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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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sie sich nur so weit von ihm entfernt, dass sie ihn noch aus dem Augenwinkel sehen konnte. Sein Schweigen nährte die Wut in ihr.
    Warum hatte sie geglaubt, sie könnte Schutz und Zufriedenheit bei jemandem finden, der ein Doppelleben führte? Niemand schlug ohne Not diesen Weg ein. Hätte sie darüber nachgedacht, hätte sie erkannt, dass hinter dem Idioten ein Mann stehen musste, der so geheimnistuerisch und verquer war wie sie selbst.
    Sie war ja so eine Närrin.
    In eine Dunstwolke aus Zorn gehüllt, hätte sie den Lakaien beinahe übersehen, der auf sie zulief, bis er kurz vor ihr stehen blieb. Sie ging einfach weiter, daher lief er neben ihr her.
    „Mylord, Mylady, Mrs Douglas, sie ist fortgegangen!“ Seine Äußerung ergab keinen Sinn. Sie fuhr sich mit einer Hand über die Augen. „Sagen Sie das noch einmal.“
    „Mrs Douglas, sie ist fortgegangen!“
    „Wohin denn?“
    „Zur Bahnstation nach Paignton, Madam.“
    Warum um alles auf der Welt sollte Tante Rachel nach Paignton zum Bahnhof wollen? Sie musste nirgendwohin, wohin sie einen Zug nehmen musste.
    „Wo ist Mrs Green?“ Zweifellos würde die Pflegerin ihr sagen, dass der Bedienstete übergeschnappt war.
    Mrs Green kam ihr ebenfalls entgegengerannt, die Augen weit aufgerissen, das Gesicht rot. „Madam, Mrs Douglas ist einfach auf und davon, ganz allein.“
    Elissande beschleunigte ihre Schritte. Wenn sie Tante Rachels Zimmer betrat, würde sie sehen, dass sie gesund und munter war - und in Sicherheit. „Warum haben Sie sie nicht begleitet, Mrs Green?“
    „Wir sind am Vormittag zusammen im Garten gewesen. Danach hat sie gesagt, sie wolle sich ausruhen. Sie sah irgendwie schlecht aus, daher habe ich sie nach oben gebracht und ihr geholfen, sich hinzulegen. Etwa eine Stunde später habe ich nach ihr geschaut, und da war ihr Zimmer leer.“
    „Woher wissen Sie dann, dass sie nach Paignton zum Bahnhof wollte?“
    „Das hat Peters gesagt.“
    Peters, der Kutscher, war inzwischen auch bei ihnen eingetroffen. „Mrs Douglas kam selbst zum Kutschenhaus und hat mich gebeten, sie nach Paignton zum Bahnhof zu fahren. Das habe ich dann getan.“
    Elissande blieb schließlich doch stehen. Ihr ganzer Hofstaat tat es ihr nach.
    „Hat sie auch erklärt, warum sie zum Bahnhof wollte?“ „Ja, Madam. Sie meinte, sie wollte den Tag über nach London. Und als ich dann zurückkehrte, waren Mrs Green und Mrs Dilwyn und alle anderen völlig aus dem Häuschen vor Sorge.“
    Die Geschichte war zu viel für Elissande. Sie konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, und ein Teil von ihr glaubte immer noch, dass es ein raffinierter Aprilscherz sei, den man ihr am falschen Tag spielte.
    Beinahe ohne nachzudenken, blickte sie den Mann an, der immer noch ihr Ehemann war.
    „Sind heute irgendwelche Fremden im Haus aufge
    taucht?“, wollte er wissen, so kühl und beherrscht wie sonst auch.
    Bei seiner Frage sank ihr das Herz.
    Mrs Dilwyn war nun ebenfalls zu ihnen gestoßen. „Nein, Sir, nicht dass ich wüsste.“
    Der Kutscher und der Lakai schüttelten beide die Köpfe. Mrs Green jedoch runzelte die Stirn. „Jetzt, wo Sie es erwähnen, Sir, da war dieser Landstreicher. Er lungerte auf der Straße vor dem Haus herum, als Mrs Douglas und ich im Garten waren. Ich versuchte ihn zu verscheuchen, aber Mrs Douglas - ihr Herz ist ja so gut -hat mich in die Küche geschickt und einen Korb mit Lebensmitteln für ihn holen lassen. Und als ich den Korb nach draußen brachte, fiel der Landstreicher auf seine Knie und dankte ihr. Es hat mir nicht gefallen, wie er ihre Hände umklammerte, daher habe ich ihn fortgeschoben, und er ist gegangen. “
    Elissande hatte gedacht, ihr Ehemann hätte einen Pflock durch ihr Glück getrieben. Aber wie sehr hatte sie sich geirrt. Dies hier, das konnte die Basis ihres neuen Lebens zerstören.
    „Die Gesetzgebung gegen Landstreicher ist heutzutage viel zu milde, sage ich immer“, erklärte Lord Vere, der nun wieder ganz der Alte war. „Und war das der Moment, als Mrs Douglas anfing schlecht auszusehen, Mrs Green?“ „Ganz genau, Sir. Das war es.“
    „Sie ist eine so zarte Dame, dass so raue Gesellschaft ihr nicht gut bekommt.“ Er schüttelte den Kopf, dann fasste er Elissande am Ellbogen. „Lass uns weitergehen.“ Zurück im Haus war Tante Rachels Zimmer so leer wie ein ausgeraubtes Grab. Elissande wankte und musste sich am Türrahmen abstützen. Unten gab es einen Aufruhr. Sie nahm immer zwei Stufen auf einmal. Tante Rachel war

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