Eine Reise beginnt
pirschen. Die Menschen, die mit diesen Wesen liefen hatten alle lange weite Lederhosen, die unten am Fußknöchel eng zusammengebunden waren und einen leichten und beweglichen Lederwams an. Auf dem Leder waren rote Symbole und auf der Brust trugen die Fremden ein großes Wappen mit einem Eliáhl unbekannten Wesen in der Mitte. Die Menschen hatten lange schwarze Haare, die alle in einem seltsam geflochtenen Zopf zusammen gehalten wurden. Um die Schultern hingen kurze und handliche Bögen und die Menschen hielten Kampfstöcke in ihren Händen. Nachdem die Halbelfe die Fremden einige Zeit beobachtet hatte, verschwand sie auf leise elfenartige Weise in Richtung Fels.
Borion hatte nach längerer Suche zwei dicke, nicht morsche Holzknüppel gefunden, die einigermaßen gut in der Hand lagen. Mit viel Mühe hatte er dann mit den Felsscherben schmale Keile in die Stöcke getrieben und befestigte dort nun die Steinklingen für die Äxte. Zufrieden besah er sich sein Werk. Es waren zwei kleine stabile Handäxte, an denen nur doch die Fixierung der Klingen durch Stricke fehlte. Mit diesen Waffen lies es sich für ihr Lage zufriedenstellend verteidigen. Nachdem er sich im Wald nicht genügend auskannte, um stabile von brüchigen Lianen zu unterscheiden, musste er jetzt auf das Mädchen warten. Als sie gegen Abend auf der Lichtung erschien verhieß ihr Gesichtsausdruck nichts Gutes. Wild gestikulierend hatten sie sich erst einige Zeit Missverstanden und schließlich fast zerstritten. Als aber Borion langsam dahinter kam, dass Eliáhl Menschen mit komischen Wesen im Wald gesehen hatte, verschwand der Streit im Nu. Hastig packten sie ihr Hab und Gut so gut es ging ein und machten sich im Dunkeln auf den Weg. Sie hielten sich immer gen Westen, in der Hoffnung schnell auf das Bergmassiv zu stoßen, was sie von der Schútt noch trennte. Borion, der zwar selbst im Dunkeln die nähere Umgebung gut wahrnehmen konnte, kam mit den Ästen und Wurzeln des Waldes nicht zurecht.
„ Im Berg ist alles viel einfacher", knurrte er vor sich hin, während er seine rote Nase rieb, mit der er gerade an einen dornigen Ast gestoßen war.
Eliáhl hatte große Probleme einen Weg zu finden, denn für sie war der Wald viel zu Dunkel. Bei Halbelfen, deren Mutter die elfische Seite vertrat, prägten sich eher die väterlichen, also die menschlichen Eigenschaften heraus, was sich dann in menschlicher Stärke und des menschlichen Temperamentes des Mischlings zeigte. Eliáhl hatte große Angst, denn sie hatte bei diesen halb tierische, halb drachenähnlichen Wesen magische Kräfte gespürt. Sie konnten Lebewesen schon aus großer Entfernung ausmachen und von dem, was sie von Borions Gebärdensprache verstanden hatte, waren diese Viecher mit ihrer Beute sehr grausam, wenn die Menschen nicht rechtzeitig eintrafen. Borion musste schon früher mit den Kleindrachen Bekanntschaft gemacht haben, denn er zeigte große Sorge und Eile. Einen Vorteil hatten sie diese Echsen konnten nicht fliegen und wurden durch die Menschen in ihrer Schnelligkeit eingeschränkt. Die Drachen wussten, wo ihre Beute zu finden war. Doch sie konnten dieses Wissen im Moment nicht nutzen. Die Menschen würden die Nacht über lagern und am nächsten Morgen mit der Hatz beginnen. Wenn sie aus Grohk kamen, dann waren sie schon mehr, als einen Tag unterwegs und nun sicher sehr müde. Lange hasteten die beiden Freunde durch den Wald. Borion, der immer noch unter den Folgen seiner Gefangenschaft litt war schwach und musste viele Pausen einlegen. Hilflos stand Eliáhl vor dem kranken Zwerg. Sie hatten keine Zeit irgendetwas an ihrer Lage zu verbessern. Wenigstens war durch ihre Hektik die Kälte der Nacht besser zu ertragen, die sie in ihrem abgehetzten Zustand kaum mehr wahrnahmen.
Gegen Morgen erreichten sie endlich den Waldrand und standen vor steil abfallendem massivem Gestein. Beide waren völlig erschöpft und Borion der Ohnmacht nahe, doch der Zwerg lächelte. Der Berg vor ihm gab ihm mehr Vertrauen, als der Wald hinter ihm.
7.) Der Berg
Koperian wusste nicht, wie lange sie schon unterwegs waren. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Seine Beine waren schwer und er wurde müde. Alles tat ihm weg und er bekam durch die sich zuziehen Schlinge um seinen Hals kaum noch Luft. Immer wieder traf ihn eine laut knallende Peitsche und schnitt ihm tief ins Fleisch. Indo war unter die Kleider des Elfen geklettert und klammerte sich dort ängstlich fest.
Sie waren direkt hinter ihrem Lager
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