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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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irgendetwas vorgefallen sein musste.
    Still aßen beide zu Mittag bis es der Zwerg nicht mehr aushielt.
    „ Was ist los, Ma“, fragte er mit mildem Ton.
    „ Och, nichts“, entgegnete sie.
    „ Hör mit dem Spiel auf“, sagte er erregt, „Ich kenn’ dich zu gut. Es ist etwas, das weiß ich!“
    „ Ich hatte heute Besuch“, sagte Takja.
    „ Von wem?“
    „ Von Nachbarn“, dabei betonte sie das Wort Nachbarn mit ekel und Borion verstand.
    „ Sie haben dir gedroht, nicht“, fragte er.
    „ Sie haben mit geraten, dass ich dich dazu bringen soll dich selbständig zu machen“, sagte sie ohne Regung. Dann begann sie zu schluchzen und rief:
„Warum musstest du ein Drogelat werden? Ich habe dich wiedergefunden und im selben Augenblick verliere ich dich wieder!“
    „ Bei Hor ich weiß nicht, was die Götter mit mir vorhaben! Aber SIE lenken unsere Geschicke!“
    Borion nahm seine Mutter in die Arme:
    „ Doch egal was auch geschieht. Wir sollten niemals im Streit auseinander gehen oder mit schlechten Erinnerungen aneinander gekettet sein.“
    „ Was wirst du tun“, sagte Takja, die sich versuchte zu beruhigen.
    „ Ich werde heut Nachmittag nach einer Wohnung für mich sehen. Ich mache mich selbständig und besuche dich so oft es geht. Das ist das Beste für uns.“
    Takja nickte erleichtert und drückte ihren Sohn fest an sich:
    „ Ich bin so stolz auf dich.“
    „ Ich weiß, Ma.“
    Borion kochte innerlich vor Wut. Wenn er diejenigen erwischen sollte, die seine Mutter so verängstigt hatten, dann...
     

    Am Abend wurden die Gäste und Borion dann wieder in den Thronsaal gerufen. Der König gab ein Fest zu Ehren der Fremden und Indo wechselte die Schulter, wie es abgesprochen worden war. Borion spürte plötzlich eine kleine ungewohnte Last auf seinen Schultern, lies sich aber nichts anmerken.
    König Horm Gilior Raumor II hatte alles bringen lassen, was zu einer pompösen und üppigen Feier gehörte. Eine Gruppe Zwerge trommelten, andere bliesen dazu schön geschwungene Hörner, zu essen gab es reichlich und die Zwerge demonstrierten, anhand ihrer Gewänder, ihre Schätze aus dem Berg.
    Koperian kam diese Feier wie Hohn vor. Der Druide hatte sich am Anfang aus allen Streitigkeiten zwischen Dialihnén und Halbain heraus halten wollen, doch die Zwerge drängten ihn, ohne ihm irgendeine Chance zu lassen in die Vertreterrolle für alle Elfen. Sie demonstrierten ihm gegenüber ihren Hass und ihre Stärke und ernannten ihn unbewusst zum Stellvertreter von Dialihnén.
    Koperian erwiderte dieses Verhalten auf ähnliche Art und Weise:
    Er zeigte sich nach außen hin immer mehr als Elf. Heroisch ertrug er die Festlichkeiten, ohne an ihnen so richtig Teil zu haben.
    Gegen Ende richtete sich der Zwergenälteste an den Druiden und Borion übersetzte wieder:
    „ Nichts für ungut, Koperian“, sagte er freundlich.
    „ Ich hoffe, dass sie dieses Fest uns gegenüber etwas besänftigt hat. Wir haben nichts gegen Sie und ihren Auftrag, doch sind wir auch harte Geschäftsleute. Krieg ist ein Geschäft und Geschäft ist nun mal Geschäft.“
    „ Ich bin nicht her gekommen um Geschäfte zu machen“, erwiderte Koperian kalt.
    „ Ich bat um Gastfreundschaft und ihr sichertet sie mir zu“, plötzlich wurde es still im Saal.
    „ Und ihr meint, dass wir diese Gastfreundschaft nicht erfüllen“, fragte der Älteste freundlich aber bestimmt weiter und Koperian hätte ihm am liebsten den Bart ausgerissen.
    Borion schluckte vor Aufregung.
    „ Ist es bei euch wirklich Sitte Gastfreundschaft bezahlen zu lassen“, fragte Valar nach und der Elf war froh, dass sie das Wort übernommen hatte. Er wurde von den umstehenden Zwergen bereits wieder mit Blicken ermordet.
    „ Hört liebes Menschenfräulein“, sagte der Alte freundlich, „Gastfreundschaft ist eine Unterkunft und die gewähren wir gerade eben. Doch was ihr erbeten habt, euch nämlich durch unser Gebiet und noch schlimmer bei diesem Winter durch das Gebirge zu führen ist mehr, als bloße Gastfreundschaft.“
    Ein Raunen ging durch die Zwerge. Valar schien mit ihren Augen den Alten durchbohren zu wollen und griff ohne es selbst zu merken, unbewusst an ihr Schwert. Sofort waren viele Zwerge zur Stelle und schwangen ihre Beile. Die Menschenfrau zog drohend ihr Schwert und im selben Moment stürzten die Zwerge auf sie, so als ob sie auf solch einen Moment nur gewartet hätten.
    Koperian verhielt sich ganz still. Er hatte das Gefühl, dass er jetzt nur den kleinen Finger

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