Eine reizende Diebin (German Edition)
einzutreten. Sie begaben sich ins Foyer.
„Eine Fälschung?“ echote Olivia und trat auf sie zu.
Marcus legte seinen Arm um ihre Taille. Seine Berührung war beruhigend, ebenso wie die Gewissheit, dass er nicht die Polizei gerufen hatte, da er über ihr Auftauchen genauso überrascht war wie sie.
„Können Sie das vielleicht etwas näher erklären?", fragte Marcus den Inspektor.
„Wir haben einen Mitarbeiter des Auktionshauses festgenommen”, erläuterte Inspektor Chadwick als Hammerlein peinlich dreinschaute. „Der Mitarbeiter versuchte, das Stück aus dem Lande zu schmuggeln, ohne Zweifel, um es an einen ausländischen Sammler zu verkaufen.“
„Woher wollen Sie wissen, dass seins das Echte war und dies hier eine Fälschung?“
Marcus’ Hand um Olivias Taille drückte sie näher an ihn, als ob er ihr Unbehagen angesichts des Polizisten spürte. Sein Daumen streichelte sie zärtlich.
„Er gestand, und wir fanden den Arbeitsschuppen, wo er die Kopie erstellt hat. Wir werden natürlich beide Stücke testen lassen, um sicherzugehen. Daher müssen wir leider jetzt Ihr Artefakt beschlagnahmen.“
„Baby, gib mal dem Inspektor das Armband.“
Sie war unfähig, sich zu bewegen. So nahm Marcus das Armband aus ihrer Hand und reichte es dem Inspektor.
„Es tut mir sehr leid, Madam, Sir”, entschuldigte sich Mr. Hammerlein. „Das Auktionshaus wird natürlich sicherstellen, dass Sie das wahre Armband, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist, wieder erhalten. In der Zwischenzeit wird Ihr Geld in einem zinstragenden Konto zu Ihrem Nutzen gehalten. Darf ich im Namen von Christie’s sagen, dass wir schockiert sind und–“
Marcus winkte ab. „Ich bin sicher, Sie werden es in Ordnung bringen.“
Dann blickte er Olivia an und ein breites Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus. Die Offenbarung, dass er eine Fälschung gekauft hatte, schien ihn vollkommen kalt zu lassen.
„Meine Herren, wenn Sie uns entschuldigen würden. Meine Freundin und ich haben Pläne...“
Die Art, wie er Freundin und Pläne in einem Satz sagte, zusammen mit der Art, wie seine Augen sie verschlangen, machte ihr klar, was er wollte.
„Natürlich“, stammelte Hammerlein.
Nach einem Austausch von Visitenkarten und einer Quittung für das gefälschte Armband waren sie allein.
Vergessen war das Armband, ersetzt durch das Wissen, dass die Fälschung keinerlei Legende oder Magie besaß.
Es war schlimmer, als sie gedacht hatte. Wenn es keine Magie oder Legende gab, was hatte sie dann dazu bewegt, wieder zu Marcus zurückzukehren, zu dem Mann, von dem sie gestohlen hatte? Was immer es war, sie hatte nicht die Absicht, es herauszufinden.
„Ich muss gehen“, sagte Olivia hastig und eilte an ihm vorbei zur Tür.
Er packte sie am Arm und zog sie zurück. „Du gehst gar nirgends hin, meine Liebe.“
Ihre Lippen zitterten. Scheiße! „Aber–“
„Lass uns reden.“
„Wir haben nichts zu reden.“
Marcus stupste sie, bis ihr Rücken die Wand hinter ihr berührte. Mit seinen Armen zu beiden Seiten ihres Körpers gegen die Wand abgestützt, ragte er über sie.
„Oh, wir haben viel zu diskutieren. Außerdem schuldest du mir was. Du hast unser Abkommen nicht eingehalten.“
„Hab ich doch! Wir hatten Sex im Austausch dafür, dass du mich nicht der Polizei übergibst.“
Er schüttelte den Kopf. „Das war für den ersten Verstoß: Einbruch. Aber dann bist du mit dem Artefakt verschwunden. Das ist ein zweites Vergehen.“
Ihr Atem stockte.
Langsam bildete sich ein Lächeln um seine Lippen. „Das ist richtig. Jetzt musst du für den Diebstahl des Armbands bezahlen.“
„Aber das war doch eine Fälschung!“, protestierte sie. „Der Typ von Christie hat das doch gerade vor einer Minute gesagt.“
„Ja, aber das wusstest du doch in jener Nacht nicht. In jedem Fall ist es immer noch Diebstahl.“
Marcus rückte näher, presste seinen Körper gegen sie. Seine Augen waren dunkel, seine Lippen halb offen. Als sein Atem über ihr Gesicht geisterte, inhalierte sie seinen berauschenden Duft. Es erinnerte sie an die Nacht, die sie in seinen Armen verbracht hatte. Gegen ihr besseres Wissen neigte sie ihren Kopf näher zu ihm, um ihn einzuladen.
„Was willst du diesmal?”, hauchte sie, zugleich wissend, dass es dumm war, nachzugeben. Dennoch konnte sie nicht dem erotischen Drang, den er ausgeübt, widerstehen.
„Jetzt sprichst du meine Sprache.“ Seine Lippen streiften leicht über ihren Mund, dann entlang ihrem Kiefer
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