Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
Vom Netzwerk:
Stühlen. -
    Der Priester war mit seinem Gebet gerade am Ende, als Koperian sich wieder einigermaßen von dem Schlag erholt hatte.
    „ Wage es ja nicht zu zaubern, Elf“, drohte ihm der Zwergenälteste.
    Der Druide sah den alten Zwerg hasserfüllt an. Dann verengten sich die Pupillen des Elfen zu ganz kleinen Schlitzen, so dass es aussah, als hätte er die Augen einer Schlange. Die Zwerge wichen zurück.
    „ Was sollte es mir hier bringen zu zaubern“, zischte er höhnisch hervor,
    „ Gegen eine ganze Zwergenbinge komme ich sowieso nicht an.“
    Mit diesen Worten holte der Elf blitzschnell aus und webte in Windeseile einen wie zerbrechendes Glas scheppernden Nebel um sich herum. Koperian zog aus der Luft Feuchtigkeit und festigte das Wasser innerhalb einer Sekunde zu Eis. Dann wandte er sich Aganil zu und schleuderte diesem einen großen und harten Eiszapfen an den Kopf. Der Priester taumelte und sank wortlos zu Boden. Der König schrie laut etwas auf Zwergisch. Von überall kamen nun Zwerge angerannt.
    Valar sprang auf und versuchte zu Borion Blickkontakt aufzubauen. Doch der Zwerg sah weg. Immer noch stand er zwischen seiner Vergangenheit und seiner Gegenwart und immer noch konnte er nicht weiter denken.
    Koperian fing an zu zischen, veränderte seine Körperform und war plötzlich verschwunden.
    Von dem Platz, an sich der Druide befunden hatte schlängelte eine Schlange unheimlich schnell in Richtung Thron davon.
    Horm Gilior Raumor II schrie:
    „ Wenn der Druide den Thron erreicht fangen wir ihn nicht mehr! Er kann zu viele Löcher und Nischen finden in die er als Schlange entwischen kann! Es werden Bärte rollen, wenn der Elf entkommt!“
    Borion drehte sich um. Er hielt seine Hand empor und am Hals, da wo die Tätowierung gewesen war, formte sich eine Kette aus lauter Steinen. Die Steine lösten sich und begannen sich vor den Augen des Drogelaten schneller und schneller um sich selbst zu drehen.
    „ Mal sehen, ob du dich noch an der Steinzauber erinnerst, aus dem ich dich einmal befreit habe“, sagte der Zwerg und wies auf die Schlange.
    Die Steine rasten in einer großen Geschwindigkeit auf Koperian zu und wirbelten um das Tier herum. Die Schlange wurde langsamer und immer langsamer. Allmählich verlor sie ihre Farbe, wurde immer grauer und bewegte sich nicht mehr.
    „ Borion“, schrie Valar, die zwei Zwerge von sich gestoßen und sich kurz Platz verschafft hatte,
    „ Du machst einen riesigen Fehler!“
    Die Menschenfrau brach ihre Rede ab, denn nun wurde sie von Zwergen zu Boden geworfen.
    „ Verräter“, schrie die Kämpferin mit letzter Kraft dem Drogelaten zu, der mit eisiger Miene zu der versteinerten Schlange schlenderte und diese vom Boden aufhob.
    Valar wurde überwältigt und Tränen traten ihr vor Wut und Enttäuschung ins Gesicht.
    Die Menschenfrau wurde gefesselt und aus dem Thronsaal gezerrt.
     

    Koperian hatte sich in die Natur einer Schlange geflüchtet und ihren Fluchtinstinkt in Richtung Thron gelenkt. In dieser Gestalt nahm der Druide seine Umgebung nicht mehr wie ein Elf wahr. Er empfand nun wie ein verstörtes Tier, dass aus dem Schutz der Heimlichkeit heraus geschleudert wurde. Mit Panik machte er sich auf die Steine zu, die für ihn am ehesten zu erreichen waren. Plötzlich wurde ihm kalt. Er verlor sich in seinen Bewegungen, die ihn immer schwerer vielen und er verlor sich in der Zeit.
     

    Horm Gilior Raumor II sah Borion lange und ernst an. Dann hob er gebieterisch die Hand und sagte:
    „ Ein Bruder ist wirklich zu uns zurückgekehrt Gerade eben hast du bewiesen, wohin du gehörst. Selbst als Drogelat seist du in dieser Binge, in deinem zu Hause immer willkommen und wehe es erhebe jemand Einspruch dagegen.“
    Der König winkte Borion zu sich und gebot ihm, vor sich nieder zu knien. Dann legte der Zwergenherrscher wohlwollend seine Hand auf den Kopf des Drogelaten. Borion fühlte sich elend. Ihm war schlecht und er brachte nicht fertig auf dass, was er gerade getan hatte stolz zu sein.
    Er hatte sich jetzt zwar etwas mehr Anerkennung in seiner Binge erkämpft, aber der Preis dafür war hoch, zu hoch.
    Gebieterisch forderte der Monarch die Schlange und Borion war wie hypnotisiert, als er Koperian in seinem Steingefängnis übergab.
    Aganil war wieder zu Bewusstsein gekommen und warf Borion einen Hass erfüllten Blick zu. Er hatte dem einstigen Rivalen für das Priesteramt völlig falsch eingeschätzt. Er hatte fest damit gerechnet, dass Borion zu den Fremden halten

Weitere Kostenlose Bücher