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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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in eine Höhle und von dort aus in ein unterirdisches Höhlensystem verschleppt worden. Es war ein mächtiges Labyrinth aus vielen Gängen und Abzweigungen. Koperian hatte die Orientierung verloren und wusste, dass er bestimmt nicht zurück finden würde. So ergab er sich in sein Schicksal, achtete auf seine Füße und folgte denen, die ihn und seine Freunde gefangen hatten.
    - Erst der Priester und jetzt Ookans -, dachte er bei sich.
    Wie war er nur auf die dumme Idee gekommen, er könne Tasmanorb retten? Koperian war Meister des Waldes, aber das war auch schon alles. Jetzt war er weit von seiner Heimat und seinem Wald weg. Er war am Ende und weit davon entfernt Hahm jemals zu erreichen. Seine einst so heldenhaften Gedanken kamen ihm so lächerlich vor.
    Koperian begann langsam aufzugeben. Er stürzte und blieb liegen. Unerbittlich fuhr die Peitsche auf ihn nieder. Plötzlich kam ein wohltuendes Gefühl in ihm auf und vermittelte ihm Mut und Zuversicht. Er war nicht alleine, nein. Indo und Lihn teilten sein Leid und die Stute lies ihm gerade ein wenig Kraft und Hoffnung zukommen. Gehorsam stand er auf, fügte sich und stolperte weiter.
    Nach unendlich vielen Stunden und wenig Pausen waren sie schließlich tief im Bergesinneren angelangt. Plötzlich bogen sie in eine riesige durch Feuerstellen spärlich beleuchtete Höhle.
    Es herrschte reges Treiben zwischen den einzelnen unordentlichen Lagerstätten aus Stroh und es stank. Der kleine unterirdische See, der hier lag war trüb und verdreckt. Überall trat man in Essensreste, auf Knochen und Kot.
    Die Ankommenden erregten viel Aufsehen und schnell hatte sich eine Menge Ookans um sie herum gebildet. Es ertönte ein kurzes aber lautes Grunzen und die Menge wich zurück. Ein großer und beleibter Ookan kam, begleitet von einer Wächtertruppe heran geschritten. Die Wächter machten mit harten Stockhieben und groben Rangeleien den Platz um die Gefangenen größer.
    Koperian wurde auf die Knie gezwungen, Säcke und Kisten auf den Boden geworfen und Lihn vorgeführt. Respektvoll, ja fast ängstlich verneigten sich die Räuber vor ihrem Oberhaupt.
    Der Dicke untersuchte die gesamte Beute lange und sehr genau. Dann machte er eine abfällige Handbewegung und die Räuber zuckten ängstlich zusammen. Das Oberhaupt schrie den Anführer der Ookans an und dieser warf sich und seinen Kopf auf den Boden. Schüchtern zeigte er auf den Elfen. Der Dicke setzte sich wütend in Bewegung und trat Koperian heftig in den Staub, wo dieser stöhnend liegen blieb. Das Oberhaupt und der Truppführer knurrten und schrieen sich an. Dann zerrte einer der Ookans den Elfen an der Leine hoch. Der rappelte sich auf und stürzte nach vorne. Die Schlinge hatte sich durch den Ruck zugezogen und er bekam kaum noch Luft. Abermals schlugen sie ihm grob in die Kniekehlen, so dass er wieder zu Boden sank. Der dicke Ookan warf dem Gefangenen einen kurzen missbilligenden Blick zu und inspizierte dann Lihn. Die Stute lies dies widerwillig zu. Ein kurzer Befehl ertönte und Lihn wurde weggeführt. Dann kam das Oberhaupt wieder zu Koperian und blieb vor ihm stehen. Der Elf sah nicht auf. Er hatte keine Lust in diese schwarzen und finsteren Augen zu schauen und ignorierte seinen Gegenüber. Mindestens eine Minute stand der Ookan regungslos vor dem Druiden. Dann gab er einen kurzen Befehl. Ruckartig wurde Koperian nach oben gerissen und von dem Platz fortgezerrt. Der Wächter durchquerten mit ihm die ganze Höhle, bis sie schließlich vor einem aus Stein gehauenen Gitter standen, neben dem einen dicke Holzluke verriegelt war. Der Ookan öffnete die Tür und zerrte den Druiden mit sich. Koperian trat ein und rutschte einen im Dunkeln liegenden steilen Abhang hinunter. Der Ookan kletterte behände hinter dem Elfen her.
    Hier unten im Dunkel stank es noch schlimmer als in der Höhle. Der Elf landete unsanft auf feuchtem, fauligem Stroh. Als sein Wächter ebenfalls angekommen war, riss dieser den Druiden hoch. Koperian blieb dabei abermals die Luft weg. Der Ookan schnitt dem Elfen langsam die Stricke durch. Zuerst an den Armen, dann am Hals. Der Druide sank nach Luft schnappend auf das Stroh. Dann legte ihm das Finsterwesen eine Holzgeige um Hals und Arme. Diese war durch eine Kette fest mit der Felswand verbunden. Koperian bekam noch einen festen Tritt in die Seite und dann verließ sein Peiniger endlich das Gefängnis. Koperian versuchte wieder zu Atem zu kommen. Schließlich sah er sich langsam um. Die Höhle lag im

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