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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliandra Murr
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Feen und Hoob. Er sehnte sich einfach nach der Vergangenheit. Plötzlich fühle er eine leichte Last auf einer seiner Schultern, die ihm sehr vertraut war.
    „ Hallo, kleiner Mann", flüsterte er Indo zu.
    „ Hallo, großer Elf"; erwiderte der Gambur.
    „ Wie geht es dir", fragte Koperian.
    „ Wie man es nimmt", antwortete Indo leise, „mich haben die letzten Gefahren verstimmt."
    „ Ich weiß. Es ist nichts so wie früher", sagte der Elf
    „ Und wird nie mehr so sein", der Halbkobold begann zu schluchzen, "du wirst nie mehr mein Vater sein.“
    „ Indo, was soll der Blödsinn", erwiderte der Koperian erregt, „was auch geschieht, es ist der Lauf der Dinge, Indo und hat kein Gesicht. Langsam müsstest du die Art der Elfen kennen.“ Indo musste unweigerlich an diese Bedeutung des Wortes „Gesicht“ bei den Elfen denken, die der Druide gerade meinte. Ein „Gesicht“ haben stand für die deutlich Zuordnung von Gut und Böse. Indo hatte sich ein Gesicht gegeben und hatte deswegen Schuldkomplexe. Für die Elfen hatten aber die wenigsten Dinge und die wenigsten Lebewesen wirklich ein solches Gesicht. Das Schicksal, der Lauf der Dinge konnte nach Meinung der Elfen sowieso niemals ein Gesicht tragen. Nur Wesen die bewusst ihr Leben in den Dienst des Lichtes oder des Dunklen
    selten und ihr Denken und Handeln bewusst nach diesem ausrichteten formten sich nach und nach ein Gesicht. Koperian erklärte deutlich und mit fester Stimme:
    „ Ich werde immer dein Vater und Freund sein.“ Koperian machte eine kurze Pause und fuhr dann fort:
    „ Ich bin mir im Klaren darüber was ein Koboldschwur bedeuten kann, Indo. Ich weiß zwar nicht, was nun in dir steckt. Aber ich weiß, dass ich trotz allem, was die Zukunft bringen wird dein Freund und Vater bleiben werde."
    Indo fing bitterlich an zu weinen und Koperian nahm ihn von der Schulter in seinen Arm. Nun musste der Gambur nur noch mit sich ins Reine kommen, doch das konnte er noch nicht. Eine Stunde später erschienen die beiden wieder im Lager. Der Druide gesellte sich zu den Anderen am Lagerfeuer und Indo zog es zu Lihn. Irgendwie schien das Pferd alles zu verstehen und in ihrer Gegenwart konnte der Gambur sich fast sein Schicksal vergeben.
    Früh am nächsten Morgen brachen sie wieder auf und am Mittag erreichten sie endlich die Tore von Kanriem.
     

     

9.) Kanriem
     

    Kanriem war ganz aus einem weißlichen, in der Sonne glitzernden Stein erbaut, der die Mauern der Stadt und der einzelnen Häuser in der Wintersonne hell erstrahlen ließ. Alle Gassen und Straßen waren großzügig breit und nirgends sah man Bettler oder gar Dreck herum liegen. Jedes der Häuser war mit bunten Fahnen geschmückt die aus leuchtenden Stoffen zusammen genäht und mit kunstvollen Bildern bestickt waren. Eine zeigte zu Beispiel einen Mann und eine Frau beim Tanze, eine andere wies ein seltsames Wesen mit einer Frau, oder einem Mann im Kampf. Wieder auf einer anderen Fahne sah man symbolisch eine Geburt dargestellt oder einen Männerzug, sehr weißhäutiger Männer welche direkt in die Sonne liefen um in ihr zu verbrennen. Die Vielfalt der konkreten Bilder und der symbolischen Darstellungen war selbst beim gemütlichen Vorbereiten nicht zu bewältigen. Manchmal hatte man das Gefühl eine Fahnen- oder Bildserie erzähle eine Geschichte, und ein anderes Mal war kein sichtlicher Zusammenhang zu erkennen. Die Stadt schien eine einzelne Person durch ihre Größe erdrücken zu können, würde sie nicht durch ihre helle und bunte Art in ihrer Mächtigkeit aufgehalten. Viele Wände waren bunt bemalt und überall hingen Holzschnitzereien Holzperlen und Stoffe heraus und herum.
Die Anreisenden hatten einen riesigen Wirbel in der Hochburg ausgelöst und von allen Seiten strömten die Bewohner der Burg auf die Straßen um zu sehen was da los war. Das Auffallendste an diesem Trubel jedoch war, dass sich in Kanriem nur Mädchen und Frauen in den Straßen bewegten. Koperian erklärte seinen Freunden, was er von Wennaige erfahren hatte und warum die Fahn keine Männer besaßen. Borion schüttelte nur den Kopf und sagte:
    „ So eine gewaltige Burg und nur Weiber! Wie furchtbar! Da muss man ja auf seine Männlichkeit enorm aufpassen:“
    Valar blickte darauf etwas gequält und erwiderte: „Mach nur halblang! Als wenn dir gerade das nicht daran gefallen würde! Männer fühlen, denken und handeln doch eh nur mit dem Antrieb von da unten.“
    „ Mag sein“, konterte der Zwerg, „dann frag ich mich,

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