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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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auf einem Baum zu schlafen.
    „ Irgendwann beginne ich dann noch zu wachsen und spitze Ohren zu kriegen, was für ein Alptraum", schimpfte er zu sich selbst. Allmählich gewöhnte er sich an die Selbstgespräche. Dann hatte ein bisschen Laub unter den Felsen gekehrt und war hinein gekrochen. Er und Eliáhl hielten abwechselnd Wache und die Nacht verlief zum Glück ereignislos. Borion wachte unsanft, mit einem kleinen und glitschigen Waldtier auf seiner Nase auf und war den Morgen über sehr schlecht gelaunt. Die Halbelfe hatte am Abend zuvor eine kleine Falle aufgebaut und am Morgen das Fleisch einer Waldratte zu bieten. Nachdem sie sich gestärkt hatten, unterhielten sie sich über den Plan in die Schútt zu ziehen. Sie wussten, dass der Priester nun Verstärkung anfordern musste, nachdem alle seine wichtigen Gefangenen geflohen waren. Diese Verstärkung würde aus Grohk kommen und als erstes den Wald durchkämmen. Zwischen ihnen und der Schútt lag ein größerer Berg, der Hal, wie ihn die Targuneraner nannten. Mit ihren dünnen und zerfetzten Kleidern und ohne Ausrüstung war gar nicht daran zu denken, ihn zu besteigen. Höhlen gab es in seinem festen Bergmassiv kaum. Sie saßen zwischen den Feinden und ein Ausweichen war durch den Berg unmöglich. Sie mussten am Fuße des Hal entlang wieder in Richtung des Lagers des Priesters aufbrechen um zur Schútt zu kommen. Der Eingang zu dem Talgewirr von Grohk war für sie die gefährlichste Stelle. Hier gab es kaum eine Möglichkeit sich zu verstecken und dass Tal war dort sehr klein und gut zu überblicken. Spätestens hier würde man auf sie lauern. Eliáhl schlug vor, noch einen Tag im Wald zu verbringen, um einen kleinen Essenvorrat zu sammeln, der sie unterwegs stärken sollte. Borion stimmte ein. Er wollte die Zeit nutzen eine Waffe zu fertigen. Währen die Halbelfe im Wald verschwand, untersuchte der Zwerg den Fels, an dem sie genächtigt hatten. Mit Magie hätte er leicht ein Stück Stein aus dem Massiv herausbekommen, doch er wusste, wie gefährlich dass für sie war. Er setzte sich vor den Fels und begann zu grübeln. Wie lange schon war er seinem ursprünglichen Handwerk nicht nachgegangen. Wehmut regte sich in ihm, als er sich an den Zwergenbag aus Halbain zu erinnern versuchte. Das Zwergenbag war das Zwergenlied, was tief in den Bergstollen ertönte und das Gestein in Schwingungen versetzte. Ein Schlag mit einem Pickel konnte so behandeltes Gestein wie Kreide zerschlagen. Das Bag war zwar keine Magie, soviel er wusste. Die Zwerge besaßen für diese Schwingungen einen angeborenen zusätzlichen Ton im Kehlkopf und er musste sich nur an die alte Melodie erinnern und ein festen kleinen Stein finden, mit dem er einmal gezielt und in einem bestimmten Winkel zuschlagen konnte. Der Fels würden ihm dann das geben, was er wollte: eine flache und scharfkantige Scheibe des Berges für eine Handaxt. Der Stein würde den Schlag nicht überleben. Leise begann er die Melodie zu summen, die ihm einfiel und nach und nach kamen alte, längst vergessene Worte wieder. Borion grinste und stand auf.
    „ Was ein Zwerg einmal kann, dass verlernt er nicht wieder. Hor sei Dank.“ Mit diesen Worten begab er sich auf die Suche nach einem kleinen Stein.
    Eliáhl war tief in den Wald eingedrungen und hatte Wurzeln, Pilze und gefrorene Beeren gepflückt. Mit einer schnell gebastelten Steinschleuder hatte sie nach einigen Versuchen zwei Vögel abgeschossen. Sie war zufrieden mit ihrer Ausbeute, die sie in großen Farnblättern eingewickelt an ihrem Gürtel hängen hatte. Streng rationiert hielt das Essen sicher ein paar Tage. Wasser würden sie gewiss noch immer. Um sich zu orientieren stieg sie auf einen Baum. Die Sonne begann hinter den hohen Bergmassiven zu verschwinden und es würde in ungefähr drei Stunden dunkel werden. Der ihr angeborene Elfenanteil gab ihr eine gute Orientierung im Wald und sie würde mühelos zum Felsen zurückfinden. Als sie in Begriff war vom Baum zu steigen, sah sie plötzlich im Nordosten Bewegungen. Als sie länger und intensiver in diese Richtung blickte, sah sie fünf Menschen mit seltsamen tierähnlichen Wesen, wie sie Eliáhl noch nie gesehen hatte durch das Gebüsch streifen. Diese fremdartigen Tiere sahen aus wie hundegroße Esmodihlen. Diese kleinwüchsigen Kleindrachen hatten jedoch ein lichtes, dünnen und rötliches Fell und keine Schuppen. Sie waren sehr gewandt und konnten genauso schnell über Bäume klettern, wie sich durch das Unterholz

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