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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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Priester nun direkt über ihm stand.
     

    Sie waren schon bei Tagesanbruch aufgebrochen und den Spuren des Pferdes gefolgt. Sie hatten auch die Stell gefunden, an dem der Elf vom Pferd gefallen und zu Fuß weiter gelaufen war. Der Priester hatte sich gewundert, wie wenig die Geflohenen an Weg zurück gelegt hatten. Zu Fuß konnte das Spitzohr in seiner schlechten Verfassung unmöglich die Schútt erreichen, aber vielleicht wollte er das ja gar nicht. Schließlich kannte der Fremde sich hier nicht aus und wusste nicht, was für ein Schluchtengewirr vor ihm lag. Dann war der Boden härter geworden und die Spuren verschwunden. Zwei Stunden nach ihrem Aufbruch hatten er und seine Männer jeden Meter bis zum Eingang in die Schútt durchsucht und keine Spur gefunden. Schließlich hatten sie ihre Pferde zurückgelassen und waren in das Talgewirr von Grohk, die berüchtigte Schútt gestiegen. Das Labyrinth war berühmt für seine rätselhafte Gestalt und die vielen Sagen und Legenden, die sich mit ihm beschäftigten, verhießen nichts Gutes. Wenige, der die sie besuchten wurden wieder gesehen und selbst die besten Bergführer verloren in ihr ihre Orientierung. Wenn der Elf unwissend in die Schútt geraten war, war es für ihn lebensgefährlich und für den Priester schier unmöglich den Gefangenen zu finden. Gegen Mittag hatten sie die meisten Höhlen und Verstecke im engen Eingang des Tal-Labyrinthes durchkämmt und ergründet. Der Priester befahl eine kurze Rast an einem Wasserloch, als er plötzlich die ihm schon vertraute Magie spürte, die ihm im Lager immer aufgefallen war. Gehörte sie doch nicht dem Mädchen? Wer war ihr Träger? Nun stand er auf einem kleinen Felsen und unter ihm floss ein kleiner Teil des Flusses. Er war dieser rätselhaften Magie noch nie so nah gewesen, wie in diesem Moment. Er hatte das Gefühl, sie greifen zu können. Er wusste jetzt, wo sie war und wollte sich zum abstieg wenden, als ihn ein fürchterlicher Schlag in den Kopf fuhr. Irgendwer wirkte in seinem Lager Magie!
    - Das Mädchen -, fuhr es ihm durch den Kopf und er begann laut zu fluchen.
    „ Anhatsch ehear", befahl er laut und die Targuneraner brachen hastig ihr Lager ab.
     

    Indo zitterte vor Angst. Er war entdeckt worden und wartete nur darauf, dass der Priester kam. Plötzlich jedoch hörte er die Geräusche eines hastigen Aufbruches und die Soldaten entfernten sich von seiner Stelle. Der Gambur wartete eine Weile und folgte dann den Feinden auf unsichtbare Weise.
    - Warum lassen sie von mir ab?-, dachte er bei sich, „sie waren doch vor ihrem Ziel und das so knapp.“
    Die Targuneraner zeigte Indo den Weg an den Eingang des Labyrinthes zurück. Indo war heilfroh darüber. Doch er verstand nicht, warum er so viel Glück gehabt hatte. Er nahm sich vor, den Rest des Tages am Eingang des Berggewirrs nach Essbaren zu suchen. In der Nähe des Lagers der Feinde lag eine kleine Menschensiedlung. Dort stahl er nach und nach alles, was ihm in die Quere kam. Erst Heu, dann ein Huhn, dann ein paar alte Äpfel und zu guter letzt eine alte und kratzige Wolldecke. Gegend Abend brachte Indo Äste und Holz aus dem Tal und Koperian entfachte ein kleines Feuer. Sie töteten das Huhn, nahmen es aus und der Elf bereitete es über dem Feuer zu. Es war ihre erst warme Mahlzeit seit Triminort denn auf dem Segler hatte es nur kalt zubereitetes Essen gegeben. Indo war jedoch so müde, dass er noch bevor das Fleisch fertig gegrillt war, eingeschlafen war. Koperian nahm den kleinen Kerl liebevoll in seine Kleider. In dieser Nacht mussten sie sich gegenseitig wärmen denn sie konnten das Risiko nicht eingehen, durch das Feuer gesehen zu werden. Ein Überleben unter diesen Umständen war von dem Zusammenhalt aller abhängig. Koperian hob den Gamburen sorgsam eine Ration für den Morgen auf und kuschelte sich dann wieder an das Pferd. Eng umschlungen und einigermaßen sicher vor der klirrenden Kälte der Nacht schliefen sie zusammen ein.
     

    Nach zwei Stunden anstrengendem Ritt erreichten Borion und Eliáhl den Waldrand eines großen und hauptsächlich aus Tannen bestehenden Waldes. Das Unterholz war dicht und zugewachsen, so dass es für das erschöpfte Pferd schlecht zu passieren war. Auf dieser Seite war das Tal breit und mit Gebüsch und Bäumen bewachsen Man konnte hier nicht abschätzen, wo es anfing und aufhörte. Hier gab es keinen Flusslauf, doch der Boden und das Unterholz waren feucht und mit Wasser durchtränkt. Durch den harten Steinboden

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