Eine Reise beginnt
nur vertraut? Warum nur! -
Die Nebelhand wallte auf sie zu. Valar konnte den furchtbaren Wind wieder spüren, der in ihre Richtung blies und unterdrückte einen Schrei. Sie dachte an ihre Heimat, dachte an die grausamen Nächte, wegen denen sie ausgezogen war, um Hilfe zu holen. Nun holten sie die Wesen dieser Nächte hier, tief im Berg und weit weg von der Heimat ein. Und dass nur wegen einer magischen Perle an der Stirn! Ihr Leben zog an ihr vorbei und sie schloss die Augen.
„ Los. Hol mich doch!“, flüsterte sie ins Dunkel, unfähig ihre Stimme kräftiger einzusetzen.
Jetzt griff die Hand nach ihr ....
Die Kobolde hatten die großen Höhlen, in denen sie ihr Dorf gebaut hatten mit Lehmwänden so zu gekleistert, dass viele kleine künstliche Höhlen, Gangsysteme und Räume entstanden waren. Anscheinend hassten es Kobolde in großen Hallen zu leben.
Ihre Lehmbauten ragten wie knöchrige und hohle Bäume empor, die ineinander gewachsen waren. In der Regel hatte eine ganze Familie einen Raum zum Leben für sich. Alle übrigen Höhlen waren mit den verschiedensten Dingen vollgestopft. Essbare Wurzeln lagen neben altem gestohlenen Zwergenschmuck und Holz zum Heizen. Das Dorf erschien sauber und gepflegt. Anders, als die Ookans räumten Kobolde ihren Dreck auf. Sie ekelten sich vor Abfällen und die Behausungen blitzen und glitzerten. Ebenso wie die Zwerge liebten diese Bergwesen glänzende Dinge, wie Metall, Gold oder Glas. Sie betteten einen Teil ihrer Schätze in Lehm und verzierten ihre Wände damit. Koperian war aus dem einzigen Trakt geflohen, der für größere Wesen gebaut worden war. Aber als Schlange passte er auch gut und ungesehen zwischen den kleineren Bauten durch. Er hasste es hier zu sein, hier unter der Erde. Seine natürliche Angst tief unter der Erde begraben zu werden wurde nicht besser, so auf sich alleine gestellt. Er versuchte sich zu konzentrieren und schlängelte sich unbemerkt an etlichen Wachenden und feiernden Kobolden vorbei. In dem Bereich für große Wesen waren vor allem Gefängniszellen eingerichtet worden, aber Borion, Valar oder Indo waren in keiner von diesen.
Aus dem Zellentrakt führte ein größerer Gang raus in das Dunkel des Berges. Ein zweiter war mit dem zentralen Kobolddorf verbunden. Wollte Koperian Borion finden, blieb ihm nichts anderes übrig, als weiter bei den Kobolden zu suchen. Soweit man bei den Bauten der Kobolde eine Regelmäßigkeit entdecken konnte waren fast alle Wege in Kreisen angeordnet. Kreise, die wieder so ineinander verschachtelt waren, dass sie den Elfen an die Druidenlabyrinthe erinnerte, in denen Druidenweihen abgehalten wurden. Die vielen kleinen Kurven und Schleifen, die durch diese Verschachtelungen entstanden halfen der Schlange versteckt zu bleiben. Vorsichtig arbeitete sie sich in das Zentrum der Koboldsiedlung vor.
- irgendwo musste Borion doch sein! Da war eine Art Versammlungsplatz mit einer Statue. Dort eine Art Podest...... Die Statue....., wie verdreht sie aussah.... und gar nicht koboldisch...... BORION!-
Valar öffnete die Augen. Sie wagte nicht zu atmen, wagte nicht sich zu rühren. Die graue Hand bewegte sich langsam von ihr weg. Die Schatten zogen sich zurück und nach kurzer Zeit saß die Kriegerin alleine wie ein verängstigtes Kind in ihrer Steinnische mitten im Berg und zitterte. Als sie ihre Gefühle wieder im Griff hatte sah sie sich um.
- War das Unheil wirklich an ihr vorbei gegangen, ohne sie zu berühren? War sie noch Herr ihrer Sinne? -, ärgerlich richtete sie sich auf.
- Es gibt sinnvolleres zu tun, als Angst zu haben! -
Abrupt stand die Menschenfrau auf und folgte den Schatten vorsichtig zurück zum Wasserfall.
Koperian rollte sich in einer Spalte in der Nähe eines Lagerfeuers zusammen. Er hatte Borion gefunden. Müdigkeit überkam ihn und er wusste, dass er sich aufwärmen musste. Die Hitze des Lagerfeuers erreichte ihn hier gut und so musste er jetzt nur aufpassen, dass er nicht entdeckt wurde. Langsam begann er seine Lage zu überdenken.
- Weder Valar noch Indo hatte er entdeckt. Die Steinstatue, nein..., Borion lang zusammengekauert und zu Stein erstarrt auf einem Sockel in der Mitte des Koboldorfes. Seine Beine sahen fürchterlich verkrümmt aus und er war übersät mit vielen kleinen Koboldrunen. Sie mussten ihm auf die Haut gebrannt worden sein. Auf der Steinfigur sahen sie wie eingemeißelt aus. Die Kobolde hatten ihn nicht zu Ende foltern können. Der Druide vermutete, dass sich der Zwerg
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