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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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ich entzückt, dich so glücklich und einträglich versorgt zu sehen.“
    „Du wirkst auf jeden Fall erfreut. Das Leben auf der Flucht scheint dir zu bekommen.“
    Er wirkte leicht überrascht wegen ihres beißenden Tonfalls. Dann verhärtete sich sein Gesichtsausdruck. „Ganz im Gegenteil, es ist ein rechtes Ärgernis. Ich bin zu alt, um ständig in Bewegung zu sein, und für deine Tante gilt dasselbe. Wir sollten uns irgendwo niederlassen und in Ruhe und Frieden leben. Und dabei wirst du, meine liebe Nichte, ganz pflichtbewusst eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Du wirst uns zu der Würde verhelfen, ohne die wir in unserem Alter nicht auskommen.“
    „Das hängt davon ab.“ Ihr unnachgiebiger Tonfall erstaunte sogar sie selbst. Wenn überhaupt, dann hätte sie gedacht, sie würde auf ihr falsches Lächeln zurückgreifen. „Geht es meiner Tante gut?“
    „Natürlich. Und sie war überglücklich, mich zu sehen.“
    „Das bezweifle ich sehr. Gehen wir dann jetzt zu ihr?“ Der Blick ihres Onkels wurde unnachgiebig, seine Stimme hingegen sanfter. „Solche Angst. Du musst dir keine Sorgen machen. Wer könnte sich besser um eine Frau kümmern als ihr seit fünfundzwanzig Jahren treu sorgender Ehemann?“
    Darauf erwiderte sie nichts, aber ihre Finger umklammerten das Retikül fester.
    „Und jetzt lass uns an einen Ort gehen, an dem es sich gemütlicher reden lässt“, erklärte ihr Onkel.
    Das Rougemont befand sich praktisch dem Bahnhof gegenüber. Aber Edmund Douglas rief eine Droschke. Sie fuhren aus der Stadtmitte zum Fluss Exe und bogen in eine heruntergekommene Straße ein.
    Die Häuser waren alt hier, die gesamte Straße roch nach Schimmel und schlecht gewarteten Abwasserleitungen. Er brachte Elissande in ein schmales dreistöckiges Haus, das schon eine Weile leer stehen musste. Der Lichtschein einer einzelnen Kerze gab den Blick frei auf eine dicke Staubschicht auf Kaminsimsen und Fensterbrettern - allerdings schien der Boden vor Kurzem erst gefegt worden zu sein.
    Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. Niemand würde sie schreien hören, wenn er sie zu schlagen begann. Ihr brach der Angstschweiß aus.
    Aber ihre Stimme war für den Augenblick wenigstens noch fest. „Wo ist meine Tante?“
    „Du denkst so an sie. “ Ihr Onkel kam durch die schmale Diele zu ihr geschlendert, sein Schatten hinter ihm war lang. „Es drängt sich einem die Frage auf, was sie je für dich getan hat? Hat sie für dein Wohlergehen gesorgt? Hat sie dich in den weiblichen Künsten unterwiesen? Hat sie für dich aktiv eine vorteilhafte Verheiratung angestrebt? Nein, sie hat nichts für dich getan - außer dich zum Sklaven ihrer Bettlägerigkeit zu machen. Und trotzdem kommst du angerannt, wenn sie dich für ein paar Stunden verlässt.
    Ich andererseits habe dir ein wunderschönes Zuhause geboten und zu einem Leben unter glücklichsten Umständen verholfen. Aber du hast nicht einmal die Zeit gefunden, mich auch nur ein einziges Mal in meiner Untersuchungshaft zu besuchen.“
    „Ich war in den Flitterwochen“, antwortete sie. „Zu deiner Gerichtsverhandlung wäre ich aber gewiss gekommen. “
    Er bedachte sie mit einem Lächeln, bei dem sich ihr die Nackenhaare aufstellten. „Ich hoffe, du hast vernünftige Juwelen mitgebracht.“
    „Ich möchte zuerst meine Tante sehen.“
    „Aber ich brauche zuvor einen Beweis für deinen guten Willen. “
    Sie händigte ihm das Halsband mit Diamanten und Smaragden aus, das ihr Ehemann ihr gegeben hatte. Es war das extravaganteste Schmuckstück, das sie je in ihrem Leben gesehen hatte, die Smaragde größer als Goldsovereigns, und die Diamanten so zahlreich wie die Sterne am Himmelszelt.
    Douglas, der an den Umgang mit Edelsteinen gewöhnt war, nahm es entgegen und steckte es sich einfach in die Tasche.
    Sie befand sich immer noch im Alarmzustand. Aber sie reagierte dennoch nicht rechtzeitig. Der Schlag ihres Onkels ließ sie rückwärts taumeln und zu Boden stürzen. Hatte er ihr den Unterkiefer gebrochen? Sie konnte es nicht sagen. Die gesamte linke Seite ihres Gesichts brannte.
    „Steh auf, du verräterische Schlampe.“
    Sie erhob sich unsicher. Bei seinem nächsten Schlag sah sie schwarz. Sie fiel erneut zu Boden.
    „Los, komm hoch, du wertloses Miststück. Du dachtest, du könntest mich im Gefängnis verrotten lassen, was? Du dachtest, du könntest mir meine Freundlichkeit vergelten, indem du mir den Rücken kehrst. Und du dachtest, ich würde es nicht merken? Los, steh auf!

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