Eine skandaloese Liebesfalle
finden in einer Ehe alles Mögliche heraus. “
„Und das ist die einzige Erklärung, die du hast?“
„Das ist meine Erklärung dafür, warum dein Onkel sich verhält, wie er es tut. Er hält sich für einen romantischen Helden, der bereit ist, alles für die Liebe zu tun.“
Sie erschauerte erneut. „Das hat er zu mir gesagt, als wir das letzte Mal auf Highgate Court waren. “
„So hat er das ultimative Verbrechen begangen, möglicherweise mehr als einmal, für die Frau, in der er seinen Engel sah. Er war von sich selbst beeindruckt. Aber als sie herausfand, was er getan hatte, war sie, wie jeder vernünftige Mensch, nicht nur nicht beeindruckt, sondern vor allem entsetzt und abgestoßen. Das ist das, was er als den Verrat des Engels ansieht - dass sie die Opfer, die er für sie gebracht hat, nicht zu würdigen wusste und sich zudem von ihm abgewandt hat. Das ist der Grund, weshalb er sie vor ihm fliehend gemalt hat, nachdem sie ihn mit einem Schwert durchbohrt hat.“
„Und das ist es, was hinter seiner Grausamkeit all diese Jahre steht“, murmelte sie.
„Ich hätte niemandem mit weniger stählernen Nerven diese Geschichte erzählt - aber du bist stark genug, damit zurechtzukommen. Und du musst es wissen, damit du verstehst, warum deine Tante solche Angst vor ihm hat, selbst wenn er auf der Flucht ist. Und damit du begreifst, womit wir es hier zu tun haben.“
Sie zupfte nervös an ihrem Kragen. „Wird die Polizei helfen können?“
„Wir brauchen die Polizei natürlich für seine Verhaftung. Aber bis dahin zögere ich, besonders Landpolizisten wie den Konstabler aus dem Dorf hinzuzuziehen. Geiselbefreiungen sind nicht das, wozu sie ausgebildet sind. Außerdem haben wir keine wie auch immer gearteten Beweise dafür, dass er darin verwickelt ist. Es ist bekannt, dass Mrs Douglas allein nach London gefahren ist, was ihr natürlich frei steht.“
Sie ließ sich auf einen Polsterstuhl fallen und barg ihr Gesicht in ihren Händen. „Also warten wir einfach?“ „Dein Onkel wird mit dir Kontakt aufnehmen.“
„Du klingst sehr überzeugt.“
Sie hörte, wie er sich auf den Stuhl neben ihr setzte. „Würdest du sagen, dass dein Onkel rachsüchtig und nachtragend ist?“, fragte er leise.
„Ja.“
„Dann vertrau darauf, dass er noch nicht fertig ist. Einfach nur seine Frau zurückzuerhalten, ist schwerlich Rache genug. Er wird dir auch etwas antun wollen.“
Ein Wimmern entwich ihr. „Wie lange werden wir warten müssen?“
„Ich vermute, du wirst mit der Nachmittagspost von ihm hören. Schließlich ist die Zeit nicht auf seiner Seite.“ Sie wollte nicht, aber sie stöhnte noch einmal ängstlich. Sie beugte sich über und barg ihr Gesicht zwischen ihren Knien.
Zu Veres Erleichterung verharrte sie nicht lange in dieser niedergeschlagenen Pose. Sie stand auf, lief Länge und Breite des Raumes ab, beachtete den Imbiss zum Lunch nicht weiter, den er für sie bestellt hatte, rührte ihren Tee um, ohne etwas davon zu trinken und schaute alle Minute aus dem Fenster.
Er hatte mehrere Telegramme verfasst und sie aufgeben lassen. Er hatte etwas zum Lunch gegessen und seinen Tee getrunken. Er hatte sogar ein paar der Briefe durchgesehen, die für ihn am Morgen gekommen waren. Und jetzt hatte er ebenfalls nichts mehr zu tun, außer sie zu beobachten, ihre Unruhe und Sorge.
„Warum hast du ein Buch zwischen deiner Unterwäsche liegen?“, erkundigte er sich.
Es war besser, ihre Gedanken in der restlichen Wartezeit von den schlimmsten Möglichkeiten abzulenken.
Sie hatte verschiedene Ziergegenstände vom Kaminsims genommen und wieder hingestellt; bei seiner Frage fuhr sie herum. „Was hattest du zwischen meiner Unterwäsche zu suchen?“
„Ich musste jedes Zimmer im Haus durchsuchen. Deines war keine Ausnahme.“
Aber selbstverständlich war ihres eine Ausnahme gewesen. Im Laufe seiner Arbeit hatte er zahllose Schubladen mit Unaussprechlichem von Frauen durchwühlt, aber er hatte sich nie Zeit gelassen, wie er es bei ihr und ihrer zarten Unterwäsche getan hatte. Und das war gewesen, nachdem er erkannt hatte, dass ihr Lächeln einzig ein Werkzeug war.
„Nur, dass du es weißt, ich habe nichts von Interesse gefunden - außer, wie ich bereits erwähnte, dass ich noch nie zuvor zwischen der Unterwäsche einer Frau einen Reiseführer gefunden habe.“
Sie setzte sich auf die Bank unter dem Fenster, ihre Haltung verriet ihre Anspannung. „Ich bin entzückt, dir einen Moment der Kurzweil
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