Eine Reise beginnt
verhinderte die Vermischung der Rassen bei der Zeugung von Kindern zwischen Menschen, Elfen und Fahn. Es war der Zauber der die jungen Fahn zu Erwachsenen weihte und ihnen einen magischen und unaussprechlichen zweiten Namen gab. Unweigerlich musste Koperian an die ersten Reaktionen des Gamburen denken, als er aufgewacht war. Woher bei allen Ahnen hatte er das wissen können? Hatte dieses Wissen etwas mit den Einhörnern zu tun? Waren jetzt etwa zwei gegensätzliche Kräfte in Indo am Werke? Koperian hatte Angst. Was für ein Schicksal lag vor ihm und vor allem vor dem Gamburen? Schnell konzentrierte er sich wieder auf die Worte von Wennaige.
Durch diesen Zauber kamen reinrassige Fahnmädchen zur Welt und so existierten die Frauen wie zu den Zeiten, als es unter den Fahn noch Männer gegeben hatte.
Die Anführerin der Fahn hatte seit den Geschichten von Koperian eine Art Verlegenheit angenommen. Immer und immer wieder hatte sie zu einer Frage ansetzen wollen und hatte dann etwas Belangloses gesagt. Immer und immer wider schien sie sich zu etwas durchringen zu wollen, was schwer auf ihren Schultern zu lasten schien. Plötzlich sagte sie mit schwerer Stimme:
„ "Koperian, es wäre mir sehr wichtig, wenn ihr und eure Freunde mich mit nach Kanriem unserer Hochburg begleiten würdet. Sahelan unsere Großmeisterin würde sich eure Geschichte sicher gerne anhören wollen.“
„ Es ist mir eine Ehre von euch eingeladen zu werden, doch wenn ich nach Hahm gelangen möchte, dann darf ich keine Zeit mehr verlieren", erwiderte Koperian.
„ Ich versichere Euch da ihr mit unseren Beziehungen schneller weiter kommt, als alleine. Ihr kennt die Gegend nicht und ihr wisst nichts über die Gefahren hier. Ihr wisst nichts über das Gebirge, was vor euch liegt und ihr könntet von unseren Kontakten zu den Elfen von Dialihnén profitieren. Ich garantiere euch einen Geleittrupp bis in das Elfenreich und ich garantiere, dass das euch die Zeit zurück bringt, die ihr mit dem Umweg nach Kanriem verliert."
Wennaige sah Koperian mit großen weiblichen Augen an und der Elf nickte kurz und entgegnete:
„ Was soll ich da noch entgegnen? Also gut, ich fühle mich sehr geehrt und nehme die Einladung gerne an."
Borion fühlte sich unwohl. Die Frauen hatten etwas Elfisches an sich, sprachen die Sprache der Elfen und er langweilte sich tierisch. Immer und immer wieder ging er im Lager auf und ab und beobachtete die Fahn bei ihren Kampfübungen und alltäglichen Arbeiten. Er war immer froh, wenn Koperian und Wennaige aus ihrer Abgeschiedenheit auftauchten und ein paar verständliche Worte mit ihm wechselten. Der Zwerg hatte seine auf der Flucht erworbenen Äxte repariert, indem er die Klingen geschärft und die Axtblätter neu in den Schaft festgebunden hatte. Jetzt war die Langeweile fast unerträglich geworden. So besorgte er sich ein Messer und fing an Holz zu suchen. Gegend Abend begann Borion dann das Halon-rá, das Zwergenrunenspiel zu schnitzen, welches er mit der Schiffsreise verloren hatte.
Valar war von den Trainingskämpfen der Fahn angetan. Sie genoss die Übungen und reihte sich in die Schüler ein. Sie schüttelte die letzte Steifheit und Schwäche aus ihren Gliedern und fühlte sich zunehmend wohler. Nach und nach hatte sie zudem eine Zeichensprache mit ihren Kampfkolleginnen entwickelt und fand richtig Spaß am abendlichen Lagerfeuer.
Eliáhl hatte sich erst mit Indo beschäftigt. Aber nachdem sich der Gambur immer mehr in sich zurück gezogen hatte, war das Halbelfenmädchen erst ein bisschen alleine herum spaziert und hatte dann neugierig erste Übungen mit einem Schwert, das sie kaum hoch heben konnte mitgemacht.
Valar und Eliáhl schienen sich immer näher zu kommen und entwickelten in den zwei Tagen eine Freundschaft zueinander, die sie mit der gemeinsam entwickelten Zeichensprache untermauerten.
Am zweiten Tag verbrachten die Fahn damit ihr Lager bis auf die Zelte abzubauen und auf Wägen und Pferde zu verladen. Borion, Koperian und Indo halfen beim Abbau, während Valar und Eliáhl mit einer Fahnfrau zusammen alle vorhandenen Waffengattungen ausprobierten. Gegen Mittag hatte die Halbelfe die Waffen heraus gelegt, die ihr am besten lagen. Das Mädchen hatte sich für den Umgang mit dem Dolch, dem Bogen und dem Fihrak, dem kleinen Speer der Fahn entschieden. Die meisten anderen Waffen waren dem zierlichen Geschöpf viel zu wuchtig und zu schwer. Valar war stolz auf diese Ergebnisse. Sie sah in Eliáhl eine begabte
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