Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
unterstützen
kannst. Der Rest liegt an dir… Der Bund zwischen euch ist besiegelt.
Unauslöschlich. Du wirst immer spüren, wenn Juno in Bedrängnis sein sollte und
umgekehrt genauso. Soulmates würden füreinander alles tun, sogar sterben…
Verstehst du, Murchadh? Natürlich verändert das den Charakter eines Menschen
nicht, das wäre ja auch… langweilig , nicht wahr? Lass dir jedoch gesagt
sein, dass deine Entscheidung Einfluss darauf hat, wie lange du tatsächlich
leben wirst… Du hast deine Taten bereut und wolltest in den Tod gehen, weil du
ihn als verdient betrachtet hast. Wir sind bereit, dich in unsere Mitte
aufzunehmen, ich werde aber nicht dulden, dass der Leopard, den du nicht
beherrscht, weiteren Schaden anrichtet. Ich würde dich jagen lassen, bis du
keine Bedrohung mehr für die Immaculate bist. So ist das eben… Du bist für uns
oder gegen uns. Es gibt da draußen schon genug Feinde. Denk an deine Mutter, an
deine Tante oder eben an Juno. Ich lasse euch beide jetzt alleine… Ich spüre,
dass Juno bald erwachen wird. Sie kann dir genauso gut wie ich Fragen
beantworten. Jemand wird euch später Essen bringen, das hoffentlich nicht auf
dem Boden landet… Ich hänge an diesem Teppich, er ist schon lange Zeit in
Familienbesitz.“
Das Orakel hob kurz die rechte Augenbraue und war dann verschwunden, wobei
Chadh noch den Eindruck eines amüsierten Grinsens aufschnappen konnte, bevor
sich das Gesicht der Dame in Luft aufgelöst hatte.
    Salama
behielt Recht, neben Chadh regte sich Juno einige Augenblicke später. Erst
flatterten nur ihre Lider, dann entrang sich ihrer Kehle ein leises Aufseufzen,
weil sie sich wunderbar erholt fühlte und warm und geborgen. Ein entrücktes
Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, nachdem sie einen tiefen Atemzug genommen
hatte. Sie wandte den Kopf in die Richtung, aus der der aufregende Duft nach
minzigem Meer kam.
„Chadh… Du bist hier…“, wisperte sie und drehte sich in seine Richtung, um sich
eng an ihn zu schmiegen. Die Realität war meilenweit weg, es zählte nur seine
Nähe zu spüren und seinen stetigen Herzschlag zu hören.
Es musste Sonntag sein… Sie hatten wie geplant, die Nacht zusammen
verbracht… Sie hatten sich endlich geliebt…
    War das
Freude oder Entsetzen, das Juno ihm gegenüber zeigte? Chadh wandte ihr den Kopf
zu und lächelte schief. Beinahe so nachsichtig wie das Orakel. Er empfand
tiefen Respekt vor dem Oberhaupt der Immaculate und hatte sich ihren Ratschlag
und ihre Meinung zwar schnell jedoch auch sehr bewusst durch den Kopf gehen lassen.
Je nachdem wie sich nun das Gespräch mit Juno entwickelte, würde er an ihrer
Seite bleiben oder gehen, um sich anderweitig Hilfe zu suchen. Bei seiner
Familie vielleicht. Von seinem Cousin konnte er sicher lernen, den Leoparden zu
beherrschen. Nur Juno hatte ihre Hilfe zuerst angeboten. Er würde sie nicht im
Stich lassen. Die Tatsache, dass sie für ihn allein hätte sterben wollen, gab
ihm doch sehr zu denken. Salama hatte ihr Ziel erreicht.
    Juno riss die
Augen weit auf, als ihr bewusst wurde, dass sie nicht träumte. Etwas war
passiert… Etwas Schreckliches! Mit einem leisen Aufschrei hob sie den Kopf und
starrte entsetzt in Chadhs Augen, um dann mit ihrem Blick an seiner Gestalt
hinabzugleiten, so dass ihr langsam bewusst wurde, dass sie sich in einem
Zimmer… Nein, in ihrem Zimmer… im Castle aufhielten.
„Chadh?!“
Sie legte eine Hand auf ihren Mund, um einen weiteren Aufschrei zu
unterdrücken, weil sie nicht fassen konnte, dass er hier neben ihr liegen
sollte. Sie blinzelte und versuchte, die Tatsachen irgendwie zu verarbeiten,
aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. Sie hatte ihn doch mit eigenen
Augen sterben sehen…
    “Ja, ich bin
es. Bist du erleichtert oder doch eher enttäuscht, Juno ?” Chadh hatte
sich aufrecht gesetzt und ließ den linken Arm lässig über dem angewinkelten
linken Bein baumeln. In seiner Faust verborgen der Käfer, den Salama
zurückgelassen hatte. Noch brannte er nicht, weil Chadh keinen direkten Kontakt
zu Juno suchte und somit gute Miene zum bösen Spiel machen konnte. In seinem
Blick nun eindeutige Belustigung, die jedoch nur die Vorsicht und die Angst vor
ihrer Antwort kaschieren sollte. Er wusste noch immer nicht, wie er reagieren
würde, wenn sie ihn trotz aller Prophezeiungen und Wahrheiten wiederholt von
sich zu stoßen gedachte.
    „Aber…“ Junos
Stimme erstarb, weil sie einen anklagenden Unterton in seiner Stimme vernahm,
den er zu verbergen

Weitere Kostenlose Bücher