultern und wusste, dass Indo wieder da war.
Der Älteste sah Koperian scharf an.
„ Ihr kennt meine Antwort schon lange“, sagte Koperian langsam, „ein Elf wird niemals die Elfengeheimnisse verraten.“
„ Das ist sehr schade“, entgegnete der alte Zwerg langsam.
Plötzlich wirbelte der Priester, der ganz in der Nähe des Druiden stehen geblieben war herum und warf etwas in die Luft. Silbriger Staub rieselte auf Koperian herab, der dadurch niesen musste und kurzzeitig nichts mehr sah.
Aganil schrie:
„ Da ist ein Wesen! Ein Kobold! Ich sehe es genau!“
„ Verrat!“, schrie der Zwergenälteste und der König hob die Hand.
Indo, der erschrocken von Koperians Schultern herab gesprungen war, rannte zum Ausgang des Thronsaales. Der kleine Gambur bemühte sich den Silberstaub abzuschütteln doch dieser haftete wie Pech an ihm. Der Staub reflektierte seine Gestalt und alle im Raum sahen schemenhaft wie ein kleiner silbriger Schatten davon zulaufen versuchte.
Wachen kamen mit einem Netz herein und es dauerte nicht lange, da hatten sie Indo in die Enge getrieben und fingen ihn ein. Der König gebot den kleinen Gefangenen nach vorne zu bringen.
„ Was habt ihr dazu zu sagen, Elf“, erklang Horms Stimme erbost und laut, „Ihr schleppt einen Kobold in unsere Binge?“
„ Dies hier ist kein..“, Koperian erhielt einen unsanften Schlag auf den Kopf, der ihn taumeln lies und fast bewusstlos machte.
„ Ihr redet erst wieder, wenn man es euch gestattet“, rief der Priester erregt aus.
„ Ich entziehe euch hiermit unser Gastrecht, denn ihr habt es schändlich verraten“, schrie er fast hysterisch und Borion bewunderte fast das Theater, was Aganil da aufführte.
„ Es gibt fast nichts Schlimmeres als einen Kobold hier herein zu schleppen! Wir kennen zwar die Elfen! Aber dass sie so etwas machen würden, dass hätten wir selbst ihnen nicht zugetraut“, rief er und baute sich vor Koperian auf, der immer noch mit Sternchen zu kämpfen hatte.
„ Was soll das“, rief Valar wütend, doch bevor sie weiter sprechen konnte bekam auch sie einen Schlag auf den Kopf.
Aganil ging auf Borion zu:
„ Zwerg aus Halbain! Du übersetzt den Fremden jetzt nur noch, wann und was dein König dir befielt!“
Borion schluckte. Er konnte nicht glauben, was hier gerade passierte, doch er wagte nicht sich zu rühren.
Aganil nahm nun das Netz mit Indo in die Hand:
„ Ich werde nun einen unserer größten Feinde im Berg mit mir nehmen. Wenn dieses Scheusal von uns Priestern im Tempel in Schach gehalten wird, hat keiner in der Binge etwas zu befürchten.“
Der Hohepriester begann ein Gebet zu formen und man sah, dass sich diese schemenhafte Gestalt im Netz zusammen rollte und dann nicht mehr bewegte.
Borion sprang das Herz bis in den Hals.
- Er war wütend und aufgebracht und konnte sich kaum noch beherrschen. Er war ein Fremder in seiner eigenen Familie und was noch schlimmer war:
Er sprach ihre Sprache nicht mehr. Er konnte sich ihrem Rhythmus, ihrem Lied nicht mehr anschließen. Er stand zwischen allen
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