Eine Reise beginnt
reagierte mit absolutem Unverständnis.
„ Was, nur Pilze? Ist das alles? Ich könnte mindestens einen Bären vertagen, oder zwei! Fleisch täte auch meiner Figur ein bisschen gut."
Als er jedoch sah, dass die Halbelfe ihn nicht verstand und zu essen begann knurrte er:
„ Schon wieder ein Selbstgespräch. Ich werde noch wahnsinnig.“
Dann nahm er einen Pilz vorsichtig in den Mund und begann misstrauisch auf ihm herum zu kauen. „Besser als nichts", murmelte er schließlich, „jetzt weiß ich, warum Elfen immer so rappeldürr durch ihre Wälder laufen".
Nach dem spärlichen Essen stand das Halbelfenmädchen auf um ein Lager aus Laub und Gehölz zusammen zu tragen und auf einen Baum zu hieven. Das war das einzige, was sie gegen die Kälte der kommenden Nacht machen konnte.
Irgendein Geräusch hatte Koperian geweckt. Da der Elf vor Erschöpfung sehr tief geschlafen hatte, musst es ein stärkerer Laut gewesen sein. Als er die Augen öffnete wunderte er sich, warum in der Höhle Licht war und als er aufblickte, traf ihn völliges Entsetzen. Vor seinen Augen spielte eine schlecht und unsauber gearbeitete Speerspitze mit seinem Leben. Am Ende dieser Speerspitze stand ein Etwas, was er nur aus Geschichten kannte und er nie hatte kennen lernen wollen. Das Etwas war wesentlich größer als ein Elf, Koperian schätzte es auf etwa 2 Meter. Es hatte am ganzen Körper ein braunes, stinkendes und mit Dreck verschmiertes Fell und seine Augen funkelten schwarz und wild. Das Wesen hatte extrem hohe und vorstehende Wangenknochen, kaum Nasenflügel, große dreckige Nasenlöcher und schwarze dicke Lippen. Seine Zähne waren gelb und dreckig und ragten schief aus seinem stinkenden Mund. Die Kopfhaare waren lang und die wilden verfilzten Locken waren mit dreckigen Lederlappen zu zwei Zöpfen zusammengehalten. Die Ohren waren groß, Fledermaus artig und zerrissen. Der Ookan, wie er bei den Elfen genannt wurde, hatte einen dicken, ungefähr 40 cm langen Schwanz, der ihm vor allem beim Klettern und springen im Gleichgewicht hielt. Er hatte dicke schwarze Krallen an seinen Händen und Füßen. Geschmückt war er mit den Trophäen seines Räuberlebens. Kleine und große Knochen und Schädel pendelten von seinem Hals und Gürtel herab. Ebenso waren sie fast fein säuberlich in die dreckigen Haare eingeflochten. Bekleidet war dieses Wesen mit einem Lederlappen um die Lenden und einem kurzen Fellumhang. Unter diesem Umhang baumelte am Gürtel ein dicker Holzstock, der ihm wohl als Keule diente. Seine Füße und Unterschenkel waren mit einem dünnen Lederriemen kunstvoll gewickelt und er stank bestialisch. Der Ookan drehte sich um und begann in rülpsenden Geräuschen nach hinten zu sprechen. Nun wurde sich Koperian bewusst, dass dieses Wesen nicht alleine gekommen war. Im Eingang der Höhle standen noch mindestens acht dieser ekelerregenden Bestien die den Raum mit einer Fackel beleuchteten. Indo regte sich unter den Kleidern von Koperian, stutze plötzlich und verhielt sich danach ganz still. Der Druide wusste, dass Lihn den Halbkobold gewarnt hatte. Das Pferd lag noch bei dem Elfen, wurde aber jetzt von zwei Ookans auf die Hufe gezwungen. Lihn verhielt sich wie ein richtiges Pferd. Aufgeregt wieherte sie, bis ihr die Wesen die Augen verbanden. Der Elf wurde immer noch am Boden in Schach gehalten, als von Hinten ein Ookan mit kurzen Haaren und kunstvoll teilrasiertem Gesicht nach vorne kam. Die Stimmung der Räuber war sehr schlecht, da sie bis auf die Lebenden keine Beute hatten machen können. Der neue Ookan betrachtete Koperian und sagte nur ein kurzes gerülpstes Wort. Koperian Hände wurden ihm grob an den Hals geschnürt, so dass er wehrlos und unbeholfen im Gleichgewicht halten war. Um den Hals wurde ihm dann noch eine Schlinge gelegt, die sich zuziehen konnte und an einer langen Leine befestigt war. Er wurde in die Mitte der stinkenden Bergwesen genommen und mit der Stute aus der Höhle gebracht. Der Trupp brach hastig und schnell auf, so dass Koperian kaum folgen konnte. Die Schlinge um seinen Hals lies ihm kaum Platz zum Atmen und er stolperte mehr, als dass er lief. Die Ookan schleppten ihre Gefangenen in die Schútt, hievten das Pferd über sämtliche Abgründe und zogen den immer wieder beim Klettern stürzenden Elfen hinter sich her. Indo klammerte sich an den Körper des Freundes und unterdrückte tapfer Schmerzensschreie, wenn der Elf auf seinem kleinen Schützling fiel.
Borion hatte sich geweigert die Nacht
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