Eine reizende Diebin (German Edition)
ihrem Arm und legte es in ihre Hände. „Also lass uns jetzt ins Bett gehen.“
„Heißt das, du fühlst dich nicht wieder normal?“, fragte sie neugierig.
„Nein. Du?“
Olivia schüttelte den Kopf. Ihr Hunger nach ihm war immer noch so unersättlich wie zuvor. „Vielleicht dauert es eine Weile, bis die Wirkung nachlässt.“
„Dann sollten wir besser keine Zeit verlieren, sonst...“ Er schenkte ihr einen sündhaften Blick und versuchte, sie wieder in seine Arme zu heben.
Rasch wich vor ihm zurück.
„Wir sollten warten, bis es nachlässt.“
Sie versuchte, an ihm vorbeizuhuschen, aber er versperrte ihr den Weg. Der einzige Weg an ihm vorbei war die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer. Aber dahin wollte sie auf keinen Fall gehen. Nein, sie war sich sicher, dass sie sich beide in ein paar Minuten wieder normal fühlen würden, und dann würde dieses Begehren füreinander verschwunden sein.
„Ich bin immer noch so hart für dich wie vor einer Minute. Ich sage dir, die Legende ist ein Scheiß. Du und ich, das ist echt.“
Marcus ging auf sie zu und zog sie zurück in seine Arme. „Kämpfe nicht dagegen an. Du willst das genauso sehr wie ich.“
Olivia wusste, er hatte recht. Sie wollte ihn, aber sie war sich sicher, dass es an der Legende lag. Es war unmöglich zu fühlen, was sie für Marcus fühlte. Sie kannte ihn doch gar nicht, hatte ihn erst vor ein paar Tagen kennengelernt und hatte im Grunde nichts mit ihm gemein.
Doch wenn er sie ansah, wenn sie seine Berührung auf ihrer Haut fühlte, seine Lippen auf ihren, wusste sie, dass alles perfekt war. Er war perfekt. Perfekt für sie. Die Leere, die sie in ihrer Wohnung gespürt hatte, war wie weggeblasen.
Doch was sie jetzt fühlte, würde sich bald wieder legen. Der Zauber des Armbands würde verfliegen. Vielleicht konnte sie sich erlauben, ihn noch ein letztes Mal zu spüren. Nur noch einmal. Danach würde sein Verlangen nach ihr auch verschwunden sein.
„Nur noch einmal. Danach trennen sich unsere Wege. Du lässt mich gehen.“ Sie war verrückt, ihm dies anzubieten, doch gleichzeitig wartete sie auf sein Versprechen.
„Ich bin nicht sicher, ob ich das tun kann“, wich er ihrer Forderung aus.
„Bitte, du musst es mir versprechen.“
Sekunden tickten weg, als er ihre Bitte abwägte. „Okay. Aber du gibst mir 24 Stunden, und wenn du dann immer noch gehen willst, kannst du das tun. Aber ich werde nicht versprechen, dass ich nicht versuchen werde, dich davon zu überzeugen, zu mir zurückzukommen.“
Marcus bot ihr seine Hand an, um sie nach oben zu führen. Als sie auf halbem Weg auf der Treppe waren, klingelte es an der Tür. Sie hielt inne.
„Ignoriere es“, sagte er und ging weiter.
„Was, wenn es wichtig ist?“
Das brennende Verlangen in seinen Augen sprach Bände. „Du bist wichtig.“
Es klingelte nochmals. Dieses Mal wurde es von lautem Klopfen und einer eindringlichen männlichen Stimme begleitet. „Mr. Moncrieff? Simon Hammerlein von Christie’s. Mr. Moncrieff?“
Ein überraschter Blick wusch über Marcus’ Gesicht. „Ich glaube ich sollte sehen, was er will.“
Als Marcus die Tür öffnete, erkannte Olivia den Mann, der draußen stand. Sie hatte ihn im Auktionshaus gesehen und wusste, er war einer der Angestellten. Neben ihm stand ein Mann, der ihr fremd war.
„Es tut mir leid, Sie zu stören, Mr. Moncrieff. Es gab jedoch ein Problem. Hmm...“ Er schien übertrieben nervös zu sein.
„Dies ist Inspektor Chadwick von Scotland Yard.“
Der Inspektor zeigte seinen Ausweis.
Olivias Herz hörte auf zu schlagen. Hatte er trotz allem die Polizei angerufen? Enttäuschung überkam sie. So wenig war also sein Wort wert.
„Könnten wir privat mit Ihnen sprechen?“
„Worum geht es?“ Marcus’ Stimme klang plötzlich knapp.
„Um das Artefakt, das Sie auf der Versteigerung erworben haben. Es gab einen Diebstahl.“
Marcus warf einen Blick über seine Schulter, wo Olivia am Fuße der Treppe stand, das Armband in der Hand. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben.
„Es gab keinen Diebstahl. Wie Sie sehen, hat meine Freundin es gerade.“
Die beiden Männer sahen an ihm vorbei und nickten, als sie sie mit dem Artefakt in ihrer Hand erblickten. Sie versuchte, ihre zitternden Hände zu stabilisieren, in der Hoffnung, dass die beiden ihre Angst nicht bemerkten.
„Leider hat der Diebstahl vor der Auktion stattgefunden“, erklärt der Inspektor. „Das hier ist eine Fälschung.“
Marcus bedeutete den beiden Männern
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