Eine Reise beginnt
kurz.
Wieder schimmerten ihre Augen in dem unheimlichen roten Licht.
„ Das mit deinen Augen musst du mir irgendwann erklären!“
„ Werde ich“, zischte Valar zurück.
Dann trotteten beide müde und still hintereinander her.
18.) Zeit
Seine eigene Hand weckte ihn aus dem Schlaf. Der Wind wehte leicht durch die Baumwipfel und erreichte den kleinen Gambur in seinem ersten selbst gemachten Kobel. Die Hand mit dem Zeichen der Kobolde, die Aggrimorguhl brannte. Als er darauf blickte begann sie schwach zu leuchten. Indo wusste, wen diese Magie zu spüren begann.
- Koperian? Aber dass konnte nicht sein! Er war tief im Berg und es war so unwahrscheinlich, dass er die Gefangenschaft der Kobolde überlebt hatte. Aber was, wenn doch? Dann würde er versuchen zu fliehen und er würde irgendwann und irgendwo aus einem der Gänge ins Freie treten! -
Indo sprang auf.
- Mein Vater ist hier! -
Die ganze Zeit hatte ihm das verhasste Siegel leicht in der Hand gebrannt. Es war ein Vorbote des Unheils, welches ihn ereilen würde, würde er seinen Auftrag nicht zu Ende bringen würde. Nun gab sie ihm Bescheid, dass sein Opfer nicht weit von ihm entfernt und an Leben war. Tränen traten dem kleinen Kerl in die Augen.
- Was sollte er nur empfinden? Die Freude, dass sein Vater noch am Leben war, oder den Scham darauf, dass er nun seinen Schwur zu halten hatte? Ach was sollte es! Jetzt wollte er seinen Vater erst einmal wiedersehen. -
Koperian und Valar krochen durch einen kleinen Spalt ins Freie. Die Sonne war gerade am Aufgehen und die ersten Lichtstrahlen hatten den beiden Erschöpften den Weg ins Freie gezeigt. Valar konnte sich zu der Kälte im Berg keine Steigerung mehr vorstellen. Doch die eiskalte Nachtluft, die ihnen nun entgegen schlug belehrte sie eines Besseren. Koperian, der sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte wirkte einen Schutzzauber um sie. Doch die schwache und kaum merkliche Wirkung des Zaubers spiegelte seine eigene Kraft wieder. Mit vereinten Kräften errichten nun Zeit endlich die Welt der Oberfläche und waren dankbar dafür. Koperian tat einen tiefen Atemzug und sog den ihm so vertrauten Duft der Bäumen anderen Pflanzen ein. Sie standen auf einer kleinen Lichtung und vor ihnen erstreckte sich noch in Dunkelheit gehüllter Wald.
„ Ich denke, wir ssssollten noch ein bisssschen vom Berg weg“, flüsterte Valar.
„ Gut. Im Wald fühle ich mich sowieso viel wohler“, antwortete der Elf.
Langsam und vorsichtig bahnten sie sich ihren Weg ins Unterholz, bis der Druide eine kleine Mulde ausmachte. Ohne miteinander zu sprechen ließen sie sich fallen. Der Elf scharte Äste, Zweige und Laub um sie wie eine Decke und erneuerte seinen Schutzzauber gegen Kälte. Noch einmal blickte er in die feuerroten schrägen Augen, die ihn bei seinem Tun beobachteten. Dann kuschelten sie sich eng aneinander um ihre wenige Körperwärme miteinander zu teilen und schliefen erschöpft ein.
„ Nüsse! Köstliche alte Nüsse, Wurzeln und Kräuter zu verkaufen!“
Koperian schreckte hoch. Er musste sich wohl gerade in einem Traum auf dem Markt der Menschen befunden haben. Als er aber sah, dass auch Valar verwirrt aus dem Schlaf erwacht war und sich aufgerichtet hatte, schaute er sich um. Die aufgehende Sonne blendete, aber niemals hatten sich sich über diese Tatsache so gefreut, wie in diesem Moment. Mit zusammen gezwickten Augen drehte sie sich von der Sonne weg. Vor ihr stand ein riesiger Baum und ...auf einem Ast saß ein.....nein! Da saß der kleiner Gambur, den sie kannten wie den Inhalt der eigenen Tasche (wenn sie eine hätten). Koperian sprang voll Freude auf und rief den kleinen Freund beim Namen: „Indo!“
Valars Mund stand weit offen und als sie es merkte klappte sie ihn schnell zu. Der kleine Gambur grinste bis über beide Ohren, sprang seinen Vater mitten ins Gesicht und riss ihn zu Boden.
„ Oh, welch Glück es ist!
Ich hab dich so vermisst!“
„ Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen! Was für eine glückliche Fügung“, begann Koperian zu schluchzen.
„ oh jaaaa“, gab der Halbkobold zurück.
Valar stand langsam auf und lies die Beiden in ihrer Begrüßung alleine. Sie freute sich über das Wiedersehen mit Indo und doch verdunkelten ihr die Gedanken an Borion die Stimmung. Um sich abzulenken schritt sie durchs Unterholz, in der Suche nach etwas Brauchbaren, dass sie zur Jagd einsetzten konnte. Nach einer ganzen Weile kam sie dann mit einem Holzspeer und zwei Fischen
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