Eine reizende Diebin (German Edition)
Das war sein Nachname.
Verdammt noch mal? Was war sie? Dreizehn? Dies musste aufhören!
***
Marcus wollte seinen Kopf gegen die Wand schlagen. Seine Suche hatte nichts ergeben. Thomas war noch immer dabei, sich durch die letzten Akten und Fotos der ehemaligen Studenten des Birkbeck Colleges zu arbeiten. Marcus stellte bereits eine Liste von Universitäten und Hochschulen im Rest von England sowie Schottland zusammen.
Er hatte in der Nacht zuvor kaum geschlafen. Wie konnte er auch? Olivias Duft war immer noch in seinen Laken, und jedes Mal, wenn er in seine Nase trieb, bekam er einen Ständer. Es war pure Folter, so sehr, dass er den Rest der Nacht auf dem Sofa im Wohnzimmer verbracht hatte.
Er zog sogar in Betracht, die Polizei einzuschalten, deren Ressourcen besser waren als seine. Sie konnten sie für ihn finden, aber wie würde er ihr dann wieder aus der Klemme helfen? Er wollte nicht, dass sie im Gefängnis landete, und was, wenn die Polizei sie mit anderen Diebstählen in Verbindung bringen konnte? Selbst wenn er dann seine Anklage zurückzog, würden sie sie trotzdem verhaften. Nein, es war zu riskant. Er musste Olivia selbst finden.
Er hatte sich noch nicht mal rasiert und trug nur eine Jeans und ein T-Shirt, als das Telefon klingelte.
„Moncrieff.“
Es war Thomas. „Ich habe ihren Namen.“
Erleichterung durchströmte ihn.
„Gott sei Dank.“
„Sie heißt Olivia Hall. Sie graduierte vor sechs Jahren mit einem BA in Kunstgeschichte. Sah damals genauso niedlich aus wie jetzt“, kommentierte Thomas.
„Danke, Thomas.“
Olivia. Sie hatte ihm also ihren richtigen Namen gesagt.
„Willst du ihre Adresse?"
Er wusste, dass Thomas grinste, auch wenn er sein Gesicht nicht sehen konnte.
„Du hast ihre Adresse?“
„Hast du was zu schreiben?“
Ein paar Sekunden später hatte Marcus ihre Adresse aufgeschrieben und den Anruf beendet. Sie lebte in der Londoner Innenstadt. Es würde weniger als 20 Minuten dauern, zu ihrer Wohnung zu gelangen.
Er musste sich rasieren, dann umziehen, dann–
Die Türklingel unterbrach seine übereilten Pläne. Er war in der Stimmung, das Klingeln zu ignorieren, da er keine Minute verlieren wollte. Aber das ungeduldige wiederholte Klingeln brachte ihn dazu, sich zur Tür umzudrehen.
Er riss sie auf und erstarrte.
Verdammt noch mal!
„Du musst mir dieses verflixte Armband abnehmen”, forderte Olivia mit genervter Stimme, als sie an ihm vorbei ins Haus fegte.
„Gleichfalls schön, dich zu sehen“, antwortete er, als er die Eingangstür hinter ihr ins Schloss fallen ließ und ihr in das offene Wohnzimmer folgte. Zwar hatte er seinen Gruß sarkastisch gemeint, aber er entsprach tatsächlich der Wahrheit. Es war schön, sie zu sehen.
Sein Schwanz erwachte beim Anblick ihrer üppigen Kurven.
„Nimm’s mir sofort ab!“ Ihr Gesicht war gerötet, ihr ganzer Körper angespannt, als sie sich zu ihm drehte. Ihre Augen waren bittend, ihre Lippen genauso rot wie zuvor, als sie in seinem Bett gewesen war.
„Bist du deshalb zurückgekommen?“
Er versuchte ruhig zu klingen, wollte nicht den Sturm, der in ihm wütete, preisgeben. In wenigen Minuten würde er sie über seine Schulter werfen und nach oben tragen, um sie zurück in sein Bett zu bringen. Dann würde er sie dafür bestrafen, dass sie ihm davongelaufen war.
„Du hättest nicht mit der Legende rumspielen sollen, du Idiot! Du hättest mir das Armband nie anlegen sollen,“ keifte Olivia.
„Abergläubischer Kram. Ich kann nicht glauben, dass du an so was Idiotisches glaubst.“
„Ach wirklich?“, antwortete sie. „Warum kann ich es dann nicht abnehmen?“
Er zuckte die Achseln. „Man braucht zwei Hände, um den Verschluss zu öffnen.“
Ungeduldig unterbrach sie ihn. „Ich habe jemand Anderen um Hilfe gebeten, es mir abzunehmen. Aber es ließ sich nicht öffnen. Und weißt du warum? Weil die Legende sagt, dass nur der Mann, der es angelegt hat, wieder abnehmen kann.“
„Lächerlich.“
„Wirklich? Glaubst du, es ist auch lächerlich, dass ich nicht aufhören kann, an dich zu denken? Dass ich zurückgekommen bin, weil ich nicht von dir wegbleiben konnte? Glaubst du, das ist normal? Alles, woran ich denken kann, ist, wieder mit dir ins Bett zu gehen.“
Marcus gefiel, was sie sagte. Sie wollte ihn. Ja! Sie war wieder zurückgekommen, obwohl sie das Armband gestohlen hatte.
Er machte zwei Schritte auf sie zu. „Das kann ich einrichten.“
„Stopp!“ Sie hielt ihre Hand vor sich, um ihn
Weitere Kostenlose Bücher