Eine Reise beginnt
nach Hause! Schickt gleich die Brieftauben wieder los!“
„ Ist schon geschehen, Herr Zwerg“, beruhigte ihn Sahelan. „Auch die Elfen sind heute Nachmittag schon unterrichtet worden, dass ihr kommt.“
Eliáhl machte auf sich aufmerksam. Sie deutete durch Zeichensprache an, dass sie bei den Fahn bleiben würde und diese nickten ehrfürchtig.
„ WAS?“, schrie Valar aufgeregt, „Du kannst doch nicht einfach hierbleiben!“
„ Was schreist du so“, grumelte Borion, „sie kann dich doch eh nicht hören.“
„ Halt du dich da raus Zwerg“, fuhr Valar jetzt Borion an. Er zuckte bloß mit den Schutern und wante sich ab.
„ Ich sehe es ein. Ich habe in der Shúhtt auch ständig mit ihr gesprochen“, gestand er, doch Valar hörte ihm schon gar nicht mehr zu.
Sie sprach heftig mit Mimik und Gebärden zu dem Halbelfenmädchen.
Eliáhl machte ein trauriges Gesicht, denn sie nahm gerade von ihrer ersten guten Freundin Abschied. Das Mädchen deutete dies auch mit ihren Händen an und erklärte, dass sie sich für ihre Ziehmutter entschieden hatte, die das von ihr wollte. Sie hatte sich für Lihn entschieden.
Valar kamen Tränen in die Augen.
„ Du blödes einfältiges Mädchen“, maulte sie, „das ist mir auch noch nicht passiert, dass ich eine Freundin wegen einem Pferd verliere.“
Ein Raunen ging durch die Gruppe der Fahn.
Eliáhl deutet mit Worten, das ihre Freundschaft niemals zu Ende gehen würde. Selbst wenn sie sich niemals wieder sehen sollten.
Mit diesen Worten ging sie auf Valar zu, legte ihre rechte Hand erst auf die eigene Stirn und dann auf die der Menschenfrau.
Valars wurde plötzlich ganz ruhig und ihre Augen weiteten sich. Dann nahm die Menschin ihre rechte Hand hoch und legte sie auf Eliáhl Stirn.
Dann schworen sie beide durch eine gemeinsame Gefühlssprache, dass sie sich niemals gegenseitig vergessen würden. Sie schworen einen magischen Freundschaftseid, den noch nie jemand anderes als ein Tabuk je geschworen hatte.
Am nächsten Morgen ging die Oberste der Fahn mit Koperian zum Tempel. Borion und Valar bereiteten ihre Abreise vor, soweit sie zu einer Zusammenarbeit aufeinander zugehen konnten. Indo war zu Eliáhl gegangen um noch einen Tag mit ihr verbringen zu können. Er verstand, dass sie sich für Lihn entschieden hatte. Er, der kleine Gambur würde sich auch immer für seinen Ziehvater, für Koperian entscheiden.... Soweit das überhaupt in seiner Macht stand ... Verlegen schaute er auf das Mal in seiner Hand, auf die Aggrimorgul.
Im Licht des Tempels sah Lihn anders aus. Sie wirkte größer, hatte Augen wie rote funkelnde Rubine und strahlte intensive magische Wellen aus, die der Druide wie in einen leichten blauen Nebel wahrnahm, der nicht wirklich war.
Koperian ging auf das pferdeähnliche Wesen zu, während Sahelan das Tor zum Tempel schloss und draußen blieb.
„ Hallo Lihn“, begrüßte er das Tabuk und erhielt über Gedanken sofort Antwort. Er wusste, dass er zu dem großen Buch gehen und sich vor dieses hinstellen sollte. Kaum war er dort, da löste sich das Buch in blauen Nebel auf und nahm die Gestalt von einem großen Wesen an, welches der Druide noch nie zuvor gesehen hatte. Koperian vermutete, dass das Etwas mit ihm reden würde, doch Lihn wies ihn plötzlich an in die Gestalt hinein zu treten. Als Koperian folgte, schloss sich der Nebel um ihn und nahm seine Gestalt an. Der Elf sah viele Bilder. Er sah einen Weg durch einen dichten und verwilderten Wald. Er sah, wie dieser Wald lichter wurde und wie eine Anhöhe vor ihm mit einem dunklen und mächtigen Schloss auftauchte. Koperian wusste, dass er Hahm vor sich liegen sah. Es war die menschliche Siedlung, die auf einer sehr alten Ruine erbaut war, auf der Ruine des Orakels von Hahm. Unter den Kellerbögen und Kreuzgängen des Menschenbaues lag tief unten im Berg eine alte natürliche Höhle. Der Druide erschauderte. Er hasste den Gedanken unter die Erde gehen zu müssen.
Diese alte Höhle formte sich in seinen Gedanken. Sie wies viele kleine und glanzlosen Nischen und Kerben in den Wänden auf, die eingeritzt und nicht natürlichen Ursprunges waren.
Es war der Ort des Orakels selbst.
Plötzlich wusste der Druide, dass dieser Ort einst genauso, wie dieser Tempel hier, mit kleinen Kristallen bestückt gewesen war. Die Steine und die jetzt verschlossenen kleinen Gänge ins Freie hatten das Sonnenlicht gebündelt und in vielen Wegen über diese Kristalle zu einem Lichternetz zusammen geführt. Jetzt
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