Eine Reise beginnt
angerichtet hatten.
Eine Gruppe der Männer, die damals mit dabei gewesen waren sammelten entschlossen jedes Stück Kristall auf, welches wir mitgenommen hatten und pilgerten nach Traal zurück. Wir haben von diesen Männern nur einen zurückkommen sehen. Er brachte genau diese ganzen Kristalle wieder und sagte, dass sie es nicht geschafft hatten die Grotte wieder neu zu bauen. Zu viele Kristalle waren schon von anderen Wesen davon getragen worden.
All unsere Mühen und Hoffnungen bis dahin waren umsonst gewesen. Es war der schlimmste Tag in meinem Leben.
Koperian schien in sich zusammen zu brechen. Er hatte nun jede Hoffnung auf das Wiederbeleben des Orakels verloren.
- Was zum Teufel mache ich dann überhaupt noch hier? -
Koperian wusste jedoch, dass es sein Schicksal war hier zu sitzen und diese verdammten Pergamente zu lesen.
- Aber woher? -
Früher war er seinen Instinkten gefolgt.
- Den Instinkte eines Elfen, der an seine Rolle und seine Bestimmung in dem Lauf der Zeiten glaubte. Doch was war jetzt? Er war nicht mehr in seinem Element, nicht mehr in Tasmanorb! Er war ausgezogen um seinen geliebten Wald zu helfen und hatte dafür alle Gefahren auf sich genommen, die er bis jetzt erlebt hatte. Doch was war jetzt mit ihm ... und mit Indo? Er war dem Druiden in ihm ferner denn je. -
Eines Tages, geschah jedoch dann ein großes Wunder:
Ein isabellfarbenes Pferd kam in das Dorf und stellte sich auf den Platz, wo heute unser Tempel steht. Wir knieten vor diesem Tier nieder und zeigten unsere ganze Reue und gestanden unsere Schuld ein.
Dann wussten wie auf unerklärliche Weise, wie wir den Tempel zu bauen hatten und wie wir dort die übrigen Spiegel anbringen mussten. Ich denke, dass ich die Fertigstellung dieses Baues nicht mehr erleben werde. Wenn Frauen bauen...
Zwei unserer Frauen und eine alte Weise verschwanden für einige Zeit. Als sie wieder kamen waren die zwei Jüngeren schwanger.
Ich möchte, zum Tabuk noch mal, wissen, wie sie es ohne Fahnmänner angestellt haben, doch darüber schweigen sie beharrlich.-
- Ich muss unbedingt mit Lihn reden -, dachte Koperian bei sich.
Vielleicht ist sie der Schlüssel zum Orakel. Er spürte wie sich eine leichte Frauenhand auf seine Schulter legte.
„ Und Koperian? Weiß du nun, was du wissen musst“, fragte Sahelan schüchtern.
„ Ja“, erwiderte der Elf.
„ Du verurteilst uns, nicht“, fragte die Fahn nach einer Pause.
„ Nun ja, wir Elfen …“
„ Denken, es gibt keine Richter unter …, ich weiß“, unterbrach die Oberste den Druiden, der erstaunt aufsah.
„ Wir verkehren viel mit den Elfen von Dialihnén. Sie sind unsere Freunde geworden“, erklärte Sahelan.
„ Aber ich möchte wissen, was du wirklich denkst. Es ist mir sehr wichtig“, fügte sie leise dazu.
„ Nun, ich frage mich eigentlich in erster Linie, warum ich hier sitze und was das alles mit mir zu tun hat. Warum muss ich all das wissen und warum komme ich trotzdem einer Lösung meinen eigenen Problemen nicht näher“, fragte er offen und direkt heraus.
„ Ich denke, dass das Tabuk noch mit dir reden wird. Es sagt dass du noch so viel annehmen und erfahren musst“, sagte Sahelan ehrfürchtig.
Lange schauten sich die Beiden in die Augen.
Sahelan war wirklich schön und lebte mit einem ähnlich ausweglosen Schicksal, wie der Elf von Tasmanorb. Irgendwie teilten sie gerade dass miteinander und Koperian empfand große Sympathie für diese Frau, die weder Elf noch Mensch zu sein schien.
„ Hm, ich hätte da noch ein riesengroßes Anliegen an dich“, gestand die oberste Fahn Koperian schüchtern.
„ Bitte sei nicht böse, aber davon hängt unser Überleben ab.“
Der Elf wusste worauf sie hinaus wollte und lächelte verschmitzt.
„ Du willst ein Kind von mir“, entgegnete er ernst.
„ Ja“, sagte sie kurz und der Elf nickte.
Kavromir ist mein Name und ich bin der Schreiber, ...
Die nächste Beerdigung wird die meine sein.
(Kavromirs Handschrift war kaum mehr zu entziffern.)
Ich brauche Stunden um einen Satz zuwege zu bringen. Ich habe mein Soll erfüllt. Die Frauen kämpfen, sie bauen, sie schreiben, sie lesen und sie jagen. Kanriem wird wohl mal eine Festung werden. Naja und ich werde nicht nur senil, sondern auch noch sentimental.
Seit dem Erscheinen und Verschwinden des einem Tabuks, wie wir sie getauft haben, sind wir wieder mit unserem Schicksal alleine. Die zwei Frauen haben Mädchen zur Welt gebracht.
Irgendwo gibt es noch
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